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v.l.: Rainer Will, Andrea Hiotu/dm, Norbert Scheele, Andreas Kreutzer

Österreichs Handel in Zahlen

Der Handel in Österreich: Entwicklung privater Konsumausgaben und aktuelle Trends im Einzel- und Onlinehandel.

Die aktuelle Studie „Österreichs Handel in Zahlen. Austria Goes Shopping“ des Handelsverbands und Kreutzer, Fischer & Partner beleuchtet aktuelle Entwicklungen im Einzel- und Onlinehandel sowie die Auswirkungen der Inflation. Die einzelhandelsrelevanten Ausgaben privater Haushalte (ohne Kfz) stiegen 2024 nominal um 1,7 % auf 78,5 Mrd. Euro. Inflationsbereinigt blieb die reale Nachfrage unter dem Vorjahresniveau. Ein Wandel zeigt sich bei den Ausgabenschwerpunkten: Weg vom klassischen Wareneinkauf, hin zu Erlebnissen, Gesundheit und Sharing-Modellen.

Während Lebensmittel (+4,6 %), Drogeriewaren (+3,9 %) und alkoholfreie Getränke (+8,4 %) zulegen konnten, gingen die Ausgaben für Einrichtung (-5,4 %) und Gartenartikel (-2,4 %) zurück. Besonders junge Konsument:innen fördern Trends wie alkoholfreier Konsum und gesundheitsorientierter Lebensstil.

2024 stiegen die Ausgaben für Urlaub und Freizeit um 5 %, für persönliche Dienstleistungen um 11,4 %. Investitionen verlagerten sich spürbar von Wohnraumausstattung hin zu Aktivitäten und Mobilität.

Onlinehandel wächst – Herausforderungen bleiben

Der Onlineanteil am Einzelhandel erreichte mit 12,3 % ein neues Hoch. Die eCommerce-Ausgaben stiegen auf 9,6 Mrd. Euro (+2,9 %). Gleichzeitig profitieren vor allem außereuropäische Anbieter wie Temu und Shein, was auf strukturelle Wettbewerbsnachteile hinweist.
Im Jahr 2024 wurden rund 225 Mio. B2C-Pakete zugestellt (+11,2 %). Dieses Wachstum ist überwiegend auf internationale Plattformen zurückzuführen.

Ausblick: Zweckoptimismus mit Hoffnung auf Planungssicherheit

Für das Gesamtjahr 2025 erwarten immerhin 16% der Händler eine Verbesserung, 35% eine Verschlechterung. Darüber hinaus gehen die Händler heuer von einer weiteren Kostensteigerung um durchschnittlich 11% aus. Laut HV-Händlerbefragung werden heuer 38% der Betriebe voraussichtlich einen Gewinn erwirtschaften, 25% einen Verlust und 37% ein ausgeglichenes Ergebnis.

"Unsere Analysen und Befragungen zeigen klar, dass der Handel weiterhin vielen Herausforderungen zu begegnen hat. Trotz einer soliden Entwicklung der Konsumausgaben der Privathaushalte sehen wir eine Dämpfung der wirtschaftlichen Zuversicht – sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten. Gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft, zur Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie zur Schaffung eines Level Playing Fields im Onlinehandel dürfen nicht aufgeschoben werden, um eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung einzuleiten", so Handelssprecher Rainer Will abschließend. 

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geschrieben am

16.05.2025