Rewe: Auszeichnung für junge Changemaker
Aus insgesamt 43 Einreichungen wählte die Jury zum ersten Mal 14 herausragende Projekte aus, die sich über die Förderung durch die Billa Stiftung Blühendes Österreich und den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums freuen dürfen. Dabei werden insgesamt 100.000 Euro ausgeschüttet, bei einem gesamten Projektvolumen von 170.000 Euro. Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.
Die Projektideen stammen von der Landjugend genauso wie von „Streetwork“-Jugendarbeitern, jungen Landwirten oder Studierenden. Der ländliche Raum ist dabei ebenso vertreten wie das urbane Umfeld. Die ausgewählten Projekte leisten einen wertvollen Beitrag zu Schutz, Erhalt und Verbesserung von hochwertigen und bedrohten Biotoptypen wie Trockenrasen, extensiv genutzten Weidelandschaften, Feuchtgebieten sowie Feuchtwiesen und haben einen Impact auf der Fläche von mehr als 40 Hektar.
Die Gewinner
Burgenland
An den Hängen des Leithagebirges und im Ruster Hügelland renaturieren die jungen Landwirte Matthias und Simon Erhardt durch Beweidung mit alten Nutztierrassen mehr als 17 Hektar wertvolle Trockenrasen- und Halbtrockenrasengebiete.
Die Donnerskirchner Gemeinderätin Anna Reichardt wird gemeinsam mit der Volkschule drei Jahre lang die Kinder der Gemeinde im Rahmen der Ferienbetreuung zu Changemakern machen. Insgesamt werden 120 Fledermauskästen, Wildbienennisthilfen und Vogelnistkästen produziert und in der Gemeinde aufgehängt.
Wien
Durch die Schaffung von einem Hektar naturnaher Lebensräume im urbanen Raum schafft der Ökocampus Wien, ein Verein engagierter Studierender und Absolventen, wertvolle Trittsteine mitten in der Stadt und schützt damit zahlreiche gefährdete Arten. Mit ihrer interaktiven Naturvermittlung lassen sie das Netzwerk Natur in Wien aufblühen.
Niederösterreich
Am Wachberg in der Region Karlstetten wird Emanuel-Josef Wanas mehr als 2 Hektar Streuwiesen, Streuobstwiesen und Trockenrasen revitalisieren und pflegen. Sowohl seine genügsamen Kaschmirziegen als auch die Biodiversität der Flächen profitieren von einem späten Schnitt der Wiesen, punktuell wird auch beweidet.
In Kirchberg an der Pielach und zwei weiteren Gemeinden wollen Jugendliche gemeinsam mit Streetwork Pielachtal 0,12 Hektar Freiraum klimafit und biodivers gestalten, bestehende Flächen werden ökologisch aufgewertet und weitere Blühstreifen und Totholzzonen entstehen.
Die Pfadfinder Baden unterstützen die Umwandlung des Schwarzföhrenforstes in ihrer Gemeinde bei der Umwandlung in 1,5 Hektar naturnahen und klimafitten Laubmischwald, indem sie invasive Neophyten entfernen.
Die Naturschutzjugend Niederösterreich gestaltet in Asparn an der Zaya gemeinsam mit den Schülern des Schulzentrum Asparn Gemeindeflächen naturnäher, dabei entstehen 0,3 Hektar Biodiversitätsflächen wie Wildblumenwiesen, ein Wechselkrötenhabitat, ein Sandarium sowie Totholz- und Steinhaufen.
Die wertvollen Trockenrasen am Spatzenberg in Nußdorf ob der Traisen sind durch Verbuschung und Verbrachung bedroht. Hier setzt der Verein Ortolan mit einem vielfältigen Maßnahmenkatalog und extensiver Beweidung an, um 0,6 Hektardieser hochwertigen Lebensräume zu renaturieren.
Im Gainfarner Becken renaturieren die Pfadfinder Bad Vöslau eine der selten gewordenen Feuchtwiesen auf einer Fläche von 0,3 Hektar durch Schwenden und einschürige Mahd.
In Witzendorf am Rand von St. Pölten wandeln Veronika Neumeister, Hermann Fahrnberger, Jan Brinkmann und ihren Kollegen vom Global Youth Biodiversity Network Austria einen Hektar ehemalig intensiv genutztes Ackerbaugebiet in eine Biodiversitäts-Oase um.
Steiermark
Im Ennstal engagiert sich Volker Seiser gemeinsam mit dem Naturschutzbund Steiermark dafür, die wertvollen Feuchtwiesen an dieser wichtigen Zugvogelroute naturschutzfachlich aufzuwerten. Auf 12 Hektar werden Wasserstellen für die gefiederten Gäste angelegt.
Das Jugendzentrum Leibnitz gestaltet einen ehemaligen Parkplatz zu einer artenreichen Biodiversitätsfläche um. Auf 0,075 Hektar entstehen so mitten in der Stadt Wiesenflächen, zusätzlich werden heimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Jugendlichen sind in die Planung und Umsetzung eingebunden.
Salzburg
Thomas Holzer und die Landjugend Unternberg-Tomatal lindern im Salzburger Lungau die Wohnungsnot gefährdeter Arten wie Baumschläfer, Haselmaus und Fledermäusen. 40 Fledermausbretter und 20 Nistkästen für die seltenen Kleinsäuger werden an Ställen und in den Wäldern der Gemeinde aufgehängt und betreut.
Vorarlberg
In Hittisau legt Landwirt Andreas Schwarz eine Streuobstwiese auf 0,9 Hektar neu an und wertet die Kulturlandschaft im Naturpark Nagefluhkette durch Auspflanzung alter Sorten, Heckensträuchern und Krautsäumen ökologisch auf.