Nielsen Umsätze 2018 wuchsen
Im Mai erscheint der Nielsen Zensus, der Überblick darüber, was Verbraucher im Supermarkt ausgegeben haben. Spannend ist, dass trotz Online-Zeitalter die Anzahl der Geschäfte seit 2000 wieder angestiegen ist. So erhöhte sich die Zahl der Standorte leicht auf 5.279 (+6 Geschäfte).
„Trotz nennenswerter Expansion mit 35 zusätzlichen Standorten, die vor allem in der zweiten Jahreshälfte eröffnet haben, verzeichnet der Hard-Diskont in Summe 2018 Umsatz- und Marktanteilsverluste“, so Sigrid Göttlich, Commercial Director bei Nielsen Österreich. Mit 4,3 % waren die Verbrauchermärkte überdurchschnittlich positiv, wozu vor allem die kleineren Formate unter 2500 m² beitrugen. Die Supermärkte verzeichneten ein Plus von 2,5 %.
„Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung aller selbständigen Kaufleute in Österreich“, so Göttlich weiter. „Trotz fortlaufender Strukturbereinigung und Standortschließungen können diese den Umsatz um 1,8 % steigern und ihre Marktbedeutung von 11,6 %halten.”
Der Lebensmitteleinzelhandel erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 21,12 Milliarden Euro und verzeichnet damit ein Wachstum von lediglich 1,6 %. Angesichts der Inflationsrate für Lebensmittel und Getränke von 1,6 % ergibt sich somit eine Umsatzstagnation. Dabei erzielten die Kategorien Molkereiprodukte (2,2 Mrd. Euro), Alkoholfreie Getränke und Convenience (je 1,4 Mrd. Euro) den höchsten Umsatz. Drogerie-Sortimente werden von Körperpflege (0,52 Mrd, Euro), Papier/Hygiene + Heim (0,38 Mrd. Euro) und Heimtier (0,31 Mrd. Euro) angeführt. Seit einigen Jahren ist dabei zu beobachten, dass die Eigenmarkenanteile sowohl im Bereich Food als auch Drug kontinuierlich steigen.
Der Umsatz des österreichischen Drogeriefachhandels wächst mit 2,6 % (1,94 Mrd. Euro) dynamischer als der Lebensmittteleinzelhandel. Die Anzahl der Standorte bleibt dabei stabil bei 1060 Filialen.
Schnäppchenjäger
42 % der Verbraucher suchen beim Einkaufen in ihrem gewohnten Geschäft gezielt nach Angeboten. Knapp ein Viertel (23 %) gibt an, regelmäßig verschiedene Marken zu kaufen, wenn diese gerade im Angebot sind. Fast ebenso viele (20 %) wechseln sogar das Geschäft bei jedem Einkauf, je nachdem, welches die attraktivsten Angebote hat. Durch die hohe Geschäftsdichte in Österreich ist dies vor allem in urbanen Gebieten relativ bequem möglich.
Auch bei den Preisen bleiben die Österreicher sensibel. 41 % der Verbraucher geben an, zwar nicht unbedingt alle Preise zu kennen, Preisänderungen aber normalerweise wahrzunehmen. 35 % geben sogar an, dass sie die meisten Preise kennen und Veränderungen sofort wahrnehmen.