Payment: Vielfalt ist von großer Bedeutung
Payment ist der häufigste Geschäftsvorfall des Menschen. „Where your money goes says who you are”, sind sich alle Beteiligten im Payment-Bereich einig. Doch: Bei vielen APPS und Bezahlsystemen kommt das Regelwerk aus USA und der Firmensitz ist in den USA. Somit geht die letztendliche Wertschöpfung ins Ausland, sind sich die PF19 Vertreter einig.
Innovation im Payment fördert die Vielfalt des europäischen Zahlungsverkehrs. Das sagt zudem eine P19 Payment-Studie, die dieses Jahr zum mittlerweile fünften Mal von KraftKinz durchgeführt wurde. Die Umfrage richtete sich an jene der 800 Payment Pioneers, die besonders im DACH-Raum agieren.
Die Mehrheit der Befragten ist sich einig: Besonders für den Handel, die Hotellerie und den Mobilitäts-Sektor bietet der Payment-Sektor viele noch ungenützte Chancen, die durch die Förderung der Vielfalt des heimischen Payment-Sektors genutzt werden können. Das würde die Wirtschaftsstandorte Österreich und Europa stärken. So stellt für über 80 % der Befragten Payment einen wichtigen Umsatztreiber dar. Zudem sind europäische Payment-Lösungen jetzt gefragt. Das bestätigen über 65 % der befragten Payment Pioneers.
Vielfalt ist wichtig
Man sieht: Das Thema Vielfalt ist den Konsumenten sehr wichtig, der Kunde liebt eine Auswahl fürs rasche Bezahlen und diese Auswahl gibt den Händlern neue Chancen zur Kundensicherung. Damit diese Vielfalt gefördert werden kann, wird am 24. Jänner 2023 der PF19 Payment Pioneer Award verliehen. Es werden heuer Awards an folgende Kategorien verliehen:
- Innovative Lösungen,
- Nachhaltigkeit im Payment und
- Payment Pioneer des Jahres
Aufholjagd im Fokus
In Europas Payment-Sektor gibt es viel. „Die Vielfalt der Bezahllösungen geben den Kunden eine Auswahl fürs rasche Bezahlen und Händlern neue Chancen zur Kundensicherung – in den Niederlanden hat sich hier schon einiges erfolgreich etabliert“, sagt Gerald Gruber, Manager bei der niederländischen Neobank bunq und Co-Founder von P19. Die Ergebnisse der erwähnten Studie sind teilweise ernüchternd. Auf die Frage „An welcher Stelle liegt Österreich im internationalen Vergleich bei innovativen Zahlungssystemen?“ zeigt die Umfrage: Das Ranking ist gefallen und liegt 2022 bei 42,8 % - der niedrigste Wert seit fünf Jahren.
„Es ist bedenklich, dass die Relevanz von innovativen Zahlungssystemen bei den Befragten sinkt“, sagt Birgit Kraft-Kinz, CEO von KraftKinz und Co-Founderin von P19. Sie ist im übrigen jüngst mit Softwareunternehmen Netcetera und Lösungsanbieter CRIF eine Kooperation im Sinne von europäischem Payment eingegangen.
Tatsächlich weist die Studie einen sinkenden Zustimmungsindex zu innovativen Zahlungssystemen auf. Dieser Wert liegt 2022 bei 75,4 %. Die Anstrengungen der Europäischen Zentralbank (EZB), über neue Vorschriften die Zahlungsverkehr-Innovationen in Europa zu fördern, werden weiterhin als stärkend empfunden. Der seit 2019 erhobene Zustimmungsindex sinkt zwar im Vergleich zu den letzten zwei Jahren und liegt aktuell bei 63,8 %. „Viele stimmen der Bedeutung eines europäischen Schemes zu, was zeigt, dass Europa für den Payment-Sektor in den Mittelpunkt rutscht“, meint Birgit Kraft-Kinz. Wie die aktuelle Studie zeigt, halten 65,5 % der Befragten ein europäisches Payment Scheme für relevant oder sehr relevant.
Handel: Payment als potenzieller Umsatztreiber
Im Lebensmittel- und Einzelhandel geben mehr als 80 % der befragten Payment Pioneers an, dass es spürbare Entwicklungen im Zahlungsverkehr gegeben hat. 35,5 % von ihnen bezeichnen diese als „sehr stark“. Insbesondere die Mehrwert-Services – Zusatzangebote wie Rabatte und Sonderaktionen, die mit dem Bezahlprozess kombiniert werden – spielen eine signifikante Rolle. Knapp 62 % geben an, Payment sei ein wichtiger Umsatztreiber. JöGo ist für viele Befragte eine gute österreichische Lösung.
Mastercard und Payment in Österreich
Auf die Frage, warum es keine echte Kollaboration mit Mastercard gäbe, die ja in Europa auch investieren und nachhaltig tätig sind, hört man aus österreichischen Expertenkreisen immer wieder das Thema „Disagio-Sätze“. Retailreport.at hat im Abschluss noch bei Mastercard nachgefragt und folgende Antwort enthalten: „Eine Vielzahl unabhängiger Studien wie bspw. die BCG-Studie „The Hidden Cost of Cash and the True Cost of Electronic Payments in Europe and the UK“ zeigen auf, dass die Kosten der Kartenakzeptanz für Händler insgesamt günstiger sind als viele andere Bezahlmethoden, einschließlich Bargeld (aufgrund des Aufwands für das Handling, Transport- und Verwahrungskosten, Schwund/Fehler).“
Man wird sehen, was die Payment-Zukunft noch bringen mag.