Neuer Lehrberuf Chocolatier/Chocolatière
Der ehemalige zweijährige Lehrberuf Bonbon- und Konfektmacher/in konnte den gestiegenen Anforderungen aus Fachhandel, Gastronomie oder Patisserie nicht mehr zur Gänze gerecht werden. In intensiven Vorarbeiten, die über eineinhalb Jahre dauerten, erarbeitete eine hochkarätig besetzte Arbeitsgruppe, quasi das „Who is who“ der österreichischen Schokoladebranche, die Ausbildungsinhalte von Grund auf neu - gemeinsam mit der Bundesinnung Lebensmittelgewerbe in der WKÖ und der Berufsschule Baden als österreichweites Kompetenzzentrum sowie in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern. Die Branche verspricht sich durch diese Attraktivierung des Berufsbildes deutlich höheren Zustrom - und diese jungen Fachkräfte werden auch benötigt.
Das Resultat ist der neue, nunmehr dreijährige Lehrberuf Chocolatier/Chocolatière, dessen Ausbildungsordnung im August 2021 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde und somit in Kraft getreten ist. Neue Verarbeitungsmethoden (wie bean-to-bar), Know-how von modernen Spezialgeräten, Digitalisierung, Kreativität, Verpackung/Aufmachung, Marketing und Fachkompetenz sind stärker in den Vordergrund gerückt. Derzeit werden 17 junge Menschen ausgebildet, davon 9 bereits nach diesem modernen Curriculum.
Am 15. März 2022 wurde der neue Lehrberuf im Rahmen eines Pressegesprächs im SchokoMuseum in Wien vorgestellt. Die jungen Lehrlinge führten gemeinsam mit Innungsmeister Leo Jindrak, stv. Direktor Markus Gogollok und Lehrerin Julia Stuefer (Berufsschule Baden), Hubert Berger (Berger Feinste Confiserie), Walter Heindl (Confiserie Heindl) sowie Werner Meisinger (Xocolat Manufaktur) unter Moderation von Anka Lorencz, Geschäftsführerin der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe in der WKÖ, eindringlich vor, wie vielfältig und facettenreich Schokolade sein kann. Dieser Teilnehmerkreis bildet auch – gemeinsam mit Josef Zotter (Zotter Schokolade) – jene Arbeitsgruppe ab, die den neuen Lehrberuf maßgeblich ausgearbeitet hat.