Kastner Gruppe: höchster Umsatz in der Geschichte
Die Kastner Gruppe feiert im heurigen jähr ihr 195jähriges Bestehen. In all dieser Zeit haben die Generationen, die in der Geschäftsleitung waren und sind eines nie vergessen: die Weiterentwicklungen sollen vornehmlich organisch sein. Erst wenn man Geld verdient hat, kann man es ausgeben und Strategien und zentrale Unternehmensthemen müssen in-House stattfinden. Das beste Beispiel ist IT. „IT ist unsere Waffe, da sind wir wirklich gut aufgestellt, auch in der Entwicklung mit allen Online- und eCommerce-Produkten in der Gruppe“, so Geschäftsführer KR Christof Kastner. Aber auch sonst gibt es Grund zum stolz sein: die Kastner Gruppe erreichte ihr all-time-high, wenn es um den Umsatz geht. Kastner erzielt trotz herausfordernder Rahmenbedingungen im Jahr 2022 einen Umsatzrekord von € 268 Mio. Der Waldviertler Lebensmittelgroßhändler erreicht damit ein Umsatzplus von über 17%. Die letzte „Umsatzspitze" war 248,5 Mio. Euro im Jahr 2019 vor Corona. Dann reduzierte sich der Umsatz auf 225 Mio. Euro (2020) und 227 Mio Euro (2021). Große Freude bereitet auch Gastro: fast 40% Umsatzplus, alleine die Zustellung hatte 47% Umsatzplus, das ergibt ein reales Wachstum von 25-30%.
Wichtiger Schritt in den Süden
Die Kastner Gruppe übernahm den ehemaligen AGM-Standort Wolfsberg und eröffnete im November 2022 seinen ersten Kastner Abholmarkt inklusive Gastronomiezustellung in Kärnten. Man sichert mit diesem Expansionsschritt über 25 Arbeitsplätze. Vom Kastner Standort Wolfsberg wird in Zukunft das Bundesland Kärnten sowie das steirische Murtal betreut. „Und wer uns kennt weiß, dass wir seit jeher aus der Peripherie ein Land bis zur jeweiligen Landeshauptstadt ausrollen“, so Kastner.
Nach dem weiteren Zukauf eines rund 15.000 m² großen Nachbargrundstücks am Standort Zwettl stehen nunmehr rund 26.000 m² zur Erweiterung des Zentrallagers in Zwettl zur Verfügung. Damit kann die Detailplanung für die Lagererweiterung in Angriff genommen werden.
Weitere Investitionsschwerpunkte liegen in nächster Zeit auf den beiden Wiener Standorten. Am Kastner Standort Wien Nord erfolgte bereits die erste Bauetappe mit einem Investitionsvolumen von rund € 1 Mio. Die Frischeabteilung inkl. der Kühltechnik wurde modernisiert. Weiters geplant ist eine Erweiterung der Logistikflächen, der Umbau des Abholmarktes sowie eine Vergrößerung des Büros mit einem Investitionsvolumen von über € 8 Mio. Am Kastner Standort Wien Süd wird 2023 ebenfalls mit dem Umbau des Frischebereiches begonnen. Hier ist ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund € 5 Mio. geplant.
Die Gesamtinvestitionssumme 2022 betrug € 12,3 Mio. Im Jahr 2023 sind Investitionen im Ausmaß von € 10,7 Mio. geplant.
Personalveränderungen
Aufgrund der nunmehrigen Größe der Kastner Gruppe wurde Prok. Alfred Hackl in die erweiterte Geschäftsleitung aufgenommen. Er ist für alle acht Kastner Abholmarkt- und Gastrodienststandorte verantwortlich und wird dabei tatkräftig von Alexandra Leihs BA (Verkaufsleiterin Abholmärkte) und Christoph Thaler (Verkaufsleiter Gastrodienst) unterstützt.
