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Die Innovationsshow der ISM mit PEZ als Drittplatzierten (re.)

ISM 2024: Neuheiten auf dem süßen Laufsteg

Der mittlerweile sehr etablierte „New Product Showcase“ bietet einen Überblick über die spannendsten Neuheiten aus nahezu aller Welt. Trends, wie Fairtrade, werden ebenfalls immer wichtiger.

Der New Product Showcase ist seit 2009 der zentrale Ort für die Neuheiten der Branche und hat sich als attraktiver Anziehungspunkt für alle Entscheider auf der ISM etabliert. In einer hochwertigen Sonderausstellung in Mittelboulevard können sich die Besucher gezielt über die Innovationen in der Süßwaren- und Snackbranche informieren. Mit 100 Vitrinen von 83 Ausstellern aus 21 Nationen und über 122 Produkten bot der New Product Showcase auch jetzt wieder einen Überblick über Produkte, die die Zukunft der Branche prägen werden.

Die Auswahl der Top-Innovationen erfolgte wie im vergangenen Jahr durch eine unabhängige fachkundige Jury, bestehend aus Fachleuten aus der Industrie, des Handels sowie der Wissenschaft.

Die Top-3-Platzierungen der ISM 2024

1. Planet A Foods GmbH mit ihrer nachhaltigeren Kakaoalternative ‚ChoViva' aus Deutschland: ein neuartiges Schokoladenerlebnis, das ganz ohne Kakao auskommt und dabei auf ein klimafreundliches Konzept setzt. Obwohl ChoViva ursprünglich als eigenständige Tafel angeboten wurde, liegt der Fokus des Unternehmens jetzt und in Zukunft darauf, ChoViva als sogenannte Ingredient Brand in verschiedenen Produkten auf dem Markt zu platzieren. Der Geschmack ist dabei vergleichbar mit herkömmlicher Schokolade, bei einem deutlich besseren CO-Fußabdruck.

2. Gudrun Commercial NV mit ‚UPPA Cacaofruit Bites' aus Belgien: stechen vor allem durch ihre ausgezeichnete Qualität und ihr mitverwendetes Fruchtfleisch hervor. ‚Upgecycelte' Cacaofruit Bites, bei denen das Fruchtfleisch recycelt wird, sorgen für eine Einsparung von etwa 30% an zuvor verschwendetem Material. Dieser nachhaltige Ansatz ist Teil eines Trends in der Branche, bei dem Unternehmen umweltfreundliche Produkte entwickeln, um Landwirten zusätzliche Einnahmequellen zu bieten.

3. PEZ International GmbH mit ‚PEZ MyHead' aus Österreich: PEZ zeichnet sich aus Marketingsicht besonders durch die einzigartige Gestaltung aus. Die PEZ International GmbH setzt auf die Kraft der Kindheitserinnerungen - mit den aus den 50-iger Jahren bekannten Spendern für kleine saure Brause-Bonbons. Indem sie Pez-Spender mit 3D-gedruckten Köpfen kreiert, die realen Personen nachempfunden sind, wird der Kaufanreiz zusätzlich stimuliert. Diese personalisierten Köpfe verleihen den Spendern einen individuellen Charakter und erzeugen eine starke emotionale Verbindung zum Kaufenden.

Welche Trends gibt es am Markt?

Die Aussteller überraschen nicht nur mit bewährten Ansätzen, sondern auch mit innovativen Lösungen wie der Integration natürlicher Zutaten aus nachhaltigem Anbau und dem Upcycling von Rohstoffen. Hierbei setzen Hersteller auf die nachhaltige Verwendung regionaler Zutaten und die Nutzung der gesamten Kakaofrucht in einem einzigen Produkt, statt nur der Bohnen. Die Branche rückt damit nicht nur den exzellenten Geschmack in den Fokus, sondern übernimmt auch vermehrt Verantwortung gegenüber der Umwelt.

Diese Verantwortung entspricht den wachsenden Anforderungen der Verbrauchenden, die Wert auf gesunde, natürliche und nachhaltige Zutaten in ihren Süßwaren und Snacks legen. Als Reaktion darauf präsentieren Hersteller innovative Produkte wie Pilz-Fruchtgummis, die mit Pfirsich-, Maracuja- und Rhabarbersaft extra fruchtig und in einer Tüte auf Basis nachwachsender Rohstoffe verpackt sind. Ein weiterer Fokus liegt auf ausgefallenen und exotischen Kombinationen wie buntem Süßkartoffelpopcorn, das die lebendigen Farben und unterschiedlichen Aromen von gelben und violetten Süßkartoffeln aus Taiwan hervorhebt. Ebenfalls im Rampenlicht stehen unerwartete Geschmackserlebnisse wie Chips mit echtem Rindfleisch-Jerky, die den authentischen Geschmack von echtem Rinder-Rückfleisch einfangen.

