Rémy Martin feiert Jubiläum mit Sonderedition
Bericht: Clemens Kriegelstein
Rum, Whisky, Vodka, Gin – viele klassische Spirituosen boomen seit Jahren. Nur der Cognac ist seit längerem eher ein Fall für hartnäckige Fans. Das liegt wohl auch ein wenig am Image. Zu sehr spukt bei vielen Konsumenten noch das Bild von älteren Herren vor einem Kaminfeuer mit einer Zigarre in der einen und einem Cognacschwenker in der anderen Hand im Kopf herum. Zu Unrecht allerdings – das fängt beim heute verwendeten Glas an und hört bei der Konsumsituation auf.
Prinzipiell ist Cognac ein Weinbrand, der in der Region Cognac, im Südwesten Frankreichs, hergestellt wird und aus bis zu sechs verschiedenen Rebsorten besteht. Hauptanteil mit über 90 Prozent hat dabei Ugni Blanc, in Italien auch als Trebbiano bekannt, eine leichte, säurebetonte Rebsorte, die sich besser zum Brennen als zum Trinken eignet. Die Zugabe von Hefe und der Brennvorgang sind anschließend Standard, mit der Besonderheit, dass hier zweimal gebrannt wird. Anschließend geht’s ins Holzfass zur Lagerung, wo der Cognac seine Farbe bekommt. Nach zwei Jahren Lagerung wird er als „VS“ (Very Special) klassifiziert, nach vier Jahren als „VSOP“ (Very Superior Old Pale) und nach zehn Jahren als „XO“ (Extra Old).
Tradition seit 1724
Zu den ältesten und traditionsreichsten Cognachäusern gehört etwa Rémy Martin. Schon seit 1724 wird hier dieser Edel-Weinbrand hergestellt. Um die besten Aromen des Cognacs freizusetzen, vertraut Rémy Martin auf traditionelle Methoden der Feindestillation und nutzt Weingeläger in kleinen Kupferkolben (auch Destillierkolben genannt), die zu einer komplexeren Spirituose mit mehr Tiefe und Geschmackslänge führen. Und schließlich lagern die Weinbrände in Fässern, die ausschließlich aus Eichenholz der Limousin-Gegend gefertigt werden. Dieses Holz ist für das Altern in Fässern am besten geeignet. Die wichtigsten Cognacsorten dieses Traditionshauses heißen „Rémy Martin VSOP“ (mit der Qualitätsstufe „VS“ gibt man sich gar nicht erst ab), „Rémy Martin X.O Excellence“ und „Rémy Martin 1738 Accord Royal“.
Aus Anlass des großen Jubiläums, das man unter dem Motto „We Dream Forward“ feiert, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu vereinen, hat Rémy Martin nun eine entsprechende Sonderedition kreiert, die dieser Tage in der französischen Botschaft in Wien vorgestellt wurde. „300th Anniversary Coupe“ heißt der besondere Tropfen, von dem weltweit nur 6.724 Flaschen abgefüllt wurden, wovon 32 Stück auch in Österreich über den Importeur Top Spirit erhältlich sind (UVP: € 2.500,-). Florian Czink, Geschäftsführer von Top Spirit, zeigte sich begeistert: „Als langjähriger Vertriebspartner von Rémy Martin ist es uns eine besondere Ehre, dieses bedeutende Jubiläum in solch einem exklusiven Rahmen zu feiern. Cognac hat in Österreich eine lange und reiche Tradition und erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit, sei es pur oder als exquisite Zutat in Cocktails und Drinks.”
Aus der Vergangenheit in die Zukunft
Beim „300th Anniversary Coupe“ handelt es sich um eine Hommage an das Erbe des Hauses Rémy Martin. Die Sonderausgabe wurde von Kellermeister Baptiste Loiseau aus der Rémy Martin „Réserve Perpétuelle“ kreiert, einer Sammlung besonderer Eaux-de-vie, die ausschließlich aus dem Terroir der Grande Champagne stammen und von Generationen von Kellermeistern bewahrt und weitergegeben wurden. Im Herzen der Cognac-Region im Südwesten Frankreichs gelegen, ist die Grande Champagne für die spezielle aromatische Qualität und das Alterungspotenzial ihrer Eaux-de-vie bekannt.
In der Nase bietet der neue Edel-Cognac Noten nach kandierten Orangen, Passionsfrucht, Leder und etwas Holz, am Gaumen kommen wieder die kandierten Orangen zum Vorschein, dazu Feige, exotische Früchte, Nüsse und ein immens langer Abgang.
Cognac on the rocks
Und wie war das jetzt noch mal mit den Cognacschwenkern? „Vergessen Sie’s!“, erklärt Alexandre Quintin, International Brand Ambassador von Rémy Martin. „Das Schwenken stammt aus der Zeit der ungeheizten Häuser, als man dadurch den zu kalten Cognac auf genusstaugliche 20 Grad erwärmt hat. In Zeiten heißer Sommer und überheizter Räume im Winter ein No-Go.“ Entsprechend genießt man Cognac am besten aus deinem Standard-Spirituosen-, oder sogar einem bauchigen Weinglas. Und was noch vor nicht allzu langer Zeit jeden Sommelier an den Rand eines Herzinfarktes gebracht hätte, ist inzwischen auch kein Tabu mehr: Eiswürfel im Cognac. Alexandre Quintin: „Ein Eiswürfel bringt gerade im Sommer etwas Leichtigkeit in den Cognac und er eröffnet auch andere Aromen – so wie man auch ein paar Tropfen Wasser in einen guten Single Malt-Whisky geben kann.“