Als Bereichsleiter Business Development steht Bernhard Stellner MSc MBA der Geschäftsleitung seit vergangenem Jahr in strategischen und operativen Themen zur Seite. Mit ihm wurde bereits die Eingliederung von Wolfsberg umgesetzt.
Markus Kitzler-Walli wurde zum stellvertretenden Zentraleinkaufsleiter bestellt.
Nah & Frisch bei Kastner
Etwa 160 Nah& Frisch Kaufleute sind bei Kastner im Großhandel. Sie feiern heuer mit allen anderen Nah&Frisch Kaufleuten Österreichs heuer 40 Jahre in Österreich. Bei Kastner gab es 2022 +7 Standorte, +12 Geschäftsübernahmen, 18 Ladenbauprojekte und 8 Regaloptimierungen. Alle Kaufleute profitieren auch stark von der IT_Expertise des Großhändlers, wie etwa dem Programm Circly. Es erratet nahezu 3 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche.
Die Standorte der Firma Wedl, die 2022 aufgegeben wurden, werden teilweise vom Mitbewerber aus OÖ (Salzburger Standorte), für die Tiroler Standorte hat es keine Nah&Frisch-Lösung gegeben.
Biogast
Der Biobranche eine Stimme geben – das ist das Ziel des neu gegründeten Vereins „Forum Biofachhandel“. Der Verein sieht sich als führende Brancheninitiative von selbständigen, unabhängigen Bio-Fachhändlern in Zusammenarbeit mit dem Bio-Fachgroßhändler BIOGAST in Österreich. Zentrale Aspekte des Vereinsethos bestehen darin, den Mitgliedern fundiertes Fachwissen anzubieten und das Thema biologische Produkte in Richtung Konsumenten und Politik zu kommunizieren. Der Biogast-Umsatz ist um 1,5% auf 60 Mio. Euro gestiegen. Die Preissteigerungen bei Bio sind vergleichsweise gering. Der Umsatz und Mengenvergleich 2022 gesamt liegt bei 3,4%. Der Trend setzt sich fort, das ist eine positive Entwicklung.
myproduct.at
2022 übernahm myProduct das Wein-Startup Vinotaria, welches zum umfassenden Wein-Onlineshop weiterentwickelt wird. Außerdem betreibt der E-Commerce Spezialist fortan das Real-Life Marktforschungstool go2market und bringt so die stationären go2market Stores online. 2023 geht das Wachstum weiter: Mit Jahreswechsel übernimmt myProduct den Shopbetrieb des AustrianSupermarket und erweitert somit das Shop-Netzwerk in Richtung österreichischer Traditionsmarken.
Auch personell und räumlich vergrößert sich der E-Commerce Spezialist: Am Standort in Amstetten haben sich die Lagerkapazitäten im vergangen Jahr verdoppelt und das Team wurde in den Bereichen Logistik, Kundenservice, Einkauf und Category Management erweitert.
Statements zu Transgourmet Wien West
Kastner sieht sich in der Strategie seiner eigenen Expansion bestärkt, wenn es um den Vergleich mit dem diskutierten Standort in Wien West des Mitbewerbers Transgourmet geht. „Wir haben in unserer Geschichte den 28. Expansionsschritt hinter uns und wachsen stetig“, so Christof Kastner. Den Schritt in Wien West sieht er als „Verdrängungswettbewerb von Feinsten“ - ironisch gesagt. Und er fragt sich, ob ein Eingreifen der Stadt Wien und der ASFINAG nicht ein Schritt zuviel im einmischen eines Wettbewerbes des Marktes sei.
Statement zu Herkunft
In Bezug auf die Herkunft, die ja von Beschaffungsseite gefordert wird, sieht Kastner die Situation entspannt. „Wir kennzeichnen seit Jahren. Wertschöpfungskreisläufe sind wichtig und müssen bekannt gegeben werden. Bloss warne ich davor Auslandsbashing zu betrieben, wenn es um Essen und Trinken geht. Eine Speisekarte ohne eine italienische oder spanische oder asiatische Küche wäre ein Armutszeugnis“, so Kastner.