Kastner: Mehrwertbotschaften an den Markt
Mit einem „blauen Auge davongekommen“, wie Kastner-Geschäftsführer KR Christof Kastner selbst sagt, ist der Großhändler und Familienunternehmer im Jahr 2021. Man hat um 10% am Umsatz verloren. Der Umsatz 2021 lag bei 228 Mio. Euro, im Vergleich dazu war er 2019 bei 248,5 Mio. Euro. Heute ist Kastner verlässlicher Partner von rund 40.000 Kunden in der Abholung und Zustellung.
Wie erwartet hat sich die Gastro-Schiene schwierig entwickelt, während der Großhandel für Nah&Frisch ein hohes Niveau halten konnte. Aktuell sind noch 100 Mitarbeiter in Kurzarbeit, zu Spitzenzeiten waren es 400 von 900 – aber das kommt hoffentlich nicht wieder vor. Man ist nun – auch aufgrund eines gut aufgestellten Krisenstabs – für Pandemien und anderen unvorhergesehene Szenarien gut gerüstet. Dass die Kastner Gruppe auch in Pandemie-Zeiten am Unternehmen und demnach am Image arbeitet, zeigen zahlreiche Auszeichnungen, die das Unternehmen 2021 entgegennehmen durfte. Die wohl hervorstechendste ist die Auszeichnung zum besten Familienunternehmen in Niederösterreich, verliehen durch BM Margarete Schramböck.
Investitionen in die Zukunft
2021 gab den Startschuss für eine weitere Investitionsoffensive. In der Zentrale in Zwettl wurden rund 600 m² neue Bürofläche geschaffen, die es für weitere Expansionsschritte braucht. Für die Erweiterung des Logistikzentrums in Zwettl konnte man sich ein angrenzendes Nachbargrundstück in der Größe von 26.000 m² sichern. Die Planungsarbeiten für den Aus- und Zubau werden in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut durchgeführt. In den nächsten Jahren wird die Kastner Gruppe in der Zentrale Zwettl in mehreren Etappen weit über € 20 Mio. investieren, um das stark wachsende Umsatzvolumen abwickeln zu können.
Auch an den beiden Standorten in der Bundeshauptstadt Wien sind für die nächsten zwei Jahre Investitionen von insgesamt rund € 9 Mio. geplant. Modernisierungen der Verkaufsflächen in den Abholmärkten sowie neue, funktionelle Logistikbereiche und eine Erweiterung der Büroräumlichkeiten stehen auf der Bauagenda.
Auch am Standort Eisenstadt werden die gekühlten Expeditkapazitäten mit einem Invesititionsvolumen von rund € 1 Mio. erweitert.
Kastner Team: Neue Funktionen, Pensionierungen und ein Jubiläum der besonderen Art
In der größten Kastner Vertriebsschiene Abholmarkt und Gastrodienst wurden zwei neue Positionen geschaffen und sogleich kompetent besetzt: Der gelernte Haubenkoch Christoph Thaler verantwortet seit Juni 2021 als Verkaufsleiter den Bereich Gastrodienst. Alexandra Leihs BA übernimmt mit dem Jahreswechsel als Verkaufsleitung die fachliche Gesamtverantwortung für die sieben Abholmärkte. Beide unterstützen Kastner Abholmarkt und Gastrodienst Bereichsleiter Prok. Alfred Hackl.
Als neuer stellvertretender Zentraleinkaufsleiter wurde Markus Kitzler-Walli, der auch die Funktion des gesamtverantwortlichen Sortimentsmanagers für den Bereich Abholmärkte und Gastrodienst innehat, bestellt. Er unterstützt damit den Zentraleinkaufsleiter Prok. Gerald Traxler.
Der Bereichsleiter für Sicherheit und HACCP Franz Breinhölder trat nach 35 Jahren den wohlverdienten Ruhestand an. In seine Fußstapfen tritt Ing. Daniel Fuchs, der sowohl die Funktion des COVID-19-Beauftragten innehat, als auch als Assistent der Organisationsentwicklung tätig ist.
2021 war auch ein Jahr zum Feiern: KR Peter Kastner wurde 80 Jahre alt. Er war der Motor der Expansion der Kastner Gruppe bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006.
KR Christof Kastner übernahm nach der letzten Wirtschaftskammerwahl 2020 die Funktion des stellvertretenden Bundesgremialobmanns für die gesamte Lebensmittelbranche in der WKO.
Nah& Frisch
Bei Nah&Frisch gab es zwei neue Standorte und acht Geschäftsübernahmen, 14 Ladenbauprojekte (Kosmetisierungen) und 12 Regaloptimierungen. Ganz vorne bei den nationalen Auszeichnungen der Nah&Frisch-Kaufleute waren die Kastner Nah&Frisch Kauffrau Christina Rammel aus Bad Traunstein. Sie wurde zur zweitbesten Kauffrau Österreichs gekürt. Kaufmann Martin Freiler aus Edlitz belegte den ausgezeichneten vierten Platz.
Bereits vor über 40 Nah&Frisch Standorten sind 24h-Automaten installiert, um den Nah&Frisch Kunden rund um die Uhr eine Einkaufsmöglichkeit bieten zu können. Von den insgesamt 430 Nah&Frisch-Standorten in Österreich werden 143 von Kastner beliefert.
Mit der Einführung der bereits vierten MDE-Generation seit den 1980er Jahren können Kastner Nah&Frisch Kaufleute Bestellungen jetzt noch effizienter abwickeln. Die direkte Verknüpfung mit dem WebShop bringt weitere innovative Lösungen und KI-Features, wie beispielsweise einen Bestellassistenten, mit sich. Das virtuelle Messekonzept wurde weiterentwickelt und erneut äußerst erfolgreich umgesetzt.
Brandneue Nah&Frisch Werbelinie
Seit Anfang Juni stellt Nah&Frisch seine Kaufleute mit einer neuen Werbekampagne noch stärker in den Mittelpunkt. Herzstück sind TV- und Radiowerbespots, in welchen die Nah&Frisch Kaufleute ihre tiefe Verbundenheit mit den Menschen im Dorf zeigen. Die Amadeus Preisträgerin „Die Mayerin“ hat mit ihrem neuen Hit „Dahoam“ die passende Musik dazu geliefert.
Nachhaltigkeit auch im Vertragswesen
Die Kastner gruppe stellt die Nachhaltigkeitsagenden abermals auf neue Beine und geht mit den Botschaften noch mehr ins Detail: Verpackung, Mitarbeiter, Beschaffung und vieles andere mehr wird nun mit einem eigenen Siegel versehen, um den Mehrwert der Markt kundzutun. Auch in der Zusammenarbeit mit den Bauern und der damit verbundenen und geforderten UTP-Erfüllung, schuf Kastner einen 10 Seiten starken Rahmenvertrag, der die gesetzlichen Rahmen zwischen Landwirtschaft und Händler regelt. Nun sind jene Themen, die bis dato auf Handschlagqualität beruhten, in eine Form gegossen und für beide Seiten vertraglich abgesichert: für die Landwirtschaft, aber auch für den Händler.
