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JKU: Konsumklima ist mittlerweile katastrophal, Einkaufsverhalten bleibt es.

JKU Studie: schlechtes Konsumklima und Einkaufsverhalten

Das Institut für Absatz, Handel und Marketing auf der JKU stellt in einer Studie fest: Konsumklima sinkt, Kaufzurückhaltung verfestigt sich und der Einzelhandel leidet doppelt.

Kurz zusammengefasst: das Konsumklima ist katastrophal, das Einkaufsverhalten ebenso. 

Die Inflation fällt im September laut Statistik Austria mit 10,5 % bereits zweistellig aus und lässt das Konsumklima weiter abstürzen. Daten von Eurostat zeigen, dass die privaten Haushalte in Österreich ihre wirtschaftliche Lage aktuell noch pessimistischer einstufen als zu Beginn der Covid-19-Pandemie bzw. zu Beginn des Ukraine-Konflikts. Der Vertrauensindex (Saldo aus negativen und positiven Einschätzungen mehrerer Wirtschaftsindikatoren) stürzt auf einen neuen Tiefststand von -32 Punkten ab, nach -21 Punkten zu Beginn der Covid-19-Pandemie und nach -22 bei Ausbruch des Ukraine- Krieges.

Kaufzurückhaltung verfestigt sich im Zeitablauf

Die neuerliche Verschlechterung des Konsumklimas „zementiert“ das veränderte Einkaufsverhalten der Österreicher auf niedrigem Niveau ein. Und hier ist auch das Problem: Die steigende Inflation hat die Konsumenten in eine Art „Schockstarre“ versetzt, die im Zeitablauf nicht nachlässt. 30 % der erwachsenen Bevölkerung haben in der IHaM-Erhebung im April 2022 angegeben, auf Grund steigender Einzelhandelspreise weniger Waren einzukaufen. Die zweite IHaM-Erhebung im September 2022 bestätigt den hohen Anteil (ebenfalls 30 %) und somit die problematische Konstanz in der Kaufzurückhaltung über mittlerweile ein halbes Jahr hinweg.

Stunde der Diskonter und Handelsmarken schlägt

Evident ist, – und das zeigen auch die aktuellen Konjunkturdaten im Einzelhandel – dass die Österreicher seit Beginn des Ukraine-Krieges weniger Waren einkaufen, dies aber (notgedrungen) zu höheren Preisen. Die Einzelhandelsumsätze steigen somit preisinduziert weiter, das Absatzvolumen im Einzelhandel sinkt jedoch. Jetzt schlägt die Stunde der Diskonter und der Handelsmarken. 64 % der Konsumenten (ab 18 Jahre) substituieren ihre Einkäufe durch billigere Produktalternativen – im April waren es 59 %. 68 % achten mehr auf Preisaktionen. Dennoch werden bei weniger als einem Fünftel Kompromisse bei der Qualität eingegangen.

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geschrieben am

14.10.2022