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Die Dreierspitze der MPreis-Geschäftsführung, David Mölk, Martina Dutzler und Ingo Panknin (v.l.) feiert das 50. Jubiläum der Marke MPreis.

MPreis: Der Transformationsprozess

Zum 50. Geburtstag schenkt sich der Tiroler Lebensmittelhändler einen aktuellen Transformationsprozess, der die Stärkung der MPreis-Marktposition zum Ziel hat.

Um gleich einmal mit den Gerüchten, die seit Monaten laufen, aufzuräumen: die MPreis-Geschäftsführung geht als Familienunternehmen in die Zukunft. Ingo Panknin, seit sechs Monaten MPreis-Geschäftsführer an der Seite von Geschäftsführer und Familienmitglied David Mölk und Geschäftsführerin Martina Dutzler, sagt: „Wir waren ein Familienunternehmen, sind es und bleiben es! Wir haben eine Existenzberechtigung und eine Verantwortung in und für Tirol. Die Wertschöpfung bleibt im Land, wir gehören nach Tirol“. Und weiter: „Wenn man als langjähriger Player im Lebensmittelhandel einen Namen und eine Markenstärke hat – also attraktiv ist – so ist es nicht verwunderlich, dass andere anklopfen, um mit uns zu arbeiten. Aber: wir wollen nicht und wir MÜSSEN auch nicht! Wäre es anders, wäre ich nicht hier“.

Denn das erklärte Ziel des Tiroler Lebensmittelhändlers MPreis für die Zukunft heißt nämlich: Die starke Marktposition noch stärker ausbauen. Dazu wird an so manchen Stellschrauben gedreht, und den 50. Geburtstag sehen die Geschäftsführer als den perfekten Anlass dazu. Aktuell unterhält MPreis rund 300 Filialen in Österreich und Südtirol. Ob alle Filialen so bleiben, wie bisher, das wird sich zeigen. „Wir schauen uns alle Filialen an – ob MPreis, miniM, T&G und dann wird man sehen, wie sich die Situation verändert oder nicht“, so Dutzler. Prinzipiell gilt: Es handelt sich um leichte Anpassungen, nicht um große Veränderungen. Im Mittelpunkt stehen nach wie vor die Märkte, die Sortimente, die Mitarbeiter und natürlich die Kunden. „Damit bieten wir den Konzernen sehr gut Paroli“, so die Geschäftsführung. „In Österreich gibt es die höchste Dichte an LH-Märkten, deshalb ist der Wettkampf hoch, aber wir werden uns weder zurückziehen noch verkaufen“, so Mölk.

Warum Transformation?

„Wir waren einer der wenigen Nicht-Gewinner der Krise“, so David Mölk. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen brach der Tourismus in Tirol während der Krise ein und auch die sehr erfolgreiche Gastro-Schiene Baguette hatte schwere Einbußen. Zum anderen sind die gestiegenen Energiekosten sehr schwer zu bewältigen gewesen und es ist noch heute ein Aufwand, diese Kosten unterzubringen. 40 Mio. Euro Mehrkosten standen auf der Soll-Seite alleine durch Energie – als Familienunternehmen ist das ein großer Brocken.

Die Transformation heißt übersetzt: Effizienz und Kundenorientierung. Man hat in letzter Zeit stark an einer neuen Organisationsstruktur gearbeitet und eine neue Ebene an Ressortleitern eingezogen. Wichtig waren auch die Zusammenlegung der Produktionsbereiche „Bäckerei Therese Mölk“ und „Alpenmetzgerei“ zur MPreis-Lebensmittelherstellung sowie eine kundenzentrierte Sortimentsgestaltung im aufgewerteten Category Management. Auch durch eine schlanke Organisation und den Einsatz moderner Prozesse und Tools soll weiterhin die bestmögliche Effizienz erzielt werden.

„Alleine die Tatsache, dass wir nur ein Lager – nämlich in Völs – haben, zeigt schon, dass wir klug strategisch überlegen, wie wir die Logistik angehen“, so Dutzler. Dabei kommt MPreis eines zugute: die Digitalisierung. Nicht nur die neue Kunden-App auf Konsumentenseite, auch neue Software-Systeme, die alle Prozesse deutlich verbessern, dienen dem Erfolg der Zukunft. Dazu kommen eben verschlanke Organisationen und eine Abschaffung von Doppelstrukturen.

