Hochwasser: Aufräumen und unterstützen
Nach den Unwettern steht die betroffenen Bevölkerung und auch die Unternehmen vor neuen Herausforderungen: wie hoch sind die Versicherungssummen, die ausbezahlt werden? Wie kann man aufräumen? Wer hilft?
dm Drogerie markt gibt Mitarbeitern für Hochwasser-Aufräumarbeiten frei. Schon bisher konnten dm Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jährlich einen Arbeitstag in Anspruch nehmen, um diesen einem sozialen oder ökologischen Zweck zu widmen. Dieser „Mehr-vom-Leben-Tag“ wurde bei der Organisation oder Einrichtung verbracht. „Gemeinsam mit dem Betriebsrat haben wir diesen freien Tag nun auch auf Nachbarschaftshilfe im Katastrophenfall erweitert. Gerade angesichts der nun anstehenden Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten geben wir unseren Mitarbeitern so eine zusätzliche Möglichkeit, sich einzubringen und zu helfen. Denn bürgerschaftliches Engagement ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je“, sagt dm Geschäftsführer Harald Bauer.
Nach dem dramatischen Hochwasser in weiten Teil Österreichs wird auch Lidl Österreich Hilfe in Abstimmung mit dem Roten Kreuz Hilfe dorthin bringen, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Die nächsten Tage und Wochen werden für viele in den Katastrophen-Gebieten eine sehr große Herausforderung bleiben. Man wird daher mit Warenspenden versuchen, die erste Not zu lindern.
Ab sofort können Kunden in allen Handelsfirmen der Rewe Group – Billa, Bipa, Penny, Adeg und Sutterlüty – mit einem simplen „Aufrunden, bitte“ an der Kasse zur Katastrophenhilfe beitragen, bis Ende des Jahres kommt das gesammelte Geld den Betroffenen des Hochwassers zugute. Zusätzlich werden die zu erwartenden Spenden des Monats September von der Rewe Group schon vorab auf 75.000 Euro verdreifacht, um den Betroffenen unmittelbar finanziell unter die Arme zu greifen.
bellaflora stellt in den Filialen Krems, St. Pölten, Steyr, Amstetten, Wiener Neustadt, Mauthausen sowie Bruck an der Mur Betroffenen von Wasserschäden kostenlos effektive Mikroorganismen zur Verhinderung von Schimmelbildung und Neutralisierung von Gerüchen zur Verfügung, welche durch die Firma Multikraft gespendet werden.
*16.09.2024*
Es war zu erwarten, dass das Hochwasser der letzten Tage – dessen Gefahr noch nicht vorbei ist – auch zahlreiche Betriebe entlang der Flut-Schneise trifft. Nicht nur, dass das Hochwasser Maschinen und Waren vernichtet, sowie technische Defekte in Supermärkten und herstellenden Betrieben auslöst, auch die Logistik steht schwer unter Druck.
Da im Osten Österreichs sehr viele Straßen (von Autobahnen bis kleine Bundes- und Landesstraßen) gesperrt sind, ist die Belieferung mancher Märkte schwer möglich. Und das erschwert die Situation sichtlich. Doch das Krisenmanagement der einzelnen Großhändler und Einzelhändler ist enorm gut aufgestellt: sowohl Spar für alle Formate, Rewe für Billa, Penny und Adeg, aber natürlich auch Nah&Frisch mit Kastner