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Gerald S. Eder, Head of Business Development eCommerce bei CRIF Austria.

Online: 2-Faktor-Authentifizierung tritt in Kraft

Ab 15. März 2021 gilt die flächendeckende starke Kundenauthentifizierung.

Alarmstufe Rot: laut einer Studie von CRIF, Handelsverband und Bundeskriminalamt hatte fast die Hälfte der eCommerce-Händler die Richtlinie Ende 2020 noch nicht umgesetzt. Sie tritt aber am 15. März in Kraft, bereits zwei Fristverlängerungen sind vorher gegangen.

Was ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung? Sie ist der vorerst letzte Baustein der neuen Zahlungsdienstrichtlinie PSD2. Das bedeutet, dass ab 15. März Online-Kreditkarten-Zahlungen nur noch mit starker Kundenauthentifizierung durchgeführt werden dürfen, also mittels Angabe von PIN und Mobile TAN. Das Bezahlen im Internet soll damit noch sicherer werden und betrügerischem Missbrauch von Zahlungsdaten noch stärker entgegengewirkt werden.

„Zwar liegt die Umsetzung der 2FA im Verantwortungsbereich der Zahlungsanbieter, also bei z. B. Kreditkartenunternehmen, Banken, PayPal oder Klarna, die Onlinehändler sollten aber allerspätestens jetzt überprüfen, ob die betroffenen Zahlungsarten in ihrem Shop der neuen Richtlinie entsprechen und sich in jedem Fall mit anderen Bezahloptionen absichern, um ihre Conversion zu halten. Vorkasse-Überweisung, Kauf auf Rechnung und Zahlung via Lastschrift sind von der PSD2 nämlich nicht erfasst“, rät Gerald S. Eder, Head of Business Development eCommerce bei CRIF Austria.

"Wir empfehlen allen Händlern, auf Nummer sicher zu gehen, den Zahlungsdienstleister zu kontaktieren und abzuklären, ob die stufenweise Umsetzung tatsächlich in Anspruch genommen werden kann", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Steigerung der Conversion durch Kauf auf Rechnung

Auch wenn die 2FA künftig effektiver vor Kreditkartenbetrug schützen wird, verkompliziert sie gleichzeitig den Bezahlprozess. Händler befürchten daher vermehrt Kaufabbrüche auf Kundenseite. Umso wichtiger ist es, alternative Zahlungsmethoden anzubieten – etwa Kauf auf Rechnung, in Österreich und dem gesamten DACH-Raum die bevorzugte Option. Diese Beliebtheit zeigt sich für den Onlinehändler auch in einer verbesserten Conversion und einem gesteigerten Umsatz von 40 %.

„Viele Konsumenten möchten erst dann für Waren bezahlen, wenn sie ihre Bestellung in den Händen halten und diese auch behalten wollen. Nichts ist für sie ärgerlicher, als bei Retouren auf die Rückabwicklung ihrer Zahlung warten zu müssen. Auch schützt Kauf auf Rechnung Konsumenten vor Fakeshops. Kein Wunder also, dass beim Onlineshopping Kauf auf Rechnung in der Kundengunst auf Platz eins der beliebtesten Bezahlmethoden rangiert. Onlinehändler können vor diesem Hintergrund nicht darauf verzichten, möchten sie wettbewerbsfähig bleiben. Auch nach der Umsetzung der starken Kundenauthentifizierung ist davon auszugehen, dass der Wunsch nach Rechnungskauf weiter zunehmen wird”, so Eder abschließend.

Warum kommt die Zwei-Faktor-Authentifizierung?

Generell stellt die Abwehr von Datendiebstahl, Identitätsmissbrauch und Bestellbetrug viele Webshops und Marktplätze vor immer größere Herausforderungen. Vor allem KMU-Händler zählen zu den beliebtesten Zielen von Betrügern, da viele davon ausgehen, kleine Webshops seien nicht ausreichend geschützt. 

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geschrieben am

12.03.2021