Die Summe an Maßnahmen macht MPreis nicht nur im Moment schneller, sondern auch in der Zukunft. Allein was Human Ressources und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft, wird man sich aufgrund von Digitalisierung mehr bewegen können.

Das Sortiment im Fokus

MPreis hat natürlich auch die Teuerungskrise gespürt. Neben hoch gelobten regionalen Produkten hat der Kunde vermehrt zu Preiseinstiegs-Produkten gegriffen, was für die Händler-Kalkulation nicht immer vorteilhaft war.
Was Regionalität betrifft, kooperiert der Tiroler Nahversorger aktuell mit mehr als 250 Lieferanten aus Tirol, in den Supermarkt-Regalen sind über 1.500 Tiroler Produkte erhältlich, „was wir noch weiter ausbauen werden“, so Panknin. Neue Sortimente sollen ebenfalls in die Regale kommen und Preise noch attraktiver werden. Auch das starke Engagement in Sachen Nachhaltigkeit wird fortgesetzt. „Das Thema Nachhaltigkeit lag schon seit jeher in der ‚DNA‘ von MPreis. Wir zählen nicht nur zu den größten Photovoltaikbetreibern Österreichs, sondern betreiben auch unsere Filialen mit 100 % Ökostrom und haben den ersten Wasserstoff-LKW Österreichs im Fuhrpark, der mit selbst produziertem grünem Wasserstoff fährt“, schildert Geschäftsführerin Martina Dutzler.

„Wir sind Tiroler und wir gehören hierher“, so Panknin. „Uns unterscheidet von vielen anderen die Verantwortung für das Land und auch unser Streben nach Nachhaltigkeit, Regionalität und fair gehandelte Produkte“. 700 Produkte stammen übrigens aus Südtirol.

Die Lieferantenstruktur ist auch regional sehr gut. „Wir werden den Status Quo entstauben – das ist besser, als die Welt neu erfinden“, so die Geschäftsführer.

Man habe ein negatives Ergebnis geschrieben, geben die Geschäftsführer zu, aber man ist auf einem guten Wege. Der Break-even ist angestrebt, man habe einen ambitionierten Plan, aber es ist machbar 2024 die „Schwarze Null“ zu präsentieren. Zu vielen nachhaltigen und biologischen und regionalen Produkten muss sich der Konsument bekennen und nicht nur zu Preiseinstiegsmarken. Aber das ist auch als Händler schwer zu beeinflussen.

Was die Wasserstoff-Technologie betrifft, bleibt man stark am Ball, nach dem ersten LKW ist ein zweiter in der Pipeline. Durch die Vielzahl an Implementierungen von Systemlösungen wird auch hier die Arbeit erleichtert.

Neues Corporate Design, neues Shopdesign, neue Kunden-App

Auch das optische Erscheinungsbild von MPreis ist im Begriff, sich zu verändern. Neben der Schärfung der Marke mit einem neuen Corporate Design wird seit 2023 auch schrittweise ein neues Shopdesign umgesetzt: Fließende Übergänge vom Marktbereich zu Baguette-Standorten, viel Bewegungsfreiheit, prominente Aktionen, ein guter Mix aus Beratung und Selbstbedienung, übersichtliche Sortimentsbereiche und eine noch einfachere Kundenorientierung prägen dabei das Einkaufserlebnis. In sechs Supermärkten (CYTA Völs, Lans, Kaltenbach, Kufstein, Hall, Seis in Südtirol) wurden Teile des neuen Shopdesigns bereits umgesetzt. 2024 werden sich auch die Filialen in Scharnitz (Neueröffnung), Ötz, Mayrhofen, Leifers und Eyrs im neuen modernen Look präsentieren. Kürzlich launchte man eben auch  eine neue App, die Kundinnen und Kunden neben exklusiven Serviceleistungen auch durch gezielte Aktionen die Möglichkeit des sparsamen Einkaufens ermöglicht.

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geschrieben am

07.04.2024