PwC-Studie: Gesundheit wird zum Kaufkriterium
Immer mehr Konsumenten wählen Lebensmittel nicht nur nach Geschmack, sondern gezielt nach gesundheitlichen Kriterien aus. Das zeigt die aktuelle Voice of the Consumer-Studie von PwC, für die weltweit über 21.000 Personen in 28 Ländern befragt wurden.
„Menschen wollen gesund essen, stoßen dabei aber auf wirtschaftliche Hürden. Die Branche ist gefordert, leistbare und transparente Gesundheitslösungen zu bieten“, erklärt Harald Dutzler, Leiter Konsumgüter & Handel bei Strategy& (PwC).
Für ein Drittel der Befragten (33 %) ist die gesundheitliche Wirkung ein Hauptgrund für den Markenwechsel – noch vor Preis und Geschmack. 62 % äußern Bedenken gegenüber hochverarbeiteten Produkten und Pestiziden. 51 % sehen die Lebensmittelhersteller in der Verantwortung, gesunde Ernährung zu fördern – vor Behörden (47 %) und Handel (37 %).
70 % nutzen bereits digitale Tools wie Apps oder Wearables zur Gesundheitskontrolle, 9 % berichten von konkreten Verhaltensänderungen. Fast 50 % können sich vorstellen, KI für Ernährungstipps oder Einkaufshilfen zu nutzen. „Daten, Empfehlungen und Personalisierung sind entscheidend – Verbraucher erwarten einfache und relevante Lösungen“, sagt Nicole Prieller, PwC Österreich.
Preis bleibt entscheidender Faktor
Trotz wachsendem Gesundheits- und Klimabewusstsein bleibt der Preis das zentrale Entscheidungskriterium: 51 % wechseln Marken aus Preisgründen. Viele sparen aktiv – etwa durch Resteverwertung (49 %) oder gezielten Einkauf (48 %). Zwar machen sich über 80 % Sorgen um den Klimawandel, doch nur 44 % wären bereit, für klimaschonendere Produkte mehr zu zahlen. „Gesunde Ernährung darf kein Luxus sein“, betont Dutzler. Die Branche stehe vor der Aufgabe, Vertrauen mit alltagstauglichen, gesundheitsorientierten und innovativen Angeboten zurückzugewinnen.