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Marcel Haraszti, Vorstand der Rewe International AG

Rewe Group: Keine Parallelstrukturen mehr

Rewe verschlankt ihre Strukturen und nennt sich bei Billa und Merkur nun BMÖ.

Die Corona Zeit war spannend und herausfordernd. Der Veränderungsdruck hat zugenommen, der Kunde verändert sich er ist nicht mehr klassisch homogen.

Jeder Kunde hat unterschiedliche Missionen, die Digitalisierung schreitet voran.

In den letzten 2-3 Jahren hat die Rewe an der Langfriststrategie gearbeitet, 2018 und 2019 hat man an den Themen gearbeitet und 2020 ist das Jahr der Zusammenführung. Das war schon so mit Jö Card, mit dem gemeinsamen Recruitingcenter, vor kurzem auch das Vollsortiment Österreich. „Wir haben viel zusammengeführt, was zusammengehört“, so Marcel Haraszti, Vorstand der Rewe International. Bisher hat man IM System zusammengeführt, nun auch AM System.

Es entsteht eine neue Organisation: Die Verwaltungseinheit BILLA MERKUR Österreich, kurz BMÖ: Immobilien, Ware, Expansion, Bestandsmanagement  und Marketing werden zusammengeführt, weil es bisher doppelte Strukturen gab. „Doppelte Strukturen haben uns gelähmt, nun sind wir schneller“, so Haraszti. Es handelt sich um die Vertriebsschienen Billa und Merkur, Penny (eigene Gesellschaft), Adeg und Bipa bleiben eigenständig.

Aber auch auf Eigenmarken wird es eine Auswirkung haben – bei Billa und Merkur wird es Synergien geben. Der Eigenmarkenbereich in der BMÖ ist nun auch gebündelt. Merkur Eigenmarke hat 400 Artikel, bei Billa (steht für Leistung Preis-Leistungsverhältnis) sind es 600 Artikel, hier wird es vice versa noch viele Testungen geben.

Es wird sieben Regionsniederlassungen mit sieben Regionsdirektoren geben. „Wir sind nun näher am Kunden, haben eine schlankere Verwaltung und regionalere Aufstellung.“ Die Regionen sind unter anderem Wien; NÖ/Burgenland; Tirol/VBG; OÖ; Stmk; Kärnten; Salzburg

In den Regionsdirektionen sind unter anderem angesiedelt: Expansion, HR und regionaler Einkauf.

Kosteneinsparung

Die schlankere Verwaltung geht einher mit Kosteneinsparungen: vor allem im Personal mit 0,5% insgesamt, das bedeutet für die Verwaltung 12%. In den Filialen selbst wird nicht eingespart. „Das Geld investieren wir in Märkte, Kunden. In den Filialen steigern wir die Mitarbeiteranzahl. Die Mitarbeiter-Gesamtzahl wird wachsen, in der Verwaltung wird eingespart.“

In Zukunft wird es fünf Vorstände geben (derzeit gibt es sieben). Bis Ende 2020 wird alles umgesetzt.

Die Vorstandsressorts bilden alle bewährten und neuen Schlüsselkompetenzen ab, die für die Umsetzung der Langfrist Strategie bis 2025 notwendig sind: 

Marcel Haraszti ist BMÖ Vorsitzender und wie bisher Vorstand der Rewe International.

Harald Mießner, bisher Merkur-Vorstand, übernimmt das Ressort Vertrieb,

Das Ressort Consumer übernimmt Elke Wilgmann, dort sind dabei Nachhaltigkeit, Marketing, sowie Digital.

Das Ressort Immobilien sorgt für das maßgeschneiderte Format für jeden Standort und wird von Robert Nagele geführt.

Das Ressort Category Management/Einkauf übernimmt Erich Szuchy.

Und das Ressort Insights, geleitet von Michael Paterno, wird Instrumente entwicklen, die auf Basis Data Analytics punktgenauere Entscheidungen für Sortimente, Markenführung, Vertriebsmaßnahmen ermöglichen.

Alexandra Draxler-Zima, bisher Merkur-Vorstandssprecherin, wechselt in das Ressort von Rewe International AG Vorstand Christoph Matschke und wird neue Geschäftsführerin der REWE International Dienstleistungs GmbH. Dort wird sie mit dem Bereich „Zentrale Unternehmensorganisation und Finanzen Österreich“ unter anderem für die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen, Recht, Prozesskontrolle und Governance aber auch Datenschutz verantwortlich zeichnen und ihre langjährige Erfahrung im Finanzbereich ebenso wie im operativen Handelsgeschäft zur Verfügung stellen. 

Ebenfalls in eine andere Rolle wechselt Martina Hörmer, langjährige Ja!Natürlich Geschäftsführerin. Sie hat in den letzten Monaten den Übergang der Eigenmarken in die Ressorts von Elke Wilgmann und Erich Szuchy begleitet und wechselt nun aus dem operativen Geschäft in die Rolle der Markenbotschafterin für Ja!Natürlich.

 

Nun sind Billa und Merkur an jedem Standort optimal ausgerichtet. In der Verwaltung werden 220-250 Mitarbeiter reduziert. Die natürliche Fluktuation wird ausgenutzt, diese liegt bei 12-13% und ist die natürliche Fluktuation. 

„Es geht nicht um die Markenzusammenführung, sondern um die Organisationszusammenführung“, so Haraszti. In Corona Zeit sind 1000 Mitarbeiter in den Filialen dazugekommen, das wird auch weiter ein Thema sein. Denn heuer kommen 3-4 Merkur Märkte dazu, 30 Billa-Filialen und 17 bis 18 Bipa dazu.

„Billa und Merkur werden nicht zusammengeführt. Billa ist der Supermarkt, nah am Kunden, Merkur ist der Verbrauchermarkt. Wir vereinen das Beste in beiden Welten“, so Haraszti.

Digital stark

Bis Ende des Jahres werden es (von 90 Filialen) 400 Click&Collect Filialen sein, auch die Zustellung wird ausgebaut. 

Ein Wort zum Marktanteil

Wir gehen weiter den Weg der Kurant-Preise, das kann dazu führen, dass die Schlachten stärker werden, aber wir konzentrieren uns auf eine nachhaltige Entwicklung, auf eine gesunde Entwicklung. „Wir wollen uns auf uns konzentrieren und nicht immer dauernd rechts und links schaut“, so Haraszti. Rewe Österreich konnte um 2% den Aktionsanteil reduzieren. „Wir werden weiter den Dauertiefpreis und die Kurant-Preise ausbauen. Wir bewegen uns bei 35-40% Aktionsanteil derzeit und konnten um 2%, wie bereits erwähnt, diesen Anteil senken. 

Kurz noch zu Corona: Der Mehrumsatz im März hat sich nicht im Ertrag niedergeschlagen. Auch der Städtetourismus fehlt. 

 

 

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geschrieben am

01.07.2020