Shopping Center: Expansion zurückhaltend
Die aktuelle Mieterbefragung im Rahmen des Shoppingcenter Performance Reports Österreich 2025 (SCPRÖ) zeigt eine vorsichtige Erholung der Expansionstätigkeit im stationären Handel. Im Schnitt planen die befragten Handelsunternehmen 2,9 Neueröffnungen im laufenden Jahr – ein leichter Anstieg gegenüber 2024 (2,5). Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl geplanter Schließungen leicht zu (1,6).
Innenstadt gewinnt an Attraktivität
Bei der Standortwahl liegen innerstädtische Geschäftsstraßen vorne (Ø 1,98 auf einer Skala von 1 = sehr hohes Interesse bis 5 = kein Interesse), gefolgt von Innenstadt-Einkaufszentren (2,67) und Fachmarktzentren (2,81). Shopping Malls – sowohl in Stadtteillage (3,07) als auch an peripheren Standorten (3,29) – rangieren deutlich dahinter. Nur 16 % der Händler berichten von besseren Entwicklungen in Einkaufszentren im Vergleich zu Innenstadtlagen. „Innenstädte bieten neue Chancen, sofern Städte Aufenthaltsqualität und Rahmenbedingungen für den Handel sichern“, so Joachim Will, Geschäftsführer von ecostra. Rainer Will vom Handelsverband ergänzt: „Vielfalt, kurze Wege und Alltagsnähe machen die City für viele Marken wieder attraktiv – Einkaufszentren bleiben dennoch wichtige Vertriebsstandorte.“
Kostenstruktur unter Druck
Die größte Herausforderung bleibt die Mietbelastung – insbesondere durch indexgebundene Mieten (Ø 1,25) und hohe Nebenkosten (Ø 1,56). Personalmangel (2,13), Konsumzurückhaltung (2,25) und sinkende Frequenz (2,37) folgen mit Abstand. Zwei Drittel der Handelsunternehmen haben bereits Mietanpassungen verhandelt. Als Lösung sehen viele eine stärkere Orientierung an Umsatzkomponenten bei der Mietgestaltung.