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Wird meine Innovation erfolgreich?

Wird meine Innovation erfolgreich?

Innovationen sind vielfältig und betreffen nicht nur Rezepturen, sondern auch Verpackung und Line Extensions. Wie überleben Sie?

Marktforscher Nielsen beschäftigt sich tagein-tagaus mit Handel und Produkten und hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte ein enormes Wissen über die Erfolgsquote bei Produktinnovationen angeeignet. Grundsätzlich ist das Ziel der Produktinnovationen jenes, zusätzlichen Umsatz zu generieren, während das bestehende Sortiment nicht kannibalisiert wird.

Welches Ziel steckt man sich?

Als Ziel für Innovationen wird meist langfristiges Umsatzwachstum festgelegt. Eine internationale warengruppenübergreifende Nielsen-Analyse zeigt allerdings, dass ein Großteil der Innovationen kein wesentliches Marken- oder Kategoriewachstum mit sich bringt. Eines von vier Neuprodukten lässt die Marke sogar schrumpfen.

Auch in Österreich zeichnet sich ein derartiger Trend ab. Die Warengruppe der alkoholfreien Getränke zum Beispiel ist eine höchst dynamische mit zahlreichen Produktinnovationen. Eine Analyse der Top 100 Neuprodukte (höchster Umsatz in den ersten 2 Jahren (Summe 104 Wochen) nach Markteinführung) in der Warengruppe der alkoholfreien Getränke, die zwischen KW 36 2016 und KW 36 2017 am österreichischen Markt gelauncht wurden (und daher bereits zwei volle Jahre am Markt sind), zeigt, dass mehr als die Hälfte der neuen Getränke bereits nach einem Jahr deutlich an Umsatz einbüßen. Lediglich 47% der Neuprodukte erreichen im zweiten Jahr nach dem Launch erneut den Umsatz des Einführungsjahres. Produkte, die im zweiten Jahr am Markt weniger erfolgreich sind, büßen im Vorjahresvergleich durchschnittlich 36% an Umsatz ein. Für Hersteller kann so eine Erfahrung sehr enttäuschend sein. Tipps von Nielsen:

Identifizieren Sie die Wachstumschancen

Eine neue Sorte zu entwickeln oder eine andere Verpackungsgröße, oder -art anzubieten kann eine Chance für Umsatzwachstum sein, birgt aber auch Potenzial zur Kannibalisierung der vorhandenen Produktpalette. Ziehen Sie daher auch Produkte mit neuen Schlüsseleigenschaften – wie die Erweiterung Ihres Sortiments um eine Premium-Variante  –  oder der Einstieg in eine andere Warengruppe in Betracht.

Priorisieren Sie nach Umsatzpotential

Stehen mehrere Ideen für Innovationen im Raum (und das ist jetzt relativ offensichtlich), wählen Sie das Neuprodukt mit dem höchsten Umsatzpotenzial. Nischenprodukte erscheinen zwar oftmals innovativer, bringen jedoch aufgrund begrenzter Zielgruppen meist weniger Zusatzumsatz ein. Beziehen Sie auch Ihren Regalplatz im Handel mit in die Entscheidung ein. Regalfläche ist meist Mangelware – Ihr Handelspartner wird Sie danach fragen ein vorhandenes Produkt aus dem Sortiment zu nehmen um Platz für das neue zu machen. Stellen Sie sich die Frage, ob das Neuprodukt noch rentabel ist, wenn ein anderes im Gegenzug ausgelistet wird. Wenn dem so ist, legen Sie im Vorhinein fest, welche Produkte Sie aus den Regalen nehmen würden.

Wählen Sie die "richtigen" Innovationen aus

Oft drängt die Zeit – das Neuprodukt soll schnell auf den Markt und Produkttests oder Marktforschung bleiben auf der Strecke. Diesen Schritt des Prozesses auszulassen ist jedoch höchst riskant. Produkte, welche die Konsumentenerwartungen nicht erfüllen, haben am Markt nur eine Überlebenschance von fünf Prozent (Based on Factors For Success validation). Planen Sie im Prozess der Neueinführung zeitlich von Anfang an Ressourcen ein, um sicherzustellen ob das neue Produkt auch die Bedürfnisse und Erwartungen der Konsumenten erfüllt.

Unterschätzen Sie den Investitionsaufwand nicht

Innovationen sind kostenintensiv – mit der Investition für Entwicklung und den Launch des Neuprodukts ist nicht getan. Unsere Forschungen zeigen, dass das Aufstellen mehrjähriger Marketingpläne die Erfolgschancen neuer Produkte deutlich erhöhen kann (Analyse von 80 Marketingplänen im Nielsen BASES Forecasting System).

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geschrieben am

12.11.2019