Pflanzenbasierte Produkte und Inhaltsstoffe sind weiterhin auf dem Vormarsch und spiegeln sich in kreativen Ideen zur Anreicherung mit Ballaststoffen wider. Gummibärchen, die rein pflanzlich, ballaststoffreich und weniger als 2g Zucker enthalten, bieten einen bewussteren Genuss. Der Markt für vegane Lebensmittel verzeichnet seit Jahren ein beachtliches Wachstum, angetrieben durch das steigende Bewusstsein der Verbrauchenden für Umwelt, Gesundheit und Tierschutz.

Im Schokoladenbereich setzen Unternehmen vermehrt auf Attribute wie Fair Trade, zuckerreduziert, vegan sowie ungewöhnliche Geschmacksrichtungen. Besonders bei jüngeren Verbrauchenden gewinnen diese Aspekte an Bedeutung. Neuheiten wie Kichererbsenwaffeln oder Schokoladen-Quinoa-Waffeln in dunkler Schokolade mit gefriergetrockneten Kirschstücken spiegeln diese Entwicklung wider. Kakaofrucht-Häppchen mit einer Füllung aus einem Extrakt aus recyceltem Fruchtfleisch der Kakaofrucht stehen dabei für nachhaltige Entwicklungen.

Fairtrade – ein immer wichtigerer Aspekt

Die Fairtrade-Standards ergänzen EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte und Lieferketten. Fairtrade setzt sich für eine gerechtere Verteilung der Lasten, die mit der Einhaltung der Vorschriften verbunden sind, auf alle Beteiligten in der Lieferkette ein, von den Bäuerinnen und Bauern über Exporteure und Importeure bis hin zu Herstellern, Marken und Einzelhändlern.Strukturelle Armut ist eine der Hauptursachen für die Abholzung von Wäldern. Aufgrund niedriger Preise und geringer Einkommen ist die Armut unter vielen Kleinbäuerinnen und -bauern in den Kakaoanbauländern weit verbreitet. Durch innovative Satellitentechnik den Marktzugang sichern: Eine neue Partnerschaft zwischen Fairtrade International und dem Unternehmen Satelligence erleichtert Fairtrade-Kooperativen das Management der Geodaten ihrer Felder und steigert die Qualität der Daten, sodass Abholzungsrisiken identifiziert werden können. Damit können die Produzentenorganisationen die Anforderungen der EU-Entwaldungsverordnung erfüllen– eine Voraussetzung um weiterhin Zugang zu wichtigen Märkten in Europa und darüber hinaus zu haben.
In Anbetracht der zusätzlichen Kosten für Bio-Anbau gibt es bei Fairtrade einen zusätzlichen Aufschlag für biologischen Kakao. Es ist klar, dass es erst einen nachhaltigen Kakaosektor geben kann, wenn Bäuerinnen und Bauern ein ausreichendes, also existenz- und zukunftssicherndes Einkommen erzielen.

Neuigkeiten zum Fairtrade-Kakaopreis – Währungsumstellung von USD auf Euro

Seit Oktober 2023 sind die Fairtrade-Preise für Kakaobohnen aus Côte d’Ivoire von US-Dollar auf Euro umgestellt. Fairtrade hat sich zu diesem Schritt entschieden, um die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Fairtrade-Mindestpreisdifferenz zu verringern und den Fairtrade-Preisen mehr Stabilität zu verleihen. In Côte d‘Ivoire, dem größten Herkunftsland von Fairtrade-Kakao, waren in den vergangenen Jahren zwischen dem US-Dollar und dem westafrikanischen CFA-Franc erhebliche Wechselkursschwankungen zu beobachten. Zwischen CFA-Franc und Euro gibt es einen festen Wechselkurs. Da der Fairtrade-Mindestpreis während der laufenden Kakaosaison (Oktober 2023 – März 2024) unter dem vom ivorischen Conseil Café Cacao festgelegten Preis liegt, gilt aktuell keine Mindestpreisdifferenz.

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geschrieben am

01.02.2024