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Erstes Geothermie-Gewächshaus in Oberösterreich produziert Tomaten und Paprika in Bio-Qualität für die Spar. Im Bild Spar-Geschäftsführer in Oberösterreich, Jakob Leitner und Biohof-Geschäftsführer Patrick Haider (rechts).

Spar: Geothermie-Gewächshaus Geinberg liefert Bio-Gemüse

Regionalität und Nachhaltigkeit werden vor allem im Obst- und Gemüse-Bereich immer wichtiger. Spar rüstet sich diesbezüglich

Bereits zum zweiten Mal holt sich Spar mit der Perlinger Gemüse Gmbh. einen Experten im Gemüsebau ins Boot, um den Konsumenten länger als für die übliche Ernteperiode regionales und heimisches Gemüse zu bieten – im Falle von Geinberg sogar in Bio-Qualität. Aber von vorne: bereits im Jahr 2016 wurde das mit Geothermie betriebene Glashaus des Unternehmens Frutura mit Mit-Gründer Manfred Hohensinner im steirischen Blumau eröffnet. Heute nach zwanzig Jahren werden auf rund 23 Hektar Paradeiser, Gurken und Paprika angebaut und vorrangig exklusiv an die Spar geliefert. Zusätzlich ist Manfred Hohensinner auch Partner für die Läger Hartl/Kainberg und ganz neu Vorchdorf. Von dort kommt für den österreichischen Händler ein Großteil des Gemüses. Frutura und Spar Österreich haben sich gemeinsam das Ziel gesetzt, die Lieferketten deutlich zu kürzen, im Juni 2022 hat Frutura gemeinsam mit Spar Österreich dieses zukunftsweisende Logistikzentrum für Obst und Gemüse in Vorchdorf (OÖ) eröffnet.

Zusammenarbeit mit BioHof Geinberg

Nun geht man einen Schritt weiter in die Königsklasse des Gemüseanbaus: im oberösterreichischen Geinberg wird seit heuer im Frühjahr Gemüse in Bio-Qualität angebaut – ebenfalls mit Hilfe von Geothermie (die Thermalquelle Geinberg befindet sich in unmittelbarer Nähe) und bereits jetzt werden 30.000 Tassen Paradeiser pro Woche der Sorte San Marzano und 70.000 Stück Spitz-Paprika – beide in Bio-Qualität - bei Spar österreichweit vertrieben. Die Mini- und Midi-Gurken sollen 2023 folgen.

Hinter dem Projekt steht der Gemüse-Experte Perlinger aus dem Burgenland, Geschäftsführer des BioHofs Geinberg sind Patrick und Lukas Haider, sowie Wolfgang Steiner.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Thermalwasser zur Erwärmung der Glashäuser ist nachhaltig, was den Energiebedarf angeht; ebenso besteht eine Unabhängigkeit von Gas in Bezug auf den Energieeinsatz. Für die Spar spielt eine andere Sache noch eine sehr wichtige Rolle: von März bis November kann man den Konsumenten mit heimischen, regionalen Paradeisern und Paprika in Bio-Qualität verwöhnen und ist somit ein Stück weit von „ausländischen“ Produkten unabhängig. Und dass Regionalität und österreichische Produkte aktuell ein Zugpferd sind, ist wohl nichts Neues.

Im neuen BioHof in Geinberg arbeiten derzeit 110 Mitarbeiter von Montag bis Freitag, um die Pflanzen zu hegen und pflegen und schließlich die Ware zu ernten.

Hintergründe zur Geothermie

Der Biohof Geinberg nutzt die vorhanden gewesene Geothermiequelle für die Wärmeversorgung des Gewächshauses. Diese entnimmt Wasser mit einer Temperatur von ca. 100 Grad aus einer Tiefe von rund 2000 Meter. Der Kreislauf schließt sich anschließend durch die Reinjezierung des entwärmten Wassers auf die Fördertiefe. Durch diese Rückführung kann eine nachhaltige Sicherung der Ressource Erdwärme gewährleistet werden. Die Beheizung durch Geothermie ermöglicht die Einsparung von CO2.

Auch am BioHof Geinberg wird achtsam mit der Natur und Umwelt gewirtschaftet: „Wir verwenden Biodünger, die Schädlingsbekämpfung im Gewächshaus übernehmen ausschließlich Nützlinge. Die Bestäubung erfolgt bei uns durch Hummeln. Die Pflanzenabfälle am Ende einer Kulturperiode werden kompostiert und in der neuen Kultur wieder als wertvoller Kompost eingebracht. Dadurch ergibt sich eine wunderbare Kreislaufwirtschaft.“, berichtet Geschäftsführer Patrick Haider über die Philosophie und gelebte Praxis am Biohof Geinberg.

 

 

 

BioHof Geinberg
Bio-Spitzpaprika

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geschrieben am

17.08.2022