Reformhaus mit Umsatzsprung 2020
Reformhaus ist ein eingetragenes Markenzeichen der Reformhaus eG und wird ausschließlich von den angeschlossenen Fach-Einzelhändlern (Reformhäuser) des Verbundes genutzt.
In Deutschland gibt es aktuell 982 Reformhäuser, in Österreich sind es rund 75 Absatzstellen.
Reformhaus blickt auf ein besonderes Geschäftsjahr 2020 zurück, das mit einem Zuwachs von 12,3 % die Erwartungen deutlich übertrifft. Denn die Umsatzprognose für das Jahr, noch ohne Kenntnis der Corona-Folgen, hatte bei nur 1,4 % gelegen. Das Unternehmen vergrößerte seinen Umsatz von 690 Millionen Euro 2019 auf 775,70 Millionen Euro. Im laufenden Jahr peilt die Branche ein weiteres Plus von 2% auf knapp 791,2 Millionen Euro an.
Überdurchschnittliche Wachstumsraten von 20 bis 25 % konnten vor allem die Reformhäuser in kleinen und mittleren Städten erreichen. Fachgeschäfte in Center- und Innenstadtlagen oder an Bahnhöfen hatten gleichzeitig mit den Einschränkungen des Geschäftsbetriebs und sinkenden Besucherfrequenzen zu kämpfen.
Was lief gut, was weniger?
Über ein weiteres Phänomen der Corona-Zeit berichtet Vorstand Rainer Plum: „Wir haben einen klaren Trend zum One-Stop-Shopping gesehen. Kunden kauften weniger häufig und dafür je Besuch deutlich mehr ein.“ Besonders nachgefragt wurden gesunde und frische Lebensmittel sowie weitere gesundheitsförderliche Produkte. Der Lebensmittelbereich legt so 2020 um 19,7 %, frische Lebensmittel um 10,5 % und die Diätetischen Lebensmittel um 7,6 % zu. 56 % beträgt der Anteil dieser Sortimentsbereiche am Gesamtumsatz 2020. „Im Homeoffice haben die Menschen vermehrt vollwertige Bio-Lebensmittel gekauft, um selber zu kochen und zu backen“, so Rainer Plum. „Vegane und vegetarische Lebensmittel, auch Produkte mit gesundheitlichem Zusatznutzen stehen hoch im Kurs, dieser Trend aus der Vor-Corona-Zeit hat sich weiter verstärkt.“
Mit dem Ausbruch von Corona haben sich Kunden mit Nahrungsergänzungsmitteln und freiverkäuflichen Arzneimitteln eingedeckt, um ihr Immunsystem zu stärken. Nahrungsergänzungsmittel und medizinische Produkte wachsen um 14,7 %, die freiverkäuflichen Arzneimittel um 4,9 %.
Gegenläufig entwickelte sich die seit Jahren wachsende Kosmetik- und Körperpflege. Der Rückgang in dem Sortiment, das während der Kontaktbeschränkungen nicht ganz oben auf der Einkaufsliste vieler Menschen stand, beträgt 2,7 %. Als Handicap erwies sich, dass Kunden Cremes oder Lotions vor Ort nicht einfach ausprobieren konnten, wenn sie zum Tragen einer Maske gezwungen sind. „Bei der Naturkosmetik erwarten wir wieder eine deutliche Belebung der Nachfrage, sobald die Krise gemeistert ist“, sagt Carsten Greve, Vorstand Reformhaus eG.