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Outplacement ist ein gelebtes Management Tool

Trennen als Freunde

Was man in mitteleuropäischen Kulturen nicht kennt, ist in USA gang und gäbe: Outplacement.

Wenn Sie sich jetzt fragen, was das ist, hier eine kurze Zusammenfassung nach Wikipedia: Die Begriffe Outplacement bzw. Außenvermittlung bezeichnen eine von Unternehmen finanzierte Dienstleistung für ausscheidende Mitarbeiter, die als professionelle Hilfe zur beruflichen Neuorientierung angeboten wird, bis hin zum Abschluss eines neuen Vertrages oder einer Existenzgründung.

Und wenn Sie sich jetzt fragen, warum ein Unternehmen das macht, kann Erich Nepita, einer der drei Geschäftsführer beim Outplacement-Marktführer OTM eine Antwort geben: „Selbstverständlich sprechen wir hier von einem hohen sozialen Standard innerhalb des Unternehmens. die positiven Auswirkungen sind jedoch enorm. Zunächst ist hier die Übernahme sozialer Verantwortung im Vordergrund, wie bereits erwähnt. Weiters kommt es zu keiner Negativpropaganda durch enttäuschte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.“ Nepita weiter: „Wenn man an die verbleibenden Mitarbeiter denkt, so entsteht bei ihnen keiner bis sehr wenig Motivations- und Leistungsverlusten – es ist also auch eine prophylaktische Maßnahme. Und nicht zuletzt können personelle Trennungen oftmals zu kostspieligen gerichtlichen Auseinandersetzungen werden – das wird hiermit vermieden“. 

Outplacement im Wandel der Zeit

In dem Prozess des Outplacement  - im konkreten Beispiel durch OTM Outplacement & Talent Mobility – hilft ein Prozess dem betroffenen Mitarbeiter wieder eine passende Aufgabe zu bekommen. „Wir arbeiten nach der Lee Hecht Harrison-Methode. Diese wurde früher vor allem in den USA für hohe Führungskräfte angewandt. Heute geht man tiefer in die Hierarchien hinein“, so Nepita. 

Er selbst kennt die Wandlung innerhalb der Arbeitsprozesse sehr gut, hat er doch zahlreiche Stationen im FMCG-Bereich hinter sich. Diese Führungsausfgaben lassen sich lesen, wie ein Suupermarktregal der Marktführer: Bahlsen, Coca-Cola, Kelly, sowie Conaxess mit Marken wie Ricola oder Durgol. Er weiß also, wie es sich anfühlt, ein Unternehmen zu verlassen und hat in einem Fall auch selbst persönlich Outplacement Erfahrung gesammelt. Was haben also die Mitarbeiter davon? „Sie können das Trauma schneller überwinden und ihr Selbstbewusstsein neu aufbauen. Dazu kommt die klare Fokussierung auf den neuen Job. Die professionelle Planung und Durchführung einer Eigenmarketingstrategie wird gemeinsam mit dem Berater von OTM durchgeführt“, so Nepita. Dabei kommt man auch auf neue und nicht entdeckte Talente, die in einem schlummern und für die Zukunft wichtig sind. „Ein wesentlicher Aspekt ist der Aufbau eines persönlichen Kontaktnetzes für verdeckte Jobangebote. „Und für die Zukunft möchte man einen Job, der eine hohe Sicherheit bietet und dort seine geeignete Selbstständigkeit finden“. Deshalb zahlt sich eine intensive Sondierung der eigenen Talente und Kontakte aus.

Wer kommt?

Die durchschnittliche Suchdauer nach einer Kündigung liegt mit OTM bei 25 Wochen, was bei einer Führungskraft recht schnell ist. Insgesamt schon über 3300 Kandidaten wurden erfolgreich begleitet. Für die Suchdauer sind ausschlaggebend: Alter, Dienstzugehörigkeit und der Karrierelevel. „Wir beraten alle Branchen, aber unser Schwerpunkt liegt bei FMCG, Pharma, Banken, IT und Industrie“, beschreibt Erich Nepita die Situation. Die Erfolgsquote liegt bei bis zu 97%.

Derzeitige Situation

Wer sucht heute neue Mitarbeiter? „Ganz klar die IT-Branche und es werden Facharbeiter gesucht“, so Nepita. Aber auch Verkäufer mit Branchenkenntnissen sind heiße Ware. Diejenigen, die Jobs suchen, sind vor allem wechselbereite Manager, da sie in ihren Unternehmen keine oder wenig Sinnfindung haben. Dazu kommt es durch die anrollende Digitalisierung in fast allen Job-Bereichen zu Veränderungen, die eine Auseinandersetzung mit dem Thema künstlicher Intelligenz mit sich bringen. Schlussendlich ist Management by Objective nicht mehr zeitgemäß, Rahmenbedingungen die wohl den Anspruch auf lebenslanges Lernen weiter verstärken und eine professionelle Karriereplanung erfordern sind die Zukunft.

Erich Nepita, GF OTM

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geschrieben am

01.08.2019