Online-Shopping wird bleiben
Wie hat sich das Online-Kaufverhalten durch Covid-19 verändert? Und welche Trends prägen in diesem Jahr das digitale Konsum- und Nutzungsverhalten der Österreicher vor Black Friday (26. 11.) und Weihnachten? Der otago Trendreport 2021 analysiert die wichtigsten Entwicklungen.
Zu saisonalen Anlässen kaufen vor allem Frauen (62 %) und besser Gebildete (62 %) mehr als sonst ein. Aktionstage wie Black Friday & Co. motivieren vor allem unter 30-Jährige (47 %).
4 von 10 Österreichern haben seit Beginn der Corona-Pandemie Produkte online gekauft, die sie davor noch nicht im Internet gekauft hatten. Besonders der Kauf von Medikamenten (32 %) hat deutlich zugenommen.
Während der Pandemie haben alle Altersgruppen mehr online gekauft. Besonders Niederösterreicher haben mit 37 % die Nase vorne. Für 55 % hat sich durch Corona in punkto Kaufverhalten nichts verändert. Interessant: Mit 62 % ist im Vergleich zu 2020 ein rückläufiger Trend zu erkennen. 2 von 10 (18 %) der unter 30-Jährigen haben während der Corona-Krise mehr Services online genutzt. Speziell Österreicher mit höherer Bildung wollen auch nach der Krise mehr Produkte und Services online kaufen. 6 von 10 Österreichern kaufen mindestens einmal im Monat online ein, 2 von 10 bereits einmal pro Woche. Spannendes Detail: iOS Nutzer shoppen signifikant öfter wöchentlich im Netz (25 %). Im Vergleich zu 2020 hat sich Online-Shopping noch einmal verstärkt. Das gilt vor allem für Frauen (59 %) und die Best Ager zwischen 50 und 65 Jahren (52 %). Am intensivsten kaufen unter 30-jährige Österreicher (73 %) im Web ein – als junge Shopaholics.
Zwei Drittel der Österreicher (66 %) informieren sich über Produkte und Services vorab via Suchmaschinen. Ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr: um 5 %. Das Lesen von Online- Bewertungen (57 %) ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken: um 7 %. 9 von 10 holen ihre Informationen am liebsten in den eigenen vier Wänden ein. Dafür nutzen sie das Handy, gefolgt von Laptop und Desktop-PC.
Der Vergleich macht sie sicher?!
Mehr als die Hälfte der Österreicher (55 %) macht vor dem Einkauf einen Preisvergleich, auch bei Kleinbeträgen. Nur 14 % vergleichen nicht. 46 % schauen sich rund 3 Anbieter an. Bei der Gruppe der besser Gebildeten sind es sogar 52 %.
Knapp die Hälfte (47 %) planen ihre Einkäufe. Je jünger die Österreicher sind, desto eher lassen sie sich zu Spontankäufen verleiten. 4 von 10 kaufen online geplant wie spontan ein. 42 % shoppen gelegentlich spontan, besonders Frauen und unter 30-Jährige.
Am liebsten kaufen die Österreicher online Bekleidung (58 %), Bücher (35 %) und Medikamente (32 %) ein. Kosmetik und Pflege (31 %) sowie Haushaltsgeräte (30 %) werden ebenso online geshoppt. Die unter 30-Jährigen greifen verstärkt bei Öffi-Tickets, Reisen und Sportartikeln zu, die 30- bis 49-Jährigen bei Spielzeug und Spielen für Kinder sowie die Familie. Viel Zeit zum Lesen haben die Best Ager ab 50: 42 % besorgen sich ihren Lesestoff online.
Ob Herr und Frau Österreicher lieber online statt im Geschäft einkaufen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: Zu den Top-Entscheidungskriterien zählen eine größere Auswahl (47 %), der Wegfall von Öffnungszeiten (47 %), die Verfügbarkeit der Produkte (43 %) und die wegfallende Anfahrt (39 %). Keine große Rolle spielt das Umgehen einer Maskenpflicht. Nur 13 % sehen dies als guten Grund, lieber online zu shoppen. 29 % geben an, während der Corona-Krise mehr online gekauft zu haben – um 7 % mehr als 2020.
Einkauf im Geschäft: probieren, angreifen und mitnehmen
Für ein reales Shoppingerlebnis spricht bei 63 % der Österreicher, dass sie die Waren vor Ort angreifen und probieren wollen. 56 % möchten die gekauften Produkte sofort mitnehmen. Das Einkaufserlebnis (33 %) und die Regionalität (28 %) spielen auch eine große Rolle. 34 % legen noch Wert auf eine persönliche Beratung. Dies hat im Vergleich zu 2020 abgenommen.
74 % der Österreicher vertrauen Online-Shops, die zu bekannten und renommierten Unternehmen gehören. 70 % verlassen sich auf die Empfehlungen von Freunden und Verwandten. Das Beste aus beiden Welten wollen 62 %: ein ‚richtiges Geschäft´ und einen Online-Shop.
Facebook (40 %), Instagram (27 %) und YouTube (26 %) werden von allen Plattformen täglich am meisten genutzt. Vor allem bei den 30-40-Jährigen ist Facebook mit 46 % der Favorit. Frauen (32 %) und jüngere Nutzer im Alter zwischen 18 und 29 (63 %) bevorzugen Instagram. Überraschend: Business-Plattformen wie LinkedIn oder Xing spielen in der täglichen Nutzung eine sehr geringe Rolle.
93 % nutzen bei ihrer Suche im Web am häufigsten Google. 39 % recherchieren bei Amazon und 29 % bei YouTube. Gelernt ist gelernt: Rund ein Fünftel der Google-Nutzer vertraut erstgereihten Websites mehr und stuft diese als beste Suchergebnisse ein.
Die Österreicher wollen online keine Autos kaufen (47 %). Auch Pflanzen und Lebensmittel shoppen sie nicht gerne im Netz (jeweils 29 %). 29 % schhließen den Online-Kauf von Lebensmitteln aus, weil sie die Produkte nicht sehen oder angreifen können. 25 % möchten online keine Medikamente erwerben. Ihnen fehlt dabei die persönliche Beratung und das Vertrauen.