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DocLX-Holding-Eigentümer Alexander Knechtsberger (li.) und Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl

Monitor: Jugend besser als gedacht

Bereits zum zehnten Mal zeichnen DocLX und Marketagent im Jugend Trend Monitor ein Bild der jungen Menschen. Es fällt positiver aus als erwartet.

Über 2.300 junge Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren wurden für die aktuelle Studie unter anderem zu ihrer Einstellung zur Arbeit, zu Künstlicher Intelligenz oder Statussymbolen befragt. Insbesondere die Einstellung zur Arbeit ist anders ausgeprägt als landläufig angenommen wird: Homeoffice und eine Verkürzung der Arbeitszeit haben für junge Menschen weniger Bedeutung. Auch zu Statussymbolen hat die junge Generation einen sehr pragmatischen Zugang und erkennt einen Zusammenhang zwischen Besitztümern und der eigenen CO2-Bilanz.

Arbeit hat für knapp drei Viertel der jungen Österreicher einen hohen oder sehr hohen Stellenwert im Leben. Besonders hoch ist der Wert bei den 14- bis 19-Jährigen mit 76,5 %. Im zunehmenden Alter geht die Bedeutung leicht zurück. Knapp die Hälfte stimmt der Aussage zu, dass es sich auszahlt, viel zu arbeiten und später in der Pension zu genießen. Männer stimmen dieser Aussage etwas mehr zu als Frauen. Höher ist die Zustimmung auch bei Befragten ohne Matura. Rund zwei Drittel der Jungen ist bei der künftigen Arbeit ein gutes Gehalt beziehungsweise eine faire Bezahlung wichtig. Auf den weiteren Plätzen rangieren gutes Arbeitsklima (59 %), Wertschätzung (43 %) und Jobsicherheit (42 %). Flexible Arbeitszeiten sind nur vier von zehn jungen Menschen wichtig. Im Schnitt möchten die jungen Österreicher 35 Stunden pro Woche arbeiten. 42 % streben eine wöchentliche Arbeitszeit von 36 bis 40 Stunden an. Mehr als 40 Stunden möchten hingegen nur sechs Prozent tätig sein. Etwa ein Drittel der Arbeitszeit möchten die Befragten im Homeoffice verbringen oder mobil arbeiten. Gut die Hälfte kann sich auch vorstellen, zumindest einige Jahre als digitale Nomaden zu leben. Ein knappes Viertel kann dieser Vorstellung jedoch nichts abgewinnen.

Finanziell frei zu sein, ist für mehr als die Hälfte der jungen Österreicher das wichtigste Statussymbol. Freizeit (45 %), Reisen (40 %) und Geld (31 %) rangieren auf den folgenden Plätzen. Das eigene attraktive Aussehen werten 28 % als Statussymbol.

Nach neueren Statussymbolen befragt, ist 37 % Fitness wichtig und die Möglichkeit, wann und wo man möchte zu arbeiten. Ebenfalls hoch im Kurs stehen besondere Erlebnisse wie Reisen, die Auswahl gesunder und biologischer Lebensmittel, Achtsamkeit sowie ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Lebensstil. Zwei Drittel sind sich sicher, dass diese „neuen“ Statussymbole in der nächsten Dekade wichtiger werden.

Durchschnittlich wird Instagram 40 Minuten pro Tag genutzt. Immerhin 11% der jungen Menschen nutzen das soziale Medium von Meta gar nicht. Vier von zehn erachten die eigene Präsenz auf Instagram als wichtig; für Frauen (43 %) hat sie jedoch mehr Bedeutung als für Männer. Zwei Drittel finden es wichtig, dass Unternehmen und Marken auf Instagram präsent sind. 

Knapp 60 % konsumieren gerne gute Inhalte von Unternehmen. 55 % geben zu, dass die eigene Meinung durch den Instagram-Auftritt einer Marke beeinflusst werden kann. Mehr als die Hälfte bildet sich eine negative Meinung über ein Produkt oder eine Marke, wenn sie den Inhalt auf Instagram nicht gut findet. 48 % sind schon durch Instagram auf Produkte oder Marken aufmerksam geworden.

„Die multiplen Krisen der letzten Jahre scheinen das Weltbild wieder konservativer werden zu lassen. Die Vier-Tage-Woche und das Leben als digitale Nomaden oder im Homeoffice sind nicht das große Ziel junger Menschen. Sie wollen arbeiten, Leistung erbringen und Geld verdienen – dafür sind sie auch bereit, 35 Stunden pro Woche zu arbeiten. Work-Life-Balance ist mehr politisch motivierter Gewerkschaftstraum als Lebensrealität junger Menschen“, fasst DocLX-Holding-Eigentümer Alexander Knechtsberger zusammen. Er fügt hinzu: „Allerdings gibt es viele Sorgenfaktoren. Es besteht Unsicherheit über die Leistungsfähigkeit des Pensionssystems und junge Menschen sehen kaum mehr eine Möglichkeit, sich aus eigener Arbeit bleibende Werte zu schaffen.“

„Künstliche Intelligenz ist unter jungen Menschen kein Aufregerthema. Chancen und Risiken werden sehr ausgewogen beurteilt. Im Umgang mit Künstlicher Intelligenz haben zwar viele schon erste Erfahrungen gesammelt. Als großer Gamechanger wird sie derzeit jedoch nicht eingestuft. Am negativsten wird sie im Zusammenhang mit Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt beurteilt“; kommentiert Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl die zehnte Auflage des Jugend Trend Monitors.

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geschrieben am

11.05.2023