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LEH-Marktvolumen steigt

RegioData prognostiziert erstmals mehr Schließungen als Öffnungen im Handel, nur der Lebensmittelhandel beliebt davon unbeeindruckt.

Dass es in nächster Zeit für den stationären Handel schwieriger werden könnte, prognostiziert RegioData Research im Rahmen seiner jährlichen Erhebung bei 800 Filialisten und Franchisesystemen. Die schlechte Nachricht: Es wird heuer zu mehr Schließungen von stationären Outlets geben, als es Öffnungen geben wird. Von den 800 Befragten planen nur mehr 460 österreichische Handels- und handelsnahe Unternehmen eine Expansion. Das sind 15% weniger als im vergangenen Jahr und sogar 50% weniger als noch vor fünf Jahren, so Wolfgang Richter von RegioData.

Die gute Nachricht: der Lebensmittelhandel bleibt davon weitgehend unbeeindruckt und nur die großen Unternehmen ächzen. Denn kleine Unternehmen wollen weiterhin expandieren, sie suchen neue Standorte. Aber auch Drogeriefachhandel und Systemgastronomie planen weitere Standorte. Insgesamt 76 Gastronomiekonzepte suchen heuer neue Standorte. Zwei wesentliche Faktoren begründen den Rückgang der Expansion: Auswirkungen der Wirtschaftskrise und nicht überraschend der Onlinehandel.

Die meisten Expansionswilligen, nämlich 93%, suchen Standorte in einem Einkaufszentrum oder in bester innerstädtischer Lage. Und 35 % der untersuchten Vertriebslinien suchen Standorte mit weniger als 200 m2 Verkaufsfläche, das sind deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren.

Dazu meinte Geschäftsführer von RegioData Research, Wolfgang Richter noch im November 2018: „Monofunktionale Handelsflächen auf der grünen Wiese werden es zukünftig schwer haben. Der Trend geht in eine andere Richtung: Städtisch integrierte Zentren mit einem Mix aus Handel, Gastronomie, Freizeit und persönlichen Dienstleistungen. Lediglich Ware herzuzeigen und zu hoffen, dass die Kunden sie nach Hause führen, wird zu wenig sein.“ Deshalb ist es schon beachtlich, wenn die 100 größten und bedeutendsten Shopping Malls ihre Umsätze halten können, beherbergen sie doch auch zahlreiche Branchen, die ihre Umsätze an den Online-Handel abtreten mussten.

Nur der Lebenmittelhandel scheint von den Entwicklungen nicht betroffen zu sein. Wolfgang Richter „Sowohl die alle Marktführer als auch die kleinen, spezialisierten Unter- nehmen expandieren, sei es großer Verbrauchermarkt, Supermarkt, Diskonter oder Bäcker – und das seit Jahren. Kein Wunder, das Marktvolumen im Lebensmittelhandel steigt seit vielen Jahren stärker als die Inflationsrate, die umwelt- und gesundheitsbewußten Konsumenten kaufen teurere Produkte und außerdem fühlt sich der Lebensmittelhandel gegen das Internet ziemlich immun.“

 

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geschrieben am

19.02.2019