MAV: Bestellung des neuen Präsidiums und Zukunft
Dr. Alfred Schrott - zuletzt im Markenartikelverband noch als Vorstand bei Manner - hat ja die Branche verlassen. Nun wurde neu gewählt, denn es ist wichtig einen starken Verband der Industrie zu haben: die Zeiten werden nicht leichter.
Der 42-jährige Geschäftsführer von Unilever Austria, Mag. Nikolaus Huber, wurde als Nachfolger von Dr. Alfred Schrott zum Präsidenten des MAV ernannt. Der Marken Experte ist seit 17 Jahren bei Unilever im Brandmanagement und Vertrieb tätig, 5 Jahre davon arbeitete er im Vertrieb der Unilever Deutschland. 2019 trat er die Geschäftsführung in Österreich an. „In meiner Funktion werde ich mich für die Interessen der herstellenden Betriebe in der Konsumgüterbranche und für die Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern stark machen“, beschreibt Huber die Ziele seiner neuen Aufgabe. Als weiteren Schwerpunkt seiner Präsidentschaft nennt Huber die Fortsetzung der Stärkung der Interessensvertretung und dabei noch mehr auf die volkswirtschaftliche Bedeutung und Innovationsleistung der Mitgliederbetriebe hervorzuheben.
Die Funktion der Vizepräsidentin übernimmt neu Mag. Daniela Kapelari-Langebner, Geschäftsführerin von Ölz. Sie gehört dem Vorstand des MAV seit 2016 an. Ebenfalls zum Vizepräsidenten gewählt wurde Mag. Andreas Kutil, CEO von Manner, der im Vorstand des MAV schon seit 2009 vertreten war und auch kurzzeitig von 2017-2018 das Amt des Vizepräsidenten innehatte.
Brisante Themen
Regulatorische Hauptthemen für die nächsten Monate werden laut MAV die Beschäftigung mit drohenden Werbebeschränkungen aus dem nationalen Nährwertprofil, das verstärkte Umsetzen einer Kreislaufwirtschaft, konstruktive Teilhabe an der Kunststoff-Diskussion (Mehrwegquote, Pfand, Kunststoffsteuer), Einwirken auf die faire Umsetzung der EU-UTP-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken sowie Beitragen zu einer Herkunftskennzeichnung ohne einseitige Diskriminierung gerade der nationalen Hersteller. Diese Themen werden zu einem hohen Anteil oft ideologisiert vorangetrieben, daher sind gemeinsame Aktivitäten mit anderen Verbänden für eine stärkere Aufklärung der Konsumenten in Richtung Bewusstseinsbildung für Gesamtzusammenhänge vorgesehen. Es gibt auch schon erste Erfolge: seit letzter Woche ist der UTP-Entwurfstext zur Begutachtung freigegeben worden. Der MAV wird dazu mit dem Anspruch auf „Fairness for ALL“ (also: Gleichbehandlung ALLER Marktteilnehmer) Stellung nehmen.
Schwerpunktbereiche 2021/22
Bei der Generalversammlung wurden folgende Schwerpunktbereiche festgelegt:
Klimawandel/Nachhaltigkeit
„Das Anspruchsniveau zu diesem Thema ist bei Konsumenten und Stakeholdern dramatisch gestiegen, aber oft geht der Blick für das Ganze und für das Machbare leider zu schnell verloren“, schildert Thumser die aktuelle Lage zu diesem Thema. Mit Verzicht allein wird Österreich oder Deutschland den Klimawandel aber nicht stoppen können: denn den 450 Mio. Europäern stehen doch knapp 7,5 Mrd. Menschen auf anderen Kontinenten gegenüber. Der MAV wird zum Thema Nachhaltigkeit bzw. der Beiträge der Marken dazu in Kürze eine operative Plattform anbieten und auch eine entsprechende Interaktion zwischen den Mitgliedern unterstützen.
Kostendynamik/Logistik- und Ernteengpässe
Die allseits galoppierenden Kosten werden glücklicherweise von einer steigenden Nachfrage und einem sehr guten Wiederaufschwung begleitet. Hier wird es unumgänglich sein, die wesentlichen Kostensteigerungen auch gemeinsam mit den Partnern im Handel an die Konsumenten mit viel begleitender Information weiterzuvermitteln. Etliche lang gewohnte Preisschwellen werden dabei sicher zu überspringen sein. Der „Faire Preis“ im Sinne des Erhalts der heimischen Versorgung erhält gerade jetzt dadurch eine noch größere, auch volkswirtschaftliche Bedeutung und auch mehr Öffentlichkeit.
HomeOffice
Der MAV hat sich intensiv mit praktikablen HomeOffice-Regeln befasst, denn durch lange Absenzen vom Arbeitsplatz wurden neue Erwartungen und durch die umgesetzte Digitalisierung ganz neue Möglichkeiten geschaffen. Auch in Zukunft wird der MAV dazu eine aktive Plattform für den Austausch zwischen den Unternehmen sein.