Spar: langjährige Partnerschaften aufrecht halten
Zwei Bundesländer – zwei Gesetzesvorgaben – eine Spar. Zum Tagesgeschäft gesellen sich auch immer wieder aktuelle politische Themen, wie etwa ein Vorschlag des burgenländischen Landesrates Heinrich Dorner (SPÖ): eine geplante Novelle der Landesregierung solle die Errichtung und Erweiterung von Supermärkten künftig nur mehr im Ortskern erlauben und die Verkaufsfläche soll statt 800 m2 nur mehr 500 m2 betragen dürfen. Diese Novelle des Raumordnungsgesetztes stößt natürlich auf Widerstand seitens des gesamten Handels und auch die Spar hat aus der Zentrale heraus eine Stellungnahme dazu abgegeben. „Nur soviel sei gesagt“, so Spar Geschäftsführer Christoph Holzer, „man solle diesbezüglich von seiten der Politik nicht das Augenmaß und die Realitätsnähe verlieren. In einer solchen Kurfristigkeit Gesetze zu erlassen ist für unsere Planungsvorläufe schwierig“. Verkaufspunkte müssen ihre Erreichbarkeit und ihr Angebot haben dürfen. „Mir ist sehr wohl bewusst, dass Bodenversiegelung in Österreich ein heikles Thema ist, aber durch diese Maßnahmen würde der sogenannte Handelstourismus noch mehr gestärkt werden“, so die Einschätzung Christoph Holzers. Denn: je mehr ich vor Ort an Angeboten vorfinde, desto attraktiver ist mein Umfeld, meint der Geschäftsführer und unterstreicht die Kompetenz der Spar- und Interspar-Märkte im Burgenland, die den Erlebniseinkauf tragen.
Man darf gespannt sein, die Novelle soll im März im Landtag beschlossen werden und im Mai in Kraft treten.
Intensiv investiert
Themen wie die oben genannten gehören zum Alltag eines Geschäftsführers der Spar. Für Christoph Holzer ist die Investition in den Standort Steiermark und dem südlichen Burgenland besonders wichtig – und die war in den letzten Jahren intensiv. „2021/2022 gab es viele Relaunch-Projekte und somit eine gute Möglichkeit Standorte auf das starke Format eines Eurospar 2.0 auszuweiten“, erklärt Christoph Holzer. Das Eurospar-Format bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten dem Verbraucher eine breite Welt an Lebensmitteln und Non Food-Ware auf kompakter Fläche zu präsentieren. Holzer. „Auch unsere Region hat mit diesen Investitionen sicher auch ein gutes Stück zur Marktführerschaft beigetragen“.
Zentrale im Fokus
Die Investitionen sind nicht nur an den Standorten tragend, im heurigen Jahr wird der größte finanzielle Teil des Gesamtausbaus der Zentrale in Graz gestemmt. „Wir haben mit einem Um- und Neubau bereits 2022 begonnen, heuer werden ca. 23 Mio. und insgesamt 45 Euro investiert. Diese Maßnahmen sind wichtig, um auch die Früchte der letzten Jahre logistisch abwickeln zu können“, so Holzer. So wird das Trockensortimentlager ausgebaut und eine Teilfläche des Hochregallagers automatisiert. Der Frischebereich wird ebenfalls erweitert. 2024 erfolgt die gänzliche Inbetriebnahme. „Auch wenn die Zeiten aktuell unsicher sind, bildet diese Investition die Basis für eine künftige weiter gute Entwicklung, und wir blicken mit viel Optimismus in die Zukunft“, spricht Holzer die hohen Energiekosten, die KV-erhöhungen und das etwas veränderte Konsumverhalten an.
Gutes Konzept konzernal vorbereitet
Für die aktuelle Situation im Kaufverhalten hat sich Spar konzernal gut vorbereitet und bietet auch für kleinere Geldbörsen die Eigenmarke S-Budget an. Dabei muss man auch zwischen urbanem und ländlichem Einkaufsverhalten unterscheiden – in Christoph Holzers Gebiet ist beides stark vorhanden. „Während in der Stadt verstärkt auf gute und günstige Produkte gegriffen wird, so nutzt man am Land den Hausgarten verstärkt“. Und man spürt bereits jetzt einen zarten Optimismus: „Wir spüren die ersten Signale in Richtung ‚Preisentspannung‘: die Energiepreise sinken, die Inflationsprognose ist rückläufig, die erhöhten Gehälter nivellieren ein wenig die Verunsicherung der Bevölkerung“, so Holzer. „Gut, dass die Regionalität vorangetrieben wird, denn Österreich braucht Eigenkonsum und wir als Lebensmittelhändler ebenfalls“.
Mit einem veränderten Verhalten in vielen Bereichen muss man allerdings rechnen“ Auch wenn der Weihnachtstourismus in den Städten wieder zugelegt hat, so werden die Menschen kürzere Urlaube machen und kurzfristiger buchen. In der Steiermark haben wir das Glück ein Ganzjahrestourismus-Land zu sein. Thermen, Schigebiete, die Weingebiete und der Städtetourismus in Graz schaffen zwei Saisonen“.
