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Österreichische Sektgala zum Tag des Sekts am 22.Oktober

Reserve & Co in rot-weiß-rot

Am 22. Oktober fand zum 10. Mal der Tag des Sekts statt. Diesmal mit erfrischenden News.

Vor 10 Jahren hat die Schaumwein-Industrie am 22. Oktober den Tag des Sekts ins Leben gerufen - sehr nahe gelegt am Nationalfeiertag, um diese österreichische Tradition besser zu betonen. 

Heuer wurden ein paar erfreuliche Neuheiten mitgefeiert. Nach jahrelanger Vorarbeit wurde erstmals die höchste Stufe des österreichischen Schaumweins, Sekt g.U. Große Reserve, präsentiert. Somit ist die dreistufige Qualitätspyramide bestehend aus Sekt g.U. Klassik, Sekt g.U. Reserve und Sekt g.U. Große Reserve komplett und auf dem Markt verfügbar. Als unverkennbares Qualitätssiegel trägt jede Flasche Sekt g.U. (geschützter Ursprung) eine rot-weiß-rote Banderole auf der Kapsel. Um sicherzugehen, dass man ein heimisches Spitzenprodukt einschenkt, raten die Sekthersteller zur kritischen Prüfung der Bezeichnung auf der Flasche: „Sekt hergestellt in Österreich“ ist nicht gleichbedeutend mit der Bezeichnung „Österreichischer Sekt“. Nur dann, wenn 100 Prozent des verwendeten Weins aus Österreich kommen und die Versektung in Österreich stattfindet, darf das Produkt die Bezeichnung „Österreichischer Sekt“ tragen. Die neue rot-weiß-rote Banderole für Sekt geschützten Ursprungs (g.U.) ist ein weiterer Garant für die österreichische Herkunft.Das war schon Neuheit Nummer 2.

Auch ein neuer Botschafter wird den Sekt künftig in die Welt hinaustragen: Karl Hohenlohe (Herausgeber des Gault&Millau) kommt in die Runde der bisherigen Sekt-Botschafter Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, und Dr. Ferdinand Maier, der sich seit vielen Jahren als Obmann des Kuratoriums Kulinarisches Erbe Österreich für den guten und nachhaltigen kulinarischen Geschmack engagiert.

Im Zuge der Neuregelung der Beitragsstruktur wurde das Österreichische Sektkomitee in die Aktivitäten-Agenda der Österreich Wein Marketing (ÖWM) integriert. Gemeinsam mit der ÖWM werden Marktforschung und Marketingmaßnahmen umgesetzt. Auch die Entwicklung weintouristischer Aktivitäten ist Teil dieser Zusammenarbeit. Vorsitzender des Sektkomitees ist Herbert Jagersberger aus dem Hause Schlumberger, Geschäftsführer ist Mag. Benedikt Zacherl. Am 15. November 2018 tritt das Sektkomitee zur konstituierenden Sitzung zusammen und wird bis 2022 gewählt. Folgende Betriebe werden darin vertreten sein: Schlumberger , Weingut Malat, Weingut Harkamp , Sektkellerei Kattus, Sektkellerei Inführ, Weingut Bründlmayer, Weingut Regele, Sektkellerei Szigeti, Spitz, Weingut Riegelhofer, Weingut Rieder und Zantho, Winzergenossenschaft Andau. Die drei stimmberechtigten Winzer sind Michael Malat, Hannes Harkamp und Andreas Wickhoff vom Weingut Bründlmayer.

Eine Umfrage des market Instituts im Auftrag von Schlumberger (2017) bestätigt den neuerlichen Aufwärtstrend der Kategorie Sekt, die durch die Wiedereinführung der Schaumweinsteuer vor zwei Jahren einen herben Rückschlag erlitt. Im Jahr 2017 trinken mittlerweile 96% der gesamten Bevölkerung ab dem 18. Lebensjahr gelegentlich Sekt – das sind 5% mehr als im Jahr 2015. Nahezu ein Viertel gönnt sich zumindest ein- bis zweimal im Monat ein prickelndes Gläschen, ein Plus von 6% zu 2015.

Herkunftsbewusstsein steigt

Herkunft und Qualität des Sekts sind Österreichern zunehmend wichtiger bei der Kaufentscheidung und macht aktuell 65 % aus. Als Einkaufsquelle für österreichischen Sekt wählen 93 % der Konsumenten einen Supermarkt, während 47 % diesbezüglich auf eine Weinhandlung oder ein Spezialitätengeschäft vertrauen. 17 % der Konsumenten kaufen österreichischen Sekt ab Hof und erst 7 % online.

Wie viel die Österreicher im Schnitt für Sekt ausgeben, hängt davon ab, wo sie ihn einkaufen. Für eine Flasche Sekt wird im Supermarkt deutlich weniger Geld ausgegeben, als in einem Fachgeschäft bzw. einer Vinothek. Durchschnittlich wird im klassischen Lebensmittelhandel 7,63 Euro für eine 0,75-l-Flasche Schaumwein bezahlt, in der Vinothek sind es stolze 13,53 Euro.

WKO zu Sektsteuer

 „Leider haben wir heute keinen Grund zu feiern, denn die Schaumweinbranche wird in Österreich massiv gebremst und kann ihr wirtschaftliches Potenzial nicht ausschöpfen“, sagt Ernst Polsterer-Kattus, Sprecher der Sektindustrie in der Wirtschaftskammer Wien. Rainer Trefelik, Wiener Obmann des Handels ergänzt: „Die Schaumweinsteuer hat enorm negative Auswirkungen auf heimische Hersteller und Händler, bringt dem Staat aber unter dem Strich kaum Einnahmen.“ Beide Branchenvertreter fordern daher die Schaumweinsteuer per April 2019 abzuschaffen. 
 
Eine Bilanz der 2014 wieder eingeführten Steuer zeigt deutlich die negativen Effekte: Kunden müssen pro Flasche Sekt seither fast einen Euro mehr bezahlen. Das entspricht einer Preiserhöhung von durchschnittlich 25%. Dadurch ist der Sektabsatz um 25% gesunken und die Branche hat 300 Arbeitsplätze verloren. Gleichzeitig trifft die Schaumweinsteuer nur heimische Sekthersteller, nicht aber Produzenten von Prosecco und Frizzante aus dem Ausland.
 Die Einnahmen des Staates sind hingegen gering: Von 18,5 Millionen Euro jährlich, mit denen der Fiskus ursprünglich kalkuliert hat, bleiben nach den Abzügen gerade einmal 2,5 Millionen Euro über.

 

Österreichischer Sekt

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geschrieben am

23.10.2018