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Gerhard Höllinger mit seinen Produkten

Höllinger: Innovation schafft Vorsprung

Das österreichische Unternehmen IMS Höllinger stärkt mit seiner Innovationskraft die Kategorie, aber natürlich auch das eigene Portfolio. Gerhard Höllinger im Gespräch.

Gerhard Höllinger ist Eigentümer und Geschäftsführer von IMS Höllinger. Im Interview mit retailreport.at spricht er über Innovationen, Rohstoffe und Export.

retailreport.at: Im Sommer 2022 wartete Höllinger mit einer Neuheit im AF-Sirup-Bereich auf. Nun die Frage: wie geht es Ihnen damit?

Gerhard Höllinger: Einerseits gibt es keinen Artikel für den wir so viel Lob bekommen haben. Die Idee ist hervorragend. Aperitifs ohne Alkohol liegen im Trend. Unser Sirup ist ideal zum selbst Abmischen, still und mit Soda und schmeckt großartig.
Es gibt aber Erklärungsbedarf, worum es bei den Produkten geht und wie man sie verwendet. Das haben wir versucht, durch Verkostungen und Promotions wettzumachen.
Des Weiteren haben wir die Zubereitung in Form von selbstgemachten Cocktails mit unserer eigenen, gebrandeten Bar präsentiert. Wir haben uns tolle Rezepte überlegt für alkoholfreie Cocktails aber auch für Cocktails mit Alkohol.

Unser Basis-Sirup kann vielfältig verwendet werden. Für alle die mit dem Auto unterwegs sind und trotzdem mit anderen anstoßen möchten, bieten sich unsere Sirupe zum Mischen als alkoholfreies Erfrischungsgetränk an – bei vollem Geschmack aber ohne Alkohol. Für alle, die zuhause gerne selbst neue Cocktails mischen möchten, ist unser Cocktail Sirup die ideale Zutat dafür, um seine Gäste damit zu überraschen.

Wir haben eigene POS-Displays und eigene Rezepthefte erstellt. Einen neuen Bio-Sirup speziell für Erwachsene hat es bis dato noch nicht gegeben. Bis jetzt ist Sirup immer mit Kindern oder Familien in Verbindung gebracht worden. Uns ist es wichtig das Thema „Alkoholfrei“ zu unterstützen und wir möchten den Konsumenten neue Alternativen aufzeigen, die es gibt, statt einem Soda-Zitrone zum Beispiel, um doch in gesellschaftlicher Runde nett anstoßen zu können, ohne dabei auf den vollen Geschmack verzichten zu müssen. Nach dem Motto „Alkoholfrei ist das neue Prost“.

Unsere Cocktail Sirupe sind bei Billa Plus aber auch bei Reformstark Martin erhältlich.

Wie hat das Unternehmen gesamt gesehen die letzten Teuerungswellen überstanden? Gab es Maßnahmen, die Sie getroffen haben, um ohne Einbußen über die Monate zu kommen?

Die Preissteigerungen im Beschaffungsbereich waren massiv! Und zwar in allen Bereichen! Sei es die Umverpackung wie Karton, das Gebinde selbst, die Etiketten, die Energiepreise und auch die Rohstoffe und die Logistik. Aber nicht nur das, auch die Entwicklungskosten sind stark gestiegen. Wir sind tagtäglich damit konfrontiert nicht nur die Teuerung abzuwenden, sondern auch Lieferausfälle zu vermeiden, so gut es geht.
Bei manchen Früchten geht es nicht um den Preis, sondern um die Verfügbarkeit überhaupt. Unsere Produkte haben eine sehr hohe Qualität, daher verkaufen wir uns vorrangig über den höheren Qualitätsanspruch, dennoch ist natürlich der Preis auch immer wichtig für die Kaufentscheidung der Konsumentinnen und Konsumenten. Gerade in Zeiten, wo alles teurer wird, achten diese noch genauer darauf.
Wir achten darauf, dass wir stets auch neue Innovationen auf den Markt bringen, um die Konsumenten stets mit neuen Produkten zu überraschen. Produktentwicklung ist unsere Leidenschaft und dafür brennen wir als gesamtes Team.

Wie sieht es mit den Bio-Rohstoffen aus? Sind diese leicht zu bekommen? Sind sie teurer geworden?

