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Iglo Österreich Geschäftsführer Markus Fahrnberger-Schweizer

iglo Österreich mit klarer Verantwortung

Seit 2016 im Unternehmen seit 2,5 Jahren iglo-Verantwortung: Markus Fahrnberger-Schweizer sieht als Markenartikelhersteller seine Verantwortung klar. Im Gespräch mit retailreport.at.

Seine berufliche Vergangenheit in unterschiedlichen weltweit agierenden Unternehmen brachte Markus Fahrnberger-Schweizer jene Resilienz und Betrachtungsweise, die er seit zweieinhalb Jahren bei iglo erfolgreich anwenden kann. Mit der Umsetzung seiner Strategien führte er das TK-Unternehmen des Mutterkonzerns Nomad Foods in erfolgreiche Zeiten. Auch wenn die Covid-Krise für viele Manager auf der Welt eine besondere Herausforderung war.

retailreport.at: iglo Österreich hat bei Nomad Foods einen besonderen Stellenwert. Warum?

Markus Fahrnberger-Schweizer: iglo Österreich ist im Konzern bis zu einem gewissen Grad sehr selbstständig. Ich bin ein vollwertiger Geschäftsführer in Österreich, Budget, Werbung und Personal sind in österreichischer Kompetenz angesiedelt. Die Entscheidungsfreiheit ist groß. Bei großen Entscheidungen halte ich Rücksprache. Das macht auch unseren Erfolg aus: wir kennen den Markt und setzen auf Regionalität. Das beste Beispiel ist unser Marchfeld-Gemüse, das hier in Österreich angebaut, geerntet und verpackt wird.
Dazu kommt auch unser stabiles Investment in Werbung. Sogar in Pandemiezeiten haben wir durchgehend für unsere iglo Produkte geworben und wurden vom Konsumenten belohnt.

Wie sieht die „Belohnung" aus?

Der Konsument vertraut der Marke „iglo“, wir geben ihm eine Rück-Versicherung aufgrund unserer Zuverlässigkeit und Qualität. Iglo ist eine starke Marke.

Wie sieht das Erfolgskonzept denn in Zeiten der Inflation aus?

iglo war definitiv stark gefordert. Nach dem Boost in Covid-Zeiten, als sich die Konsumenten mit Tiefkühlprodukten eingedeckt hatten, konnten wir viele der neuen Konsumenten halten und für unsere Produkte begeistern. Einen Großteil unserer Kostensteigerungen haben wir auch weitergeben, aber nicht alles. In Österreich ist die relative Gewinnmarge naturgemäß zurückgegangen.
Wir haben die vertraglichen Vorlaufzeiten mit unseren Kunden – dem Handel – eingehalten, obwohl manche unserer Lieferanten ihre Kosten sofort an uns weitergaben. Diese Verzögerungen blieben eben im Unternehmen hängen.

Sehen Sie das als Ihre Verantwortung als Markenhersteller?

Zu 100%! Wir haben hier eine klare Verantwortung dem Handel und dem Konsumenten gegenüber. Ich gebe ein Beispiel: wenn einer unserer Lieferanten die Kosten um 70% erhöht, so können wir das natürlich nicht direkt weitergeben. Wir haben als Markenhersteller die kostengerechte und ursachengerechte Verantwortung zu tragen. Gleichzeitig heben wir ohne Unterbrechung Standard und Kontrolle unserer Rohwaren, wie etwa bei Fisch. Das zeigt auch der Nomad Foods Impact Report. Lebensmittel haben einen Wert und das ist gut so.

Qualität und Wertigkeit im Tiefkühlsegment: ist das ihre Stärke?

Das ist eine unserer Stärken. Wenn ich 6-8 Monate in die Zukunft blicke, so werden wir gemeinsam mit dem Handel die Wertigkeit der Produkte an sich besonders hervorheben. Denn was nach Covid und Teuerung bleiben wird ist die Wertigkeit, die Qualität der Produkte. Gerade Tiefkühlkost hat in den letzten Jahren dazugewonnen, weil die Konsumenten in uns Vertrauen setzen. Wir sind jüngst um 6% gewachsen, doppelt so stark, wie der gesamte FMCG-Bereich. Wir bleiben beim Invest in Kommunikation: der Konsument muss wissen, was er an uns hat. Das ist das iglo-Versprechen.

Aber was ist dann mit der Teuerung? Wie gehen Sie damit um?

Wie gesagt, wir wägen genau ab, welche Kosten wir weitergeben. Dazu kommen genau geplante Aktionen, denn auch der Konsument plant seinen TK-Einkauf genau. Dieses Verhalten kommt uns zu Gute. Einkaufsbons, die TK enthalten, sind in der Regel große Bons, weil sie meistens den Wocheneinkauf abbilden. Mit TK im Warenkorb will der Konsument schnell heim und die TK im Gefrierschrank unterbringen.

Deshalb setzen wir auf sichtbare Promotions im Flugblatt der Händler. Es gibt vielfältige Möglichkeiten Promotions umzusetzen und die Mengen auch wieder zu steigern: 2+2, Aktionen ab dem Produkt 1, Cash Backs, Bundleangebote und vieles mehr. Als Markenhersteller muss man sich, seine Produkte und den Vertrieb laufend hinterfragen.

Welche Vorteile hat Tiefkühlkost?

Tiefkühlkost ist ein Hero: gut portionierbar, auf Bedürfnisse der Konsumenten abgestimmt, und nach Gusto eingekauft. Weiters vermindern wir Lebensmittelabfälle und österreichspezifisch setzten wir auf Regionalität. Nachhaltigkeit in den Produkten und Verpackungen ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit.

Auch wenn wir immer noch teuer einkaufen, so müssen Nachhaltigkeit und Regionalität im Vordergrund des Handelns stehen. Das beste Beispiel: wir haben die Sojabohne gemeinsam mit den Marchfeldbauern ins Marchfeld gebracht. Das ist ein starkes regionales Zeichen für die Zukunft.

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geschrieben am

14.07.2023