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Die Öffnung der Geschäfte am 8. Dezember polarisiert

Ladenöffnung am 8. Dezember polarisiert

Seit vielen Jahren ist das Offenhalten der Geschäfte am Marienfeiertag 8. Dezember ein Brennpunkt in Österreichs Handel.

Schon in den 80er Jahren starteten die Diskussionen um offenen Geschäfte am 8. Dezember. 1995 war es dann rechtlich erlaubt die Geschäfte zu öffnen. Grund war auch, dass die Österreicher zum Weihnachts-Shoppen gerne ins benachbarte Ausland fuhren und somit Umsätze verloren gingen.

Noch heute polarisiert eine „Offenhalten“ am 8. Dezember, wie die JKU (Institut für Handel, Absatz, Marketing) in einer Studie feststellte. Sprachen sich im Vorjahr noch 74 % der Österreicher (16-74 Jahre) – nicht zuletzt auf Grund der Energiekrise – gegen offene Geschäfte am Feiertag aus, so trifft dies heuer „nur“ mehr auf 57 % zu. Je älter die Konsumenten sind, desto häufiger sprechen sie sich auch gegen eine Ladenöffnung am 8. Dezember aus.

Vice versa steigt die Zahl der Befürworter offener Einzelhandelsgeschäfte von 26 % auf 43 %. Davon sprechen sich heuer 15 % der Konsument zwar prinzipiell für eine Ladenöffnung am Marienfeiertag aus, aber zu kürzeren Öffnungszeiten (als rechtlich möglich). 20 % plädieren für ein Aufsperren der Ladengeschäfte zu den rechtlich möglichen Zeiten (wie bisher 10 bis 18 Uhr). 8 % wollen überhaupt eine Ausdehnung der Öffnungszeiten am 8. Dezember, um mehr Zeit zum Einkaufen zu haben. Das trifft überdurchschnittlich häufig auf Konsumenten in Wien zu.

Zwar sprechen sich 43 % der Österreicher (16-74 Jahre) für offene Einzelhandelsgeschäfte am 8. Dezember aus, einkaufen wollen am Feiertag aber lediglich 24 % (Vorjahr: 15 %). Davon werden 18 % auch Weihnachtsgeschenke besorgen (6 % nicht). Der Anteil der Konsumenten, die den Marienfeiertag für Einkäufe im stationären Einzelhandel nutzen will, ist insbesondere in jüngeren Alterskohorten überdurchschnittlich hoch und sinkt dann signifikant mit zunehmendem Alter. Besonders hoch ist das Einkaufsinteresse in Wien, am Geringsten im Burgenland.

Die geplanten Ausgaben am 8. Dezember summieren sich heuer auf rund € 200 Mio. und entsprechen damit – trotz vieler geschlossener Geschäfte im Lebensmitteleinzelhandel – in etwa einem „mäßigen bis normalen“ Einkaufstag unter der Woche in der Vorweihnachtszeit. Ausgabenseitig wird der 8. Dezember daher – wie auch in den Vor- jahren – nicht an die umsatzstarken Einkaufssamstage in der Adventzeit heranreichen.

Im LEH und DFH werden Eurospar, Interspar, Hofer und erstmalig dm drogerie markt offen halten. Bei dm sieht es folgendermaßen aus: Wer konkret am 8. Dezember arbeitet, wird nach den üblichen Grundsätzen innerhalb der Filialteams vereinbart. Die Erfahrung zeigt, dass die Feiertagszuschläge für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein gern genutztes Angebot sind – dies umso mehr in Zeiten allgemeiner Teuerung. 
Eine „Halbe-Halbe-Lösung“ gilt nur im Dienstleistungsbereich: Die Friseure haben genauso wie der Handel offen, die Kosmetikstudios aufgrund der fehlenden rechtlichen Grundlage allerdings geschlossen.

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geschrieben am

29.11.2023