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Sturm auf die - Geschäfte

Montag: Sturm auf die Geschäfte

Die Konsumenten freuen sich auf offene Geschäfte: eine repräsentative Studie von Gallup und Institut für Handel und Marketing an der WU sieht einen Run auf EKZ, Baumärkte, Elektronik- und Spielzeughandel kommen.

Auch wenn der online-Handel der Gewinner der Corona-Krise ist: die Konsumenten freuen sich auf geöffneten Geschäfte ab Montag dem 7. Dezember. Wenngleich auch die Vorzeichen etwas abgeändert werden durch Quadratmeter-Abstände, verschärfte Maskenpflicht und steigende Infektionszahlen.

Das Gallup Institut vertreten durch Geschäftsführer Mag. Manfred Nitsche und das Institut für Handel & Marketing, vertreten durch Prof. Dr. Anton Salesny wagen einen Experten-Blick in die nahe Zukunft: Am kommenden Montag ist in Österreichs Einzelhandel mit einem regelrechten Sturm auf die Geschäfte zu rechnen. Denn mehr als die Hälfte der Österreicher (53 %) hatte zu Beginn dieser Woche den geplanten Weihnachtseinkauf noch nicht erledigt. Dies zeigt die repräsentative Umfrage, die das Österreichische Gallup Institut gemeinsam mit dem Institut für Handel & Marketing der Wirtschaftsuniversität Wien vom 25. bis 29. November 2020 durchgeführt hat.

Wo kauft die Bevölkerung in Österreich heuer ihre Weihnachtsgeschenke ein?

Von jenen, die ihre Weihnachtseinkäufe noch nicht erledigt haben, wartet jeder Zweite auf die Wiedereröffnung der Geschäfte am Montag. Vier von zehn Befragten dieser Gruppe kaufen hingegen im Internet, in erster Linie bei Amazon.
Gallup - Chef Michael Nitsche: "Heimische Online - Plattformen spielen im Onlinehandel nur eine untergeordnete Rolle. Der Lockdown wirkt daher als riesige Werbekampagne für Amazon und leitet einen beträchtlichen Teil der verfügbaren Budgets dorthin um. Der Verlierer sind der Handel und die österreichische Finanzverwaltung, die geringere Steuereinnahmen lukriert“.

Trotz bequemer Einkaufsmöglichkeiten im Internet ist allerdings das Bedürfnis, Weihnachtseinkäufe persönlich in einem Geschäft vorzunehmen, nach wie vor stark.

Prof. Dr. Anton Salesny, Institut für Handel & Marketing der Wirtschaftsuniversität Wien: „Viele Menschen haben heuer aufgrund der Sondersituation entschieden, noch stärker online zu kaufen. Dabei versuchten nur weniger als 20% der Online-Käufer, ausschließlich bei österreichischen Anbietern zu kaufen. Der Gewinner der Krise heißt eindeutig Amazon. Neu geschaffene Plattformen müssen sich, was die Einfachheit des Shoppens betrifft, an diesem Benchmark orientieren. Trotzdem hat der stationäre Einzelhandel auch dieses Jahr für die Konsumenten hohe Relevanz für den Kauf von Weihnachtsgeschenken. Die erfreuliche Nachricht für kleine Händler ist: Zahlreiche Konsumenten planen, ihre Weihnachtseinkäufe in kleinen lokalen Geschäften zu erledigen.“

Der ab Montag erwartete Run auf die Geschäfte wird gemäß Umfrage in erster Linie bei Einkaufszentren (48%), Drogeriemärkten und Parfumerien (44 %) sowie im Fachhandel, also bei Baumärkten, Spielzeug und Elektronik, Bücher und Bekleidung (42 %) erwartet. Kleine lokale Geschäfte (39 %) werden davon stärker profitieren als Kaufhäuser (32%). Supermärkte (26 %) stehen, da sie während des Lockdowns geöffnet waren, naturgemäß am unteren Teil der Liste. Ein kleiner Teil der Bevölkerung hatte während der Befragung auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das eine oder andere Geschenk auf Weihnachtsmärkten erstehen zu können (16 %). Offen bleibt, wie die Bevölkerung auf die mittlerweile angekündigten Einschränkungen bei der Öffnung des Handels reagieren wird.

(Bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Österreichischen Gallup Instituts; Methode: Computer Assisted Web Interviewing im Gallup Onlinepanel gemäß internationaler Norm ISO 26362, repräsentativ für die webaktive Bevölkerung 16+, durchgeführt vom 25. bis 29. November 2020, 1.000 Befragte)

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geschrieben am

03.12.2020