Kelly verspricht Österreich die Treue
Seit Jahrzehnten ist Kelly Snack-Marktführer in Österreich. Dass das Unternehmen nicht nur seine Vorteile aus den österreichischen Konsumenten zieht, sondern der Wirtschaft sehr verbunden ist, zeigen viele Beispiele: alle Rohstoffe, die man aus Österreich beziehen kann, werden in Österreich beschaffen; in den Firmenstandort wird stark investiert und das Management-Team ist ebenfalls lokal. Das zu betonen ist deshalb wichtig, da das Unternehmen im Jahr 2007/08 von der Intersnack Gruppe übernommen wurde. „Das tut unserem Wirken im Lande keinen Abbruch“, bestätigt Kelly-Geschäftsführer Markus Marek und zählt sofort die wichtigsten Beispiele auf: Kartoffel aus der Region beliefert durch Vertragsbauern; Investitionen in die Standorte Wien 22 und Feldbach (Soletti); limited editions, die es nur in Österreich gibt („Gsoizn“). Die Strategie ist klar: 100% heimische Kartoffel, 100% österreichisches Mehl aus heimischen Weizen und 100% Salz aus Österreich. Dazu kommen noch Kooperationen mit österreichischen Produzenten, wie etwa Kotányi.
„Selbstverständlich sind das gerade herausfordernde Zeiten“, so Marek. Er spricht vornehmlich die Energiepreise an, betont aber auch, dass die Lieferanten ebenfalls von der Kostenspirale betroffen sind: Diesel für Traktoren und Dünger für den Boden sind die besten Beispiele.
Da Kelly seine Öfen und Fritteusen mit Gas beheizt – und das ist die einzige Möglichkeit – ist die Kosten-Challenge effektiv hoch. „Wir fragen uns immer: ist das das neue Normal oder wird sich der Markt erholen“, so ein nachdenklicher Firmenchef, der aber auch schnell Lösungen parat hat. Überall, wo es am Gebäude und am Firmengelände möglich ist, werden Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. „Wien hat schon eine große Anlage am Dach der Produktion und Feldbach rüsten wir demnächst nach“, so Marek.
Die Kategorie wächst
2020/21 waren Rekordjahre im Unternehmen, aber auch für die gesamte Kategorie der Snackprodukte. Und im Vergleich zum Vorjahr hat die Kategorie YTD wieder um 5% laut NielsenIQ zugelegt. Das Volumen ist im Vergleich um Wert leicht zurückgegangen. Kelly ist nicht nur Snack-Marktführer in Österreich, sondern auch in Slowenien und ist in der Gruppe mit dem österreichischen R&D Team seit vielen Jahren auch für die Kompetenz der „Gebackenen Produkte“ zuständig. „Salzige Snacks sind immer ein Wachstumstreiber im FMCG-Segment“, so Marek. Die Dynamik ist konstant hoch und die Produkte unter den Top-Waren im Einkaufskorb. Das liegt auf der einen Seite am Engagement der Kelly-Mannschaft, aber auch am Essverhalten der Verbraucher. Denn: Snacks sind eine zukunftsträchtige Warengruppe: mit Neuheiten wie Linsensnips, Popchips oder Soletti mit Chili macht man den Konsumenten richtig neugierig. „Prinzipiell liebt der Österreicher Chips mit einem guten Biss, goldgelb frittiert und knackig, aber er probiert sehr gerne etwas Neues“, bestätigt auch die Marketing-Verantwortliche bei Kelly, Petra Trimmel.
„Wir launchen nicht irgendwas“
Denn genau hier liegt ein zentraler Erfolgskern des Unternehmens: in der Entwicklung der neuen Produkte. Kelly investiert an allen Standorten in neue Maschinen, um die Innovationen auch wirklich fehlerfrei auf den Markt zu bringen. „Nehmen wir Popchips: mit dem Produkt sind wir die ersten in Zentraleuropa, es ist eine der größten Launches seit langem und es gibt sie in zwei Sorten: Paprika und Sour Cream&Onion“, so Trimmel.
Weitere Highlights sind Soletti in der neuen Verpackung, Popcorn ready to eat mit Butter&Salz oder die bereits erwähnten Linsensnips. „Auch hier waren wir Pioniere und so weiten wir unser Geschäft und unsere Zielgruppen aus“, so Marek. „Wir bringen nicht irgendetwas auf den Markt, wir überlegen genau, wie reif der Markt für Neuheiten ist“.
Win-Win für Handel und Industrie
Neuheiten sind das Elixier für den Handel, so kann er seine Kategorien und Kompetenzen gemeinsam mit der Industrie ausweiten. Im Handel selbst sind Snackprodukte gerne in der Zweitplatzierung gesehen – so auch die von Kelly. „Die Zweitplatzierung muss stimmig sein, dann ist es eine win-win-Situation“, meint Marek. Aber nicht nur below-the-line-Kampagnen prägen der Hersteller, man investiert stark in digital, TV-Werbung und auch in Samplings. Die Innovationen setzen sich auf das „Tagesgeschäft“ oben drauf. Alleine bei Soletti konnte man 2022 ein Plus von 15% erreichen. Die hohe Kontinuität, die klare Sales- und Markenführung in einem kontinuierlichen Rhythmus machen sich bezahlt.
Für 2023 verspricht Markus Marek ein Innovationsfeuerwerk und eine starke Präsenz am Markt. „Wir haben noch nicht alle Konsumenten an Bord“, meint er schmunzelnd. Im Chipsbereich wird es einen Schwerpunkt noch gegen Ende Q1 geben.