Rauch: Breite Marktaufstellung als Erfolgsfaktor
Die Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund 1,77 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz eines von Inflation und geopolitischer Unsicherheit geprägten Marktumfelds konnte das Unternehmen seine Wachstumsstrategie fortsetzen. Die Zahl der Beschäftigten stieg um knapp 250 auf insgesamt 2.984 Mitarbeitende weltweit. Mit über 1.100 Mitarbeitern allein in Vorarlberg gehört Rauch zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Region. Über 70 Stellenangebote sind derzeit international ausgeschrieben – insbesondere in technischen und leitenden Funktionen.
Diversifikation als strategischer Stabilitätsanker
Das breit aufgestellte Produkt- und Marktportfolio gilt als zentraler Erfolgsfaktor. Laut CEO Jürgen Rauch trägt die internationale Präsenz sowie die heterogene Kundenstruktur zur Resilienz des Unternehmens bei. Als Lebensmittelhersteller ist Rauch zudem weniger konjunkturabhängig als andere Industriezweige, was sich insbesondere in wirtschaftlich angespannten Phasen positiv auswirkt. Aber: Die Branche steht weiterhin unter Druck durch massiv steigende Rohstoffkosten – insbesondere bei Orangensaft, dessen globale Verfügbarkeit durch die Krankheit "Citrus Greening" stark eingeschränkt ist. Um Engpässe zu kompensieren, steigt der Einsatz alternativer Rohstoffe wie Apfel, Mango oder Beeren, die jedoch ebenfalls von klimabedingten Ernteausfällen betroffen sind.
Auch in den Produktionsbereich wurde investiert: In Rankweil nahm Ende 2024 eine neue Glasabfüllanlage den Betrieb auf, die mit einer Kapazität von 40.000 Flaschen pro Stunde zu den leistungsfähigsten weltweit zählt.
Internationale Expansion und Rohstoffsicherung
Rauch setzt weiterhin auf Internationalisierung: In Arizona läuft das US-Werk auf Volllast, am neuen Standort Baruth/Mark südlich von Berlin wurden zusätzliche moderne Produktionslinien implementiert. Zur Stärkung der internen Rohstoffversorgung wurde ein Fruchtverarbeitungsbetrieb in Nordmazedonien übernommen – ein strategischer Schritt zur Diversifizierung der Lieferketten und Reduktion externer Abhängigkeiten.
Markenstrategie und Innovationsfokus
Trotz steigender Produktionskosten konnte Rauch in nahezu allen Märkten Umsatzsteigerungen erzielen. Marken wie Happy Day, Rauch Eistee oder Bravo profitieren von gezielten Investitionen in Innovation, Produktentwicklung und Vertriebsstrategie. Der Fokus liegt auf markengetriebener Wertschöpfung und Differenzierung im wettbewerbsintensiven Getränkesektor.
Durch Maßnahmen wie die Reduktion von Kunststoff bei PET-Flaschen um über 500 Tonnen jährlich, den Ausbau von Solarenergie an allen Standorten und die Integration in das österreichische Pfandsystem leistet das Unternehmen aktive Beiträge zur ökologischen Transformation der Branche.
