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Firmenpleiten um 26 % gestiegen

KSV1870: Firmenpleiten um 26 % gestiegen

Neben dem rasanten Anstieg an Unter­neh­mens­in­sol­venzen gibt es auch so viele Groß­in­sol­venzen wie noch nie im ersten Halb­jahr.

Laut aktueller KSV1870 Hochrechnung wurden im ersten Halbjahr 2024 in Österreich 3.308 (+ 26 % gegenüber 2023) Unternehmen insolvent. Das entspricht 18 Firmenpleiten pro Tag. Besonders betroffen sind der Handel, die Bauwirtschaft und die Beherbergung/Gastronomie. Auffallend ist, dass bereits jetzt 36 Großinsolvenzen mit Passiva* von über 10 Mio. Euro zu Buche stehen – das gab es noch nie. Infolgedessen haben sich die vorläufigen Passiva* vervielfacht – statistisch betrachtet um mehr als 900 Prozent auf rund 11 Mrd. Euro. Hier sind jedoch auch die Insolvenzfälle der Familie Benko Privatstiftung, des Unternehmers René Benko und „Signa-Insolvenzen“ mit hohen Passiva inkludiert, die das Ergebnis gehörig in die Höhe treiben. Der Ausblick: Die aktuelle Insolvenzdynamik mit kontinuierlich steigenden Fallzahlen werden bleiben, demnach sind am Jahresende zumindest 6.500 Firmenpleiten realistisch.  

Insolvenztreiber: Handel, Bau, Beherbergung/Gastronomie

Wie die aktuelle KSV1870 Hochrechnung zeigt, gibt es seit Jahresbeginn im Bereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz“ mit 585 Fällen (+ 21,1 %) die meisten Firmenpleiten. Knapp dahinter folgt die Bauwirtschaft mit 573 Fällen (+ 26,5 %) und mit 403 (+ 15,1 %) Fällen die Beherbergung/Gastronomie. Diese drei Branchen geben in der Insolvenzstatistik seit vielen Jahren „den Ton an“ und sind aktuell für fast die Hälfte aller Insolvenzfälle verantwortlich.„Angesichts eines in Österreich recht hohen Preisniveaus, etwa beim Faktor Energie, leiden diese Branchen unter ihrer energieintensiven Tätigkeit ganz besonders“, so MMag. Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870 Insolvenz.

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geschrieben am

17.06.2024