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Mondelez Philipp Wallisch (li.) und Daniel Bsteh

Milka geht in die Zukunft

Mondelez startete 2012 mit seinem "hauseigenen" Kakaoprogramm Cocoa life. Heute sind alle Milka-Tafeln mit an Bord.

Mit Suchard in Österreich hat es begonnen, dann kamen Oreo Kekse in Europa, Cadbury Dairy Milk in GB und Irland, Côte d’Or in Belgien und Frankreich, Freia und Marabou in Skandinavien und schließlich ist die Milka-Tafel mit an Bord: das Mondelez-eigene Nachhaltigkeitsprogramm Cocoa life liefert nun genug Kakaobohnen, um auch die große Marke Milka damit zu bedienen. Deshalb hat die Tafel - neben einigen anderen Verpackungsneuheiten - nun auch das "Cocoa life"-Logo abgebildet.

Warum ein eigenes Programm, fragt man sich, wenn es doch von Fairtrade, UTZ und somit jetzt auch Rainforest Alliance so einige Kakaoprogramme gibt. "Das wesentlichste ist, dass wir die Versorgung auch für die nächsten Jahrzehnte sicherstellen wollen", so Daniel Bsteh, Managing Director Mondelez Österreich und Philipp Wallisch, Assoc.Marketing Director Milka Deutschland und Österreich bei der Präsentation. Für einen internationalen Markenartikler ist das selbstverständlich oberste Priorität sich um die wichtigste Rohware für seine Produkte zu kümmern. Glaubt man nämlich den Klimaforschern, so ist es um den langfristigen Anbau der Kakaobohne im tropischen Bereich Afrikas nicht sehr gut bestellt. Die Bäume veralten, die Wetterlagen reduzieren die Mengen und die Bevölkerung betreibt aus vielen verschiedenen Gründen Landflucht. Wird nichts getan, so sagen Pessimisten der Kakaobohne ein Ende in 15 Jahren voraus. Mondelez und andere Schokoladenhersteller wollen aber zu dieser Zeit noch ihre Produkte verkaufen und setzen genau deshalb da an: bei den Pflanzen und bei den Menschen.

Verschiedene Programme

Mit den NGOs arbeitet man zusammen und lässt sich sogar von FLOCERT (sie zertifizieren auch Fairtrade) zertifizieren, aber die Aufstellung des Programmes soll doch in den eigenen Händen liegen. Livia Kolmitz, Pressesprecherin von Mondelez Österreich meint auf die Frage, ob die Bauern selbstbestimmt bleiben, wenn sie im Programm sind: „Nachdem die Kakaobauern unabhängig sind, bezahlen wir eine Treuprämie, wenn sie Kakao an uns verkaufen. Die Treueprämie fließt in die Kakaobauern-Organisationen ein und die Bauern entscheiden gemeinsam, wie sie das Geld verwenden möchten“. Das ist nämlich eine der größten Sorgen von NGOs und auch Konsumenten, dass die Bauern aufgrund der Abhängigkeit von Konzernen geknebelt werden könnten.

Doch Mondelez Programm sieht es ganz anders vor: Bis 2022 werden 400 Mio. US-Dollar in das Programm investiert. Damit werden 200.000 Kakaobauern und die Lebensumstände von 1 Mio. Menschen in den Anbaugebieten der sechs wichtigsten Herkunftsländer verbessert (Elfenbeinküste, Ghana, Indien, Indonesien, Dominikanische Republik und Brasilien). Damit erreicht man zwei Ziele: den Leuten vor Ort wird geholfen und die nachhaltige Kakao-Wertschöpfungskette wird vorangetrieben. Um nur einige Maßnahmen von Cocoa life zu benennen: Bauern vor Ort stärken, vor allem die Rolle der Frau dabei stärken (Umgang mit Geld näherbringen und Finanzsituation stärken), Kinder und Schulen fördern, Gemeinschaft stärken, aber auch die Baumbestände verjüngen und die Qualität des Bodens anheben.

Philipp Wallisch: „ Unser Anspruch ist holistisch bei Cocoa life, wir wollten in die Supply-Chain eingreifen. Wir unterstützen die Landwirtschaft vor Ort, bringen den Gemeinden näher, wie sie ihre Erträge steigern können, natürlich auch mit dem Ziel, dass es Kakao auch in vielen Jahren noch gibt. Mit den bisherigen Maßnahmen hatten wir bereits eine Steigerung von 45%, eine Million Bäume wurde bis dato gepflanzt.“

Verpackungsrelaunch

Mit dem neuen Logo „Cocoa life“ auf den Milka Verpackungen hat man die ganze Verpackung neu gestaltet: Milka hat ein neues Logo mit einem Milchtropfen als „i-Punkt“; die Schrift wurde größer und durch einen besseren Kontrast ist die Rückseite mit der Zutatenliste, Hinweisen und Nährwerten außerdem besser lesbar, erklärt auch Daniel Bsteh. Das Markenlogo „Im Herzen zart“ bleibt bestehen, aber die Folie wird matt statt glänzend und ist dadurch nachhaltiger in der Optik. Und die 300-g-Tafel heißt ab nun Milka MMMax für alle Varianten und verspricht nicht nur Größe, sondern auch besonders großen Genuss. Die Veränderung fließt sukzessive in den Handel ein. 

Auch für Österreich ist Mondelez ein wichtiger Arbeitgeber. Man beschäftigt 460 Mitarbeiter in Wien in der zentrale und vor allem im Werk in Bludenz, dessen Schwerpunkt die europäische Produktion für die Großtafeln (200 bis 400 g) für mehr als 30 Länder ist. Es ist die drittgrößte Schokoladefabrik des Konzerns in Europa und 25% der Produktion sind für die DACH-Region bestimmt.