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Große Margenverluste für Lebensmittelhändler

Laut einer McKinsey & EuroCommerce-Studie erlebt der Lebensmitteleinzelhandel in Europa den stärksten Gewinnrückgang seit fünf Jahren.

McKinsey und EuroCommerce veröffentlichten bereits zum dritten Mal einen gemeinsamen Bericht „State of Grocery Retail“, der eine Umfrage unter mehr als 12.000 Verbrauchern und fast 50 Führungskräften aus dem Lebensmittelhandel und Meinungsbildnern beinhaltet. Und hier ist klar zu erkennen: Europas Lebensmittelhändler mussten den größten Margenrückgang in fünf Jahren hinnehmen. Schuld waren die Inflation, geringere Absatzmengen und preissensiblere Kunden.

Zwischen 2019 und 2022 verringerte sich die durchschnittliche Marge für europäische Lebensmittelhändler um drei Prozentpunkte. Die EBITDA-Marge sank um einen Prozentpunkt, während die EBIT-Marge stagnierte. Inflationsbereinigt ging der Umsatz um 7,1 % zurück, bedingt durch verstärktes Downtrading – viele Verbraucher entschieden sich für preisgünstigere Produkte.

Analysten rechnen auch für 2023 mit vorsichtigem Kaufverhalten von Verbrauchern aufgrund der Folgewirkungen der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit. Wegen der schwierigen Wirtschaftslage wird der Einzelhandelsumsatz für den Rest des Jahres 2023 vermutlich stagnieren. Mehr als 53 % der Verbraucher planen, beim Einkauf von Lebensmitteln mehr zu sparen.

In ganz Europa hat das Downtrading von Verbrauchern zu erheblichem Wachstum für Handelsmarken geführt. Im Vergleich zu 2021 erhöhte sich der Wertanteil von Handelsmarken um 1,9 Prozentpunkte. Allerdings lassen sich nur 0,8 Prozent dieses Anstiegs durch Downtrading im selben Geschäft erklären. Der Rest wird verursacht durch überdurchschnittlich schnelle Preissteigerungen für Handelsmarkenprodukte (0,8 Prozentpunkte) und überdurchschnittliches Wachstum des Discount-Sektors, der einen höheren Eigenmarkenanteil hat (0,3 Prozentpunkte). Reine Online-Akteure wuchsen 2022 schneller als die Inflation, und einige erreichten die Gewinnzone.

Mit Blick auf Kanäle ist festzustellen, dass sich der Marktanteil von Discountern in Europa im Vergleich zu 2021 um 1,4 Prozent erhöhte. Ausschlaggebend dafür waren verschiedene Faktoren: aggressives Wachstum der Standortdichte in den letzten Jahren, Erholung vom pandemiebedingten Umsatzrückgang, eine schneller als der Marktdurchschnitt steigende Preisinflation und eine erhöhte Preissensitivität im Markt. Das Wachstum der Discounter ging zu Lasten aller anderen Kanäle: Der traditionelle Handel büßte 0,8 Prozentpunkte ein, Hypermärkte 0,2, der Online-Handel 0,3 und Supermärkte 0,1 Prozentpunkte.

Den vollständigen Report "State of Grocery Retail 2023" können Sie hier herunterladen.

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geschrieben am

11.05.2023