Vom Säen und Ernten
Als Unternehmen im Frischbereich ist es dem Handel gegenüber von Vorteil, wenn man eine bestimmte Größe hat. Aber auch die Entwicklungen von Neuheiten sind im Gemüsebereich besser umzusetzen. Deshalb hat man sich bei LGV-Gemüse (37 Tonnen Frischgemüse und 61 Mio. Euro Jahresumsatz) und dem Seewinkler Sonnengemüse (SSG: 9300 Tonnen Gemüse und 18,3 Mio. Euro Umsatz) zusammengetan. Das Ergebnis: eine gute Kombination für Neuheiten und auch der gemeinsame Auftritt ist kräftig. Die neuen Produkte finden einen schnellen Weg in die heimischen Regale, da man mit Herkunft punkten kann. Auch die Eigenmarken stehen auf Gemüse aus Österreich. Das alles führt bei den beiden Unternehmen zu einem Verderb von 0,1% im Sinne der Lebensmittelverschwendung. Sollte Ware nicht in die Regale kommen, so werden sie gespendet (300.000 kg pro Jahr in etwa).
Ing. Josef Peck, Geschäftsführer von Seewinkler Sonnengemüse und seit Jahresbeginn Vertriebsleiter in der Vertriebs-Kooperation mit LGV-Frischgemüse Wien, bringt seine Idee der „Partnertage“ mit in die Kooperation. Gemeinsam mit dem Vertriebsteam und Marketingleiterin Angelika Günther von LGV-Frischgemüse präsentierte er auch heuer im Spätsommer Neuheiten der kommenden Gemüsesaison. „Ziel der Partnertage ist es neue, gut schmeckende Gemüsearten zu finden und alte Sorten zu reaktivieren, die in den Folgejahren nachhaltig von den Gärtnerfamilien und den Gemüsebauern in Wien und dem Seewinkel produziert und regional in Österreich vermarktet werden können“, beschreibt Peck Grundidee und Wichtigkeit der Veranstaltungsreihe. „Mit dem einzigartigen Konzept der Partnertage unterstreichen wir unsere Rolle als Qualitäts- und Innovationsführer und entwickeln für und mit unseren Kunden die Gemüsetrends von morgen“, fügt er ergänzend hinzu.
In zahlreichen Anbauversuchen im burgenländischen Seewinkel und in den Wiener Gemüseanbaugebieten Simmering und Essling wurden im Laufe des Jahres zahlreiche neue Sorten und alte bereits in Vergessenheit geratene Gemüsearten gepflanzt und beobachtet. Ausschlaggebend für die Auswahl der Gemüsearten und -sorten ist dabei hauptsächlich der Geschmack. Sorten wie grüner und roter Romana-Salat sowie eine Mini-Variante, ein besonders intensiv schmeckender Mini-Rucola, Knox-Eissalate im Wiener Raum sowie roter Chinakohl, Mairüben, Chioggia-Rüben, Steckrüben wie auch Tomatillos und Spaghettibohnen im Burgenland wurden von den erfahrenen Gemüsebauern und Gärtnerfamilien der beiden Unternehmen angepflanzt. Das ganze Jahr über wurden Aufzeichnungen über die Kulturführung und Auswertungen der Erträge gemacht. Ab der ersten Ernte wurden interne Verkostungen durchgeführt und dokumentiert, so dass nur die besten Gemüsearten den Handelspartnern vorgestellt werden. Im LGV-Gärtnergschäftl im vierten Wiener Gemeindebezirk werden die kleinen Mengen aus den Versuchen verkauft und so auf die Akzeptanz bei den Kunden getestet.
Besonders stolz ist man auf den heimischen Ingwer, der bald in den Regalen zu finden sein wird.