Direkt zum Inhalt
Österreichische Konsumgüterbranche erholt sich bis 2023 vom Covid-Schock

Konsumgüterbranche: Erholung vom Schock

Strategy&, der Strategieberatung von PwC sagt, dass sich die österreichische Konsumgüterbranche erst 2023 vom Covid-Schock erholen wird.

Nach harten Einbußen durch Covid-19 im vergangenen Jahr werden sich österreichische Non-Food-Händler und -Hersteller 2021 schnell erholen, sofern die Impfungen zügig vorangehen und keine neuen Virus-Mutationen auftauchen. Die aktuelle Studie „Navigating the New Reality: European Retail and Consumer Industry“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt, dass im Non-Food-Segment in Österreich nach einem Minus der Bruttowertschöpfung von 11,4% im vergangenen Jahr bei einer raschen Überwindung der dritten Covid-19-Welle und positiven ökonomischen Aussichten bereits 2021 wieder ein Umsatzplus von 4,9% erzielt werden könnte. Damit wächst die Branche hierzulande moderater als der euroweite Schnitt (2021: +5,3%), wurde im Vergleich aber genauso stark von Covid-19 getroffen als europäische Unternehmen (2020: -11,4%). 2023 werden die Jahresendergebnisse sowohl in Österreich als auch in Europa dann über dem Vorkrisenlevel von 2019 liegen. 

Deutlich spurloser geht die Pandemie dagegen an den Lebensmittelherstellern und -händlern vorbei. Österreichische Food-Unternehmen erzielten 2020 sogar ein Umsatzplus von 4,7%. 2021 verlangsamt sich der Wachstumstrend hingegen (+1,0%) und erreicht in den Folgejahren ein Plateau (2022: -0,3%; 2023: +0,7%). Zum Vergleich: Europäische Food-Unternehmen verzeichneten 2020 ein leichtes Umsatzminus von -0,3% und erwarten ab diesem Jahr ein moderates Wachstum (2021: +0,3%; 2022: +0,8%), sofern die Pandemie erfolgreich eingedämmt wird. 

Um ihre Krisenresilienz zu steigern und nachhaltiges Wachstum zu fördern, müssen Einzelhändler und Konsumgüterunternehmen drei zentrale Handlungsfelder strategisch angehen:

  1. Resiliente Lieferketten sicherstellen: Der Trend zu „glokalen“ Supply Chains wurde durch die Pandemie beschleunigt, da die in vielen Einzelländern lokal aufgesetzte Beschaffung größere Flexibilität und Nähe zum jeweiligen Markt bietet. Unternehmen sollten nun vor allem ihre Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern verringern, indem sie auf mehrere Alternativen setzen. Zudem erhöht nationales oder sogar regionales Sourcing die Lieferkettensicherheit und greift die Forderung der Konsumenten nach transparenteren und nachhaltigeren Produktwegen auf.
  2. „Shopper-first“-Mindset entwickeln: Um auf die veränderten Konsumentenbedürfnisse einzugehen, sollte der Einzelhandel über Multichannel-Ansätze positive Kundenerlebnisse schaffen und dabei auch Kooperationen mit anderen Anbietern in Betracht ziehen, um überall ein vernetztes Einkaufen zu ermöglichen. Dazu sollten zusätzlich alle Stufen der Wertschöpfungskette digitalisiert werden, um über die Automatisierung von Prozessen die Effizienz zu steigern und nach außen transparenter werden zu können.
  3. Organisationsstruktur und Teams neu konfigurieren: Strukturell hilft der Aufbau strategischer Partnerschaften, etwa im Beschaffungsprozess, Unternehmen dabei, für seine relevantesten Produkte und Services ein belastbares Ökosystem aufzusetzen. Entscheidend ist in den kommenden Jahren jedoch auch, die eigenen Mitarbeiter für das Arbeiten in neuen Strukturen zu befähigen. Dazu zählen neue Tools und Infrastruktur, die nahtlose Zusammenarbeit über strukturelle ebenso wie geographische Grenzen hinweg ermöglichen.

Kategorien

Tags

geschrieben am

03.05.2021