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Mehrweg-Milchflasche bei Berglandmilch

Milch: Mehrweg statt Müllberge

Nach 20 Jahren ist Milch wieder in der Mehrwegflasche erhältlich.

Glas, Plastik, Getränkekarton, Dose - Mehrweg oder Einweg. Das sind nur die Basics an Verpackungen, mit denen sich die Industrie und der Handel herumschlagen müssen.
Wie bereits vor kurzem berichtet, hat sich die Berglandmilch, aber auch die Eigenmarken der Spar und Rewe dazu entschlossen, Milch in Mehrweg wieder abzufüllen. Nun passen auch die Voraussetzungen bei der Berglandmilch wieder, denn die Flaschenretouren müssen gereinigt werden. Dafür wurde bei Österreichs größter Molkerei viel Geld in die Handel genommen. Eine Mehrwegflasche ersetzt bei Berglandmilch künftig mehr als 15 Einweg-Glasflaschen. Pro Milchflasche wird im Supermarkt ein Pfand von 22 Cent erhoben, das Konsumenten bei der Rückgabe wieder bekommen.Greenpeace, die mit der Berglandmilch diese Kooperation eingegangen sind, sieht Mehrwegflaschen als die umweltfreundlichste Lösung, um Verpackungsmüll bei Getränken zu reduzieren.
 

Die Molkerei hat acht Millionen Euro in die Umstellung auf ein nachhaltiges Abfüll- und Waschsystem in Aschbach in Niederösterreich investiert. Weitere Mehrweg-Produkte sind 2020 in Planung, wie etwa eine Halbliter-Mehrwegflasche und Leichtmilch in der Mehrwegflasche. Berglandmilch füllt künftig neben der eigenen Schärdinger Berghof Milch und der Tirol Milch auch Biomilch für ihre Handelspartner REWE und Spar in derselben Mehrweg-Glasflasche ab. Die Mehrweg- Milchflaschen können in den Rückgabeautomaten der Handelspartner österreichweit zurückgegeben werden. Anfang der 1990er Jahre wurden noch rund 80 Prozent aller Getränke in Österreich in Mehrwegflaschen abgefüllt. Heute sind es lediglich knapp 20 Prozent. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Mehrwegsysteme auszubauen und Plastikverpackungen bis 2025 um 20 Prozent zu reduzieren. “Dies könnte etwa durch die Einführung eines Pfandsystems mit gesetzlicher Mehrwegquote gelingen”, so Christian Pladerer, Vorstand des ÖsterreichischenÖkologie-Instituts bei der Pressekonferenz von Berglandmilch und Greenpeace. Unlängst hat Pladerer mit ExpertInnen von WU Wien, Arbeiterkammer und Greenpeace eine neue Studie zum Umstieg auf Mehrwegsysteme in Österreich vorgelegt.

Josef Braunshofer, Geschäftsführer der Berglandmilch und Alexander Egit, Greenpeace-Chef Österreich

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geschrieben am

27.02.2020