Trotzdem ist man in der Planung vorsichtiger
Und obwohl die Vorzeichen wieder mehr ins Plus gehen, so haben sich die Spar Kaufleute in ihrer Planung vorsichtiger verhalten. Man weiß noch nicht genau, wie es mit den Energiekosten weitergeht oder wie sich Großhandelspreise entwickeln. „Nach Ostern wird sich vieles aufklären, wenn es um weitere Kosten geht. Da wissen wir im Handel immer schon, ob unsere Planung für das Jahr stimmt“, berichtet Holzer. Für Händler hat das erste Tertiär hohe Aussagekraft.
Spar und Landwirtschaft – ein gutes Team
Gerade in den Regionen Steiermark und Burgenland ist man mit den Landwirten eng verbunden und hat ein gutes Verhältnis. Die politische Vergangenheit war teilweise schwierig, aber aktuell herrscht ein guter Stil und man denkt in allen Bereichen lösungsorientiert. „Für die Landwirtschaft ist der Handel in Österreich der größte Absatzpartner und auch der Großteil der Bauern nimmt uns so wahr“, so Holzer. Die Spar-Markenprogramme im Fleischbereich sind das beste Beispiel dafür (Murbodner, Duroc,..). Auf dem Themengebiet „Regionalität“ will und wird die Spar bleiben, nicht nur im Fleischbereich, sondern auch im Obst- und Gemüsebereich. „Gute und vielfach jahrzehntelange Partnerschaften halten wir liebend gerne aufrecht“, sagt Christoph Holzer.
Rückblick Jahr 2021 - 2022
Die Jahre 2021 und 2022 waren geprägt von sehr vielen Relaunches und Erweiterungen. Hier hatte Spar auch einen starken Fokus auf Eurospar mit 6 Eurospar Projekten 2021 und 2 Eurospar Projekte 2022. Insgesamt waren es 2021 16 Projekte und 2022 15 Projekte. Auch Spar express konnte man neue Standorte (Ligist, Rothenturm, Hartberg) hinzugewinnen. Spar Graz (ZN05) steht aktuell bei 13 Spar express Standorten.
2021:
- ES Spruzina Kindberg (komplett Neubau auf ES),
- ES EH Kitzer Aich/Assach (komplett Modernisierung und Erweiterung auf ES),
- ES LCS Leoben (Modernisiert und bestehender ES vergrößert),
- ES EH Riedl St. Stefan im Rosental komplett Relaunch + EW
- ES Graz, Sackstraße, Erweiterung und komplett Relaunch
- ES EH LM Gröbming, Umstellung auf EUROSPAR
- SM Semriach, Relaunch
- SM Ragnitz bei Leibnitz, Expansion
- SM St. Johann im Saggautal (nun EH Stelzl) – STO Verlagerung Arnfels
- SM Kapfenberg/Redfeld, Relaunch
- EH Gölles Riegersburg, Expansion
- EH Bund in Wieden Relaunch
- SM Graz Neuholdaugasse, Relaunch
- EH Schögler Unterlamm, Umbau
- SPAR express Ligist
- SPAR express Rothenthurm
2022:
- ES Voitsberg Conrad von Hötzendorfstraße, Relaunch
- ES EH Zsifkovits in Anger bei Weiz, Umbau und Ausbau ES
- SM Graz Stiftingtalstraße
- SM Graz Conrad-von-Hötzendorfstraße ggÜ Obi
- EH Wagenhofer Hieflau Standort Verlagerung/Neubau
- EH LM Öblarn, Relaunch
- SM Bärnbach, Relaunch
- SM Burgau, Relaunch + EW
- SM Graz Dierichsteinplatz, Relauch
- SM Vasoldsberg, Relaunch
- SM Graz Rotmoosweg, Relaunch
- EH Farmer Rabensteiner, Bad Gams
- EH Lannach, Michael Karrer, Relaunch + Vergrößerung
- EH Mandl in Obdach, Relaunch
- ISP Oberwart
- SPAR express Hartberg (ENI)
Ausblick 2023
2023 steht ebenfalls ein neuer Eurospar auf der Agenda. Der Eurospar Hönigsberg, welcher gerade im Bau ist und wahrscheinlich mit Mitte März wieder eröffnet.
Daneben gibt es noch ein EH Projekt mit EH Osterberger, der bereits sehr erfolgreich die Grazer Maiffredygasse betreibt (Goldene Tanne Gewinner) und nun mit Februar einen zweiten Standort in der die Grazer Rechbauerstraße im Herz Jesu Viertel übernehmen wird.
Daneben noch der Supermarkt in Heiligenkreuz am Waasen mit Eröffnung 16.4. (EH Rücknahme).
Und natürlich ein sehr besonderes Projekt: Aus dem Eurospar Leibnitz wird ein Interspar. Hier wird die Eröffnung mit Ende März stattfinden.