Der Rohstoffmarkt ist umkämpft und sehr volatil. Es gibt gewisse Fruchtsorten, die sind auf Grund der Klimaveränderungen schwerer zu beschaffen und damit verbunden sind auch die höheren Einkaufspreise. Weltweit und auch in Österreich ist erkennbar, dass neben den natürlichen Schwankungen der Ernte noch die Auswirkungen des Klimawandels dazu kommen, so haben Dürre, Trockenheit, Überschwemmungen und Frost einen enormen Einfluss auf die Ernte.

Oftmals kommt es vor, dass ein Großteil der Ernte dadurch zerstört wird. Wenn dann auch noch die Nachfrage gleichbleibend oder höher ist, steigen auch die Preise. Wir halten uns laufend informiert über die aktuellen Schwankungen am Rohstoffmarkt. Die Planung der Produktion wird immer schwieriger, die Einschätzung der Preise für die Zukunft ebenso. Daher braucht man in Zeiten wie diesen eine langjährige Erfahrung und auch vorrausschauende Planung, um solche Unsicherheiten abzuwenden und die Lieferfähigkeit zu garantieren.

Bleiben Sie Ihrer Linie treu, Bio-Getränke zu produzieren? Sind Sie in diesem Zusammenhang auch nicht so leicht kopierbar für Handelsmarken?

Innovation schafft Vorsprung. Ja, wir bleiben unserer Linie treu weiterhin Bio-Produkte anzubieten. Bio ist für uns eine Grundsatzentscheidung – da auch Bio-Lebensmittel gut fürs Klima sind. Unsere Philosophie: „Die Beste Qualität ist für unsere Kinder gerade gut genug“, verfolgen wir nach wie vor.
Im Bio-Bereich konnten wir zuletzt einige tolle Innovationen auf den Markt bringen wie den Bio Energy Drink oder den Bio Beach. Im Laufe dieses Jahres werden noch weitere Innovationen folgen.

Denn: Die Regionalität ist das neue Bio von heute. An dieser Stelle möchte ich nochmals unterstreichen, dass unser steirischer Apfeldirektsaft zu 100% aus der Apfel-Region Oststeiermark kommt.

In Österreich werden jährlich rund 1,8 Millionen Liter steirischer Apfelsaft verkauft. Insgesamt wurden im Jahr 2022 sogar über 2,2 Millionen Liter steirischer Apfelsaft abgesetzt, was einer Menge von 2.800 Tonnen verarbeiteter Äpfel entspricht. Als Naturtrüb-Pionier liegt mir die Regionalität sehr am Herzen.

Welche Neuheiten stehen heuer am Programm? Womit zeichnen sich diese aus?

Jetzt wird’s scharf! Ganz neu im Sortiment ist unser Bio Apfel-Ingwer. Würzig-scharfe Getränke liegen im Trend. Wir wollten den Apfelsaft noch peppiger machen und ihn mit der Trendknolle aufwerten, die reich an Gingerolen ist. Die fruchtige und auch leicht scharfe Note ist ein absolutes Geschmackserlebnis.

Das Besondere ist auch, dass in unserem Saft sowohl Apfeldirektsaft als auch direkt gepresster Ingwersaft enthalten sind, das ist die beste und höchste Qualität, die es gibt. Erhältlich ist der Neuzugang ab sofort in der 1-Liter Tetra-Packung.

Über Zahlen, Daten, Fakten aus dem Unternehmen freue ich mich...

Höllinger ist Exportprofi. Die exzellente Qualität des heimischen Bio-Safts kommt auch international gut an. Höllinger ist in über 50 Ländern weltweit vertreten. Die wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Spanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Portugal, Italien, Polen, Slowakei, Belgien, die Tschechische Republik und Katar. Letztes Jahr lag der Exportanteil bei rund einem Drittel des Gesamtumsatzes. Im Bio-Bereich geht bereits heute jedes zweite Produkt ins Ausland. Das Bio-Fruchtsaft-Sortiment findet sich zum Beispiel bei Carrefour in Dubai und das Bio-Schulsaft Sortiment bei Geant in Doha wieder. In Zukunft wird der Exportanteil noch weiter steigen, sodass dieser den österreichischen Umsatz mit der Lebensmitteleinzelhandel-Konzentration übertreffen wird.

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geschrieben am

03.05.2023