Bluecode erhält Investition
Es wird kommen, schneller als gedacht: mobile-Payment. Jenes System, das sich mit dieser Funktion sehr intensiv auseinandersetzt, erhält ein Wachstumskapital von 11,2 Mio. Euro.
Vor kurzem erst hat Bluecode die Zusammenarbeit mit Alipay bekannt gegeben, die mehr als 700 Millionen asiatischen Nutzern des weltgrößten Bezahldienstes von Alibaba aus China das mobile Bezahlen im europäischen Handel über das Bluecode-Zahlungsnetzwerk ermöglicht. Nun erreicht das Fintech-Unternehmen einen weiteren Meilenstein und erhält eines der größten Investments in der österreichischen Start-up-Geschichte: In der aktuellen Finanzierungsrunde sicherte sich Bluecode von drei renommierten, branchennahen Family Offices aus Europa Wachstumskapital in der Höhe von 11,2 Millionen Euro. „Diese Finanzierung ermöglicht es uns, sowohl die europäische Expansion als auch die Funktionalität von Bluecode für unsere Bank- und Handelspartner weiter auszubauen. In den kommenden Wochen und Monaten wird vermehrt vom vermeintlichen Durchbruch der US-amerikanischen Lösungen Google Pay und Apple Pay berichtet werden. Unsere Investoren, allesamt erfolgreiche Unternehmer aus Industrie und Finanz, teilen gerade in diesem Umfeld unsere Überzeugung, dass Europas Bürger, Banken und der Handel dringend eine alternative Lösung für mobiles Bezahlen benötigen. Eine Lösung, bei der die Kundenschnittstelle und -beziehung bei den Banken und Händlern Europas bleiben. Denn wenn die Customer Journey einmal an die Anbieter aus den USA verloren ist, ist die gesamte Wertschöpfungskette europäischer Firmen in Gefahr“, erklärt Christian Pirkner, CEO der Blue Code International AG.
Hintergrund der Bestrebungen von Bluecode ist die steigende Abhängigkeit Europas von außereuropäischen Bezahldiensten, die sowohl im stationären Handel als auch im Internet zumeist über US-amerikanische Systeme laufen. In jüngster Zeit häufen sich auch Warnungen, wie etwa durch EZB-Direktor Yves Mersch, vor dieser steigenden Abhängigkeit. Die mit Abstand meisten Zahlungen über Bankomat- oder Kreditkarten in Europa basieren auf amerikanischen Regelwerken. Der europäische Wirtschaftsraum hat im Gegensatz zu den USA kein selbst entwickeltes Regelwerk für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr seiner mehr als 500 Millionen Einwohner. Um Banken, Händlern und Konsumenten eine Alternative nach europäischen Technologie- und Datenschutz-Standards zu bieten, hat die Blue Code International AG rechtlich wie technisch das erste unabhängige und europaweit gültige System für bargeldlose Zahlungen per Android-Smartphone, iPhone und Apple Watch aufgebaut. Die Zahlung per Bluecode funktioniert heute schon mit allen Girokonten in Österreich und Deutschland per Lastschrift-Verfahren. Der Kunde lässt an der Kasse einen einmal gültigen Barcode am Smartphone scannen und der Betrag wird direkt vom Konto abgebucht. Mehr als 100 Banken und Sparkassen sind in den letzten Monaten dem europäischen Zahlungsnetzwerk von Bluecode direkt beigetreten. Diese Banken erlauben die anonyme Echtzeit-Autorisierung direkt am Bankkonto und schützen so alle Kundendaten sowie die Zahlungsverkehrseinnahmen. „Zentraler Punkt ist jedoch, dass alle Bank- und Handelspartner Bluecode direkt in ihre eigene Mobile App integrieren können. So bleiben nicht nur Daten und Einnahmen, sondern die gesamte Kundeninteraktion in Europa. Bluecode erfährt hierbei in keinem der Fälle – egal mit welchem Verfahren – je den Namen oder die Kontonummer des Nutzers“, sagt Pirkner.