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Konjunkturreport Einzelhandel: Konsumstimmung steigt, Sparquote geht auf 7,3% zurück. Stagnation für 2023 prognostiziert.

Konjunkturreport Einzelhandel: Konsumstimmung steigt

Der erste WIFO & Handelsverband Konjunkturreport Einzelhandel zeigt: Konsumstimmung steigt, Sparquote geht auf 7,3% zurück. Stagnation für 2023 prognostiziert.

Der brandneue "Konjunkturreport Einzelhandel" vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag des Handelsverbandes zielt darauf ab, einmal pro Quartal exklusiv alle für den Einzelhandel wesentlichen Konjunkturinformationen zusammenzustellen und zu analysieren.

Kernergebnisse des ersten Konjunkturreports Einzelhandel:

  • Vor dem Hintergrund der internationalen wirtschaftlichen Abschwächung hat sich auch die heimische Konjunktur in der 2. Jahreshälfte 2022 eingetrübt.
  • Die Stimmung der Einzelhändler verbesserte sich seit Oktober 2022 das vierte Mal in Folge. Spiegelbildlich stieg auch der Indikator zum Konsumentenvertrauen seit Oktober an, wobei er sich dennoch auf historisch niedrigem Niveau befindet.
  • Insgesamt haben die heimischen Einzelhändler im Gesamtjahr 2022 einen Umsatz von rund 72,5 Mrd. Euro erwirtschaftet. Inflationsbereinigt entspricht das einem leichtes Minus von -0,8%.
  • Für 2023 erwarten 33% der heimischen Handelsbetriebe einen Umsatzzuwachs.
  • Die Sparquote der Bevölkerung ist 2022 auf 7,3% gefallen, 2023 dürfte sie sogar auf 6,4% sinken.
  • Der Personalmangel bleibt auch im Einzelhandel eine zentrale Herausforderung. Aktuell können 14.133 offene Stellennicht zeitnah besetzt werden.

Minus 0,8%: Einzelhandelsumsätze stagnieren

Vor dem Hintergrund der internationalen wirtschaftlichen Eintrübung kühlte sich auch die heimische Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2022 ab. Gemäß Schnellschätzung des WIFO sank die österreichische Wirtschaftsleistung im 4. Quartal gegenüber dem Vorquartal real um -0,7. Damit ging die Wirtschaftsleistung nach drei Quartalen positiven Wachstums im Jahr 2022 erstmals wieder zurück, lag aber real um +2,7% über dem Vorjahreswert. Die hohen Verbraucherpreise belasteten den Konsum der privaten Haushalte und die Wertschöpfung im Handel.

Im Gesamtjahr 2022 haben die heimischen Einzelhändler einen Umsatz von rund 72,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht laut Statistik Austria zwar einer nominellen Steigerung von +8,1%, inflationsbereinigt steht aber ein leichtes Minus von -0,8% zu Buche. Insgesamt waren Ende Jänner 2023 in Österreich 107.518 offene Stellen beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt. Auch im Einzelhandel ist der Bestand der offenen Stellen hoch, aktuell sind 14.133 offene Stellen vorgemerkt (+8% im Jahresvergleich).

WIFO-Prognose bis 2024: Sparquote sinkt heuer auf 6,4%, Bruttowertschöpfung des Handels steigt

Der globale Konjunkturabschwung erfasste im 2. Halbjahr 2022 auch Österreich. Trotzdem ist das BIP im Jahr 2022 auf Grund der starken Dynamik im 1. Halbjahr 2022 insgesamt um real 4,7% gewachsen. Für das Jahr 2023 geht die WIFO-Prognose von einer Stagnation (real +0,3%) aus, 2024 wird ein Wachstum von +1,8% erwartet.

Die anhaltend hohe Preisdynamik sowie die Unsicherheit dämpfen weiter die Konsumnachfrage der privaten Haushalte sowie die Investitionsdynamik. Da sich auch wichtige internationale Handelspartner in einem konjunkturellen Abschwung befinden, entwickelt sich auch der Außenhandel ohne viel Dynamik. Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass das BIP auch im Q1 2023 zurückgehen wird. Im weiteren Jahresverlauf ist allerdings von einer Erholung auszugehen.

Die Sparquote der Bevölkerung ist während der ersten beiden Pandemie-Jahre auf historisch hohe Werte gestiegen, 2022 allerdings auf 7,2% gesunken. Heuer rechnet das WIFO mit einem weiteren Rückgang auf 6,4%. Erst für 2024 ist einen Anstieg der Sparquote auf 8,2% zu erwarten, weil auch die realen Einkommen um +3,8% und die realen Konsumausgaben um +1,7% steigen dürften.

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geschrieben am

09.02.2023