mjam market USP: 30 Minuten zum Kunden
Ein weiterer Lieferdienst mit waren aus dem Supermarkt startet in Wien. mjam market hat aber einen ganz besonderen USP: in 30 Minuten mit der Ware zum Kunden.
retailreport.at: Wie ist die logische Schlussfolgerung von mjam als Lieferdienst für fertige Speisen zu Supermarktartikeln gekommen?
Artur Schreiber: Wir möchten uns durch ein breit gefächertes Portfolio und ein vielfältiges Angebot diversifizieren, das den Österreichern den Alltag erleichtert. Wir sind ein Logistik-Unternehmen und sind aufgrund unserer umfassenden Infrastruktur in der Lage, sehr schnell und innerhalb von 30 Minuten Gerichte und Waren zuzustellen. Die Lieferung von Supermarkt-Artikeln war daher ein nächster logischer Schritt. Schon vor der Corona-Krise sahen wir eine stetig wachsende Nachfrage an "Non-Food"- und Lebensmittellieferungen und haben uns deshalb dazu entschieden, in diesen Bereich zu investieren und unsere internen Prozesse auszubauen.
Daraufhin haben wir bereits im Sommer 2020 die Zusammenarbeit mit Tankstellen wie bp Merkur Inside und OMV begonnen und "Non-Food"-Artikel wie Drogerieartikel, rezeptfreie Apothekenprodukte aber auch Produkte wie Semmeln, Chips oder Getränke geliefert. Das Angebot wurde sehr gut angenommen.
Welche Waren werden im Portfolio sein?
Zu Beginn liegt unser Fokus auf Produkten aus dem Trockensortiment wie zum Beispiel Getränke, Teigwaren, Schokolade etc. Für das Startsortiment haben wir uns auf Produktkategorien, wie etwa Getränke, Süßwaren, Snacks und Eiscreme, konzentriert, um hier von Anfang an eine gute Sortimentsbreite und -tiefe anbieten zu können. Im nächsten Schritt wird unser Frischesortiment ausgebaut. Obst und Gemüse werden wir beispielsweise schon in den nächsten Wochen anbieten. Ein großes Anliegen ist es uns, dass wir unseren Kunden sehr schnell ein umfangreiches Bio-Sortiment zur Verfügung stellen können. Daran arbeiten wir gerade ebenso intensiv und führen mit diversen Handelspartnern Gespräche. Längerfristig werden auch immer mehr Produkte aus dem “Non Food”-Bereich dazukommen, damit unsere Kund*innen im mjam market alles finden können, was sie auch aus dem herkömmlichen Supermarkt kennen.
Wo sind die einzelnen Hubs, wie gehen Sie in der Logistik vor?
Wir streben viele kleine, urbane Warenlager in den österreichischen Städten an. Zum Start eröffnen wir unser erstes Warenlager in Wien und möchten bis zum Sommer expandieren, sodass wir die gesamte Stadt Wien beliefern können. Danach soll der Aufbau von Warenlagern in anderen Landeshauptstädten graduell folgen. Mit dieser Herangehensweise können wir unsere 30-Minuten-Lieferung garantieren.
Die Fahrer unserer hauseigenen Rad-Flotte bringen die Bestellungen zu den Kunden. Dafür werden wir auch Lastenräder anbieten, damit wir auch den gesamten Wocheneinkauf liefern können.
Was machen Sie mit wirklich schweren Produkten: Wasserflaschen? Tiernahrung?
Für große Bestellungen können unsere Fahrer auch auf ein Auto zurückgreifen. Wir sind aber davon überzeugt, dass das nur in wenigen Fällen nötig sein wird. Die Lieferung von handelsüblichen Mengen von Wasserflaschen oder Tiernahrung sind auch mit dem Lastenrad möglich.
Was ist Ihr USP im Gegensatz zu Billa.at, Interspar.at, gurkerl.at etc.?
Unser größter USP ist die Lieferung innerhalb von nur 30 Minuten. Alle anderen Supermarkt-Lieferdienste benötigen mindestens eine Stunde oder bedürfen eine Terminwahl im Voraus. Oftmals sind dann nur Lieferzeitfenster für den nächsten oder übernächsten Tag verfügbar – bei mjam gibt es eine Lieferung am selben Tag. Derzeit kann man bei mjam market unter der Woche von 9 bis 21 Uhr und am Samstag von 8 bis 18 Uhr bestellen. Wir möchten unser Angebot aber noch ausweiten und auch beispielsweise die Lieferung an Sonntagen und rund um die Uhr ermöglichen.
Der Preis ist ebenfalls ein USP der mjam markets. Wir bieten die Waren zu Supermarkt-Preisen an. Man kann bei mjam markets sowohl den Wocheneinkauf als auch kleine Einkäufe erledigen, letzteres beispielsweise für fehlende Snacks für den Filmabend oder ähnliches.
Sind Sie vornehmlich in Wien? Und was wird die nächste Stadt sein?
Zum Start liegt unser Fokus auf Wien. Wir launchen einen Store und planen in den nächsten Monaten die Eröffnung von 4 - 5 weiteren mjam market Shops. Danach sollen weitere Landeshauptstädte folgen.
Wie kalkulieren Sie?
Wir haben durch den Wegfall von Bedien- und Kassenpersonal geringere Personalkosten als herkömmliche Supermärkte. Auch der Aspekt der wirtschaftlichen Skalierung kommt längerfristig hinzu. Je mehr mjam market Shops wir eröffnen, umso größere Mengen können wir einkaufen, die sich letztendlich in einem reduzierten Einkaufspreis widerspiegeln. Diesen Kostenvorteil geben wir an unsere Kunden weiter.
Was ist Ihr Ziel bis Ende des Jahres 2021?
Eine Abdeckung von ganz Wien sowie die ersten mjam market Shops in anderen Landeshauptstädten. Ebenfalls wollen wir unser Sortiment ausbauen und immer mehr frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse sowie Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren anbieten.