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Nachlese ICOP 2023

Nachlese ICOP 2023

ICOP 2023 – Von Herausforderungen, Selbstkritik und der Wertschätzung für europäisches Obst und Gemüse.

In südländischer Atmosphäre wurde die diesjährige ICOP Konferenz – der 17. Internationale Kongress für Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse abgewickelt. Vom 22. – 24. November kamen in Almería/Spanien rund 150 Vertreter der Branche aus 17 Ländern zusammen.

„Es gilt ein „Mehr“ an gesellschaftlichen Erwartungen mit weniger zur Verfügung stehenden Mitteln zu erfüllen!“, brachte Luc Vanoirbeek von der Copa-Cogeca das vorherrschende Dilemma in der europäischen Obst- und Gemüsebranche in seiner Präsentation auf den Punkt. Dieses Dilemma wurde dann auch in den folgenden Vorträgen immer wieder erkenntlich. Jan van der Blom von Coexphal gab Einblicke in die sich wandelnden Herausforderungen im Gartenbau in Almería in den letzten fünfzig Jahren. Die direkten Folgen des Klimawandels mit Hitze, Dürre, Flutkatastrophen ..., die im Speziellen auch das Jahr 2023 geprägt haben, wurden von Simona Caselli von AREFLH ebenso thematisiert, wie zunehmend restriktive politische Rahmenbedingungen. Brandaktuell dazu wurden parallel gerade im EU-Parlament die EU-Pflanzenschutz-Verordnung sowie die EU-Verpackungs-Verordnung abgestimmt, was mit Hochspannung von einer Vielzahl der Anwesenden verfolgt wurde. Juan Carlos Pérez Mesa von der Universität Almería fokussierte sich hinsichtlich dieser Themen im Speziellen auf die Region Almería. Im Zusammenhang mit der für die Branche hoch relevanten Verpackungsthematik lieferte Raquel Aguado Munoz des spanischen Verbandes für Leichtverpackungen FEDEMCO Einblicke in praktische Lösungen für die hoch flexiblen Anforderungen für die Obst- und Gemüsebranche.

Tag 2 der Konferenz stand vorerst ganz im Zeichen der neuen Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), welche sich bereits im ersten Umsetzungsjahr 2023 befindet. Die neue Periode 2023-2027 geht mit vielen Änderungen der Rahmenbedingungen für den Obst- und Gemüsesektor einher, im Besonderen auch im Konnex mit den Fördermöglichkeiten über das sogenannte Operationelle Programm (OP). Im Zuge dessen war es dem Veranstalter ein Anliegen, verschiedene Sichtweisen auf die Umsetzung der europaweit unterschiedlichen nationalen Strategiepläne zur neuen GAP zu legen. Den Themenblock abgerundet hat schließlich der Vortrag von Kerstin Edelmann, Seniorberaterin beim Veranstalter gfa-consulting gmbh. Mit Fokus auf Österreich und Deutschland wurden konkrete Herausforderungen und Erfahrungen bei der praktischen Beantragung von EU-Förderungen für die O&G-Erzeugerorganisationen aufgezeigt. „Mit der neuen GAP und den komplett verschiedenen nationalen Umsetzungen der Strategien gingen viele ungeahnte Herausforderungen bei der Antragsstellung von OPs für die Erzeugerorganisationen einher!“ so Edelmann. Im Rahmen eines „Best-Case-Szenario“ hob sie dann ebenso den Gedanken der Zusammenarbeit aller Beteiligten im Zuge der OP-Genehmigung hervor.

„Die Branche wird in vielen Bereichen vor Herausforderungen gestellt. Seien es wechselnde politische Rahmenbedingungen, äußere Umstände wie Klimawandel und verschärfte Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und damit einhergehende geänderte Produktionsumstände, oder aber auch eine nachlassende Attraktivität der Landwirtschaft für die nachfolgende Generation, um nur einige zu nennen. Wir sind alle bereit, uns diesen Herausforderungen zu stellen! Wichtig ist aber, dass man den O&G-Organisationen entsprechende Werkzeuge in die Hand gibt, um auch unter den sich verschärfenden Bedingungen erfolgreich Obst und Gemüse erzeugen zu können! Obst und Gemüse sind es wert, mehr wertgeschätzt zu werden!“, fasst gfa-Geschäftsführer Wolfgang Braunstein den ICOP 2023 zusammen.

Die ICOP Konferenz 2024 wird wiederum im November 2024 stattfinden.

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geschrieben am

13.12.2023