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Die Initiatoren des Payment Festivals

Retail Payment Strategie in Europa festigen

2019 wurde das Payment Festival gegründet. Es hat sich zum Ziel gemacht, die Kundenreise im Payment Bereich mit europäischer Handschrift zu stärken. Corona hat das Vorhaben gestärkt.

Die PF19 GmbH wurde 2019 gegründet. Ziel ist es, aus Wien die europaweite Vernetzungs-Plattform für Kollaboration & Innovation im Payment zu etablieren. Dabei spielt die Gewinnung der Payment Pioneers eine wesentliche Rolle, diese sind neben den Banken & Finanzinstitute, Serviceprovider aus dem Payment Sektor, der Handelsunternehmen, Startups, Regulatoren & Interessenvertretungen auch die zuständigen Politiker. Und genau diese wurden nun aufgefordert rasch zu handeln.

Es geht konkret darum die Kundenreise des bei Bezahlungen in Europa zu halten und nicht an außereuropäische Unternehmen wie Apple, google, Alibaba zu geben. Im jüngsten Payment Festival, das Ende Jänner in Wien stattfand und aufgrund von COVID digital alle Stakeholder vereinte, fasste man den Entschluss, einen Forderungskatalog an die Politik zu verabschieden.

Dieser sieht folgendes vor:

  1. Rasche Schaffung der Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Europäischen Payment Strategie unter bedingungsloser Berücksichtigung des Endkundennutzens. 
     
  2. Aktive Wahrnehmung der Trends von Seiten der Politik & Interessenvertretungen aufgrund der Digitalisierung und der Änderung des Bezahlverhaltens der Kunden.
     
  3. Massive Steigerung der Dynamik und der Umsetzungsgeschwindigkeit zur Unterstützung der Initiativen, Startups und Gründungen. 
     
  4. Aufstockung der Funds und Förderungen bzw. steuerlichen Rahmenbedingungen durch die Politik.


Auch Holger Neuhaus, Head of Division Market Infrastructure and Payments der Europäischen Zentralbank (EZB), formulierte die Stoßrichtungen, die auf den rasanten Veränderungen im Bezahlverhalten der Konsumenten basiert. Denn: Corona hat das mobile Bezahlen nochmals beschleunigt. Er sieht Paneuropäische Initiativen als das Herzstück bei Zahlungssystemen, vor allem auch deshalb, weil „Bezahlung“ an sich zur Wertschöpfung jedes einzelnen Landes beiträgt. In Österreich sind es 4 Mrd. vom BIP, so Stefan Augustin von der Österreichischen Nationalbank. Derzeit tätigt man in Österreich 5 Mrd. Transaktionen: 3 Mrd. unbar und 2 Mrd. bar. Mit 2024/25 können sich diese Werte drehen, so der Experte. Dann wäre es umso wichtiger, wenn die Bezahlsysteme europäisch sind, um die Wertschöpfung nicht über den Atlantik oder die Meeresenge der Dardanellen zu schicken.
„Wir bewegen uns Richtung einer Hybridzahlungslandschaft und COVID hat die kontaktlosen Bezahlsysteme noch beschleunigt“, so Augustin.

Vorbilder in Europa

Schweden und Niederlande sind Vorbilder in der Szene, die auch Mobile Payment auch bei der Echtzeit-Bezahlung (Instant Payment) sehr gut im Griff haben. Echtzeitzahlung ist das anzustrebende Ziel, es senkt die Kosten und erhöht die Convenience. Und vor allem: Instant Payment ist die große Chance für den heimischen Handel, wenn es darum geht schneller als internationale Wettbewerber zu sein. Aus Sicht der OeNB ist „Instant Payment“ das „new normal“ bis 2025.

Bluecode als Pionier

Bluecode ist die europäische Mobile-Payment-Lösung, die bargeldloses Bezahlen per Smartphone und Smartwatch (iOS & Android) ermöglicht. Und das Netzwerk wächst. CEO Christian Pirkner gab im Rahmen des PF19 Payment-Festivals in Wien bekannt, dass in den letzten Monaten zahlreiche österreichische Banken dem Ruf nach Zusammenarbeit gefolgt sind: Neben den Raiffeisen Banken sind ab sofort die 3-Banken-Gruppe mit BKS, BTV und Oberbank, alle Volksbanken sowie die Ärzte- und Apothekerbank, weitere Hypo Banken, die Hello Bank, die Bank Burgenland, das Bankhaus Schelhammer & Schattera und die Bank99 neue Partner von Bluecode. Damit erweitert sich das Netzwerk von Bluecode in Österreich auf bereits mehr als 300 Finanzinstitute. Ebenso stehen zahlreiche große Partner aus dem Handel und der Technologiewelt kurz vor dem Start.
„Der Handel schätzt vor allem das komplett berührungslose Bezahlen per Smartphone, profitiert aber auch von der Zahlungsgarantie und attraktiveren Konditionen in Verbindung mit endkundenrelevanten Mehrwerten“, erläutert Christian Pirkner und führt weiter aus: „Banken können mit einer europäischen Lösung ihre künftigen Erträge aus dem bargeldlosen Zahlungsverkehr steigern und ihren wertvollen Kundenstamm samt sensibler Zahlungsinformationen absichern.“

Max Jürschik, Initiator des PF19 Payment Festivals und Geschäftsführer von „Kill the Dragon“, bringt es abschließend auf den Punkt: „Wenn wir nicht sofort handeln und alle Kräfte bündeln, könnten wir auch den Wettlauf im Digital-Payment-Bereich verlieren. Dem größer werdenden Abstand zu Amerika und China können wir nur durch einen gemeinsamen Kraftakt etwas entgegensetzen. Das Ziel ist es, rasche Lösungen im Payment zu etablieren, die auf nachhaltige Akzeptanz stoßen.“ Die Forderungen werden in den nächsten Wochen auch persönlich mit Politikern diskutiert. Denn das Motto des PF19 Payment Festivals bleibt: Die europäische Aufholjagd hat begonnen.

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geschrieben am

28.01.2021