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Kommentarfoto Gabi Jiresch

Schlank werden nach Corona-Zeiten

Kommentar zur Rewe-Umstrukturierung von Gabriele Jiresch.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Rewe International AG löst ihre Parallelstrukturen auf und geht intern somit neue Wege. Die Gerüchteküche rund um die Veränderungen kochte schon lange vor sich hin und je länger es dauerte, desto wundersamer wurden die Szenarien, die man kommen sah.
Nun ist also klar, dass es um Kostenoptimierung und Ertragssteigerung der Zukunft geht. 

Was spricht dafür?

Man darf nie vergessen, dass die Rewe Group eine Genossenschaft ist und die Eigentümerschaft aus starken selbstständigen Kaufleuten in Deutschland besteht. Das Ziel jedes Unternehmers ist es, einen ordentlichen soliden und zukunftsorientierten Ertrag zu erwirtschaften. Alleine die Kosten, die sich jede Schiene durch eine eigene Werbelinie/Markenauftritt/Marketing/Produktmanagement und das eigene Sortiment erspart, müssen in immensen Höhen liegen. Mit einer Einsparung dieser fixen Kosten sieht der Ertrag/die Rendite auch gleich anders aus. Die einmaligen Kosten einer Zusammenlegung/Verschlankung sind dagegen absehbar und eingrenzbar. Und danach kommt alles, was Billa und Merkur anbelangt, aus einer Hand.

Und nicht zuletzt: Rewe Group verkündet seit langem, dass man am Ertrag und an Kurantpreisen interessiert ist. Die Marktführerschaft ist im Ziel-Ranking der Belegschaft in Wiener Neudorf nicht mehr an Top Platz 1. 

Offene Fragen

Jetzt sind nur mehr ein paar Fragen offen: warum wurden Bipa und Adeg von den Geschwistern getrennt? Dass Penny eigenständig ist, daran hält schon immer die deutsche Mutter fest. Aber was passiert mit der Drogeriemarkt-Schiene, in die viel investiert wird und die sich laufend verbessert?

Was sagen die Kaufleute dazu? Wo sehen sich die selbstständigen Adeg-Kaufleute in Österreich in Zukunft innerhalb des Konzerns?

Und nicht zuletzt: kontrolliert sich der Rewe International AG- Vorstand nun als BMÖ Vorsitzender selbst? Oder kommt es in naher Zukunft zu einer weiteren Personalveränderung?

Eines ist sicher: auch in diesem Herbst wird es in Österreichs Handelslandschaft nicht langweilig. 

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geschrieben am

10.07.2020