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Mag. Günter Thumser, Geschäftsführer des Markenartikelverbandes

MAV: Statement zur aktuellen Preisdynamik

Mag. Günter Thumser nimmt im Namen des Österreichischen Markenartikelverbandes und seiner Mitglieder Stellung zur aktuellen Preisdynamik.

Die unvorhersehbar plötzlichen Einflüsse der letzten Monate haben durch den Angriffskrieg auf die Ukraine eine nochmalige, dramatische Zuspitzung erfahren.
Die gewohnten Lieferketten sind nun nicht mehr unter Stress, sie sind in vielen Fällen abgerissen.
Verfügbarkeiten bestimmen die Produktion, nicht mehr die Nachfrage allein.

Da ist es nur logisch, dass in einer Mangelsituation die Preise bereits in den Vorstufen deutlich steigen.
Dieser neuen Preisdynamik kann sich kein/e Teilnehmer/in im Wirtschaftssystem entziehen.
Stabile Preise sind aktuell zwar unverändert wünschenswert, aber auf mittlere Sicht nicht realistisch.

Es ist seitens des Handels daher unverantwortlich, ausgerechnet an der Schwelle zum Endverbraucher durch das oftmals kategorische Nichtakzeptieren oder monatelange Verzögern ökonomisch unverzichtbarer Preiserhöhungen gerade kleine und mittlere nationale (mehr noch: regionale) Hersteller an die Wand zu drücken.

Wie passt das zusammen mit der vom Handelsverband kürzlich publizierten Ablehnung jeglicher (staatlich verordneter) Preisdeckel? Quod licet Iovi, non licet bovi?!

Alle gemeinsam (!) müssen die Kosteninflation als Teil der neuen Normalität (hoffentlich nur auf Zeit) akzeptieren und tragen - bis zum Konsumenten hin. 
Wir sollten das erst junge Bewusstsein für regionale, nationale Produkte nicht so rasch wieder dem alten Billigstpreisprinzip opfern:
Qualität und sichere, nachhaltige Ernährung darf auch etwas (mehr) kosten. 
Dies ganz im Sinne der Sicherung heimischer Versorgung und regionaler Arbeitsplätze.
Investieren wir daher gemeinsam in das Verständnis der Verbraucher für Qualität UND Preis – in die WERT-Schätzung der Lebensmittel.

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geschrieben am

20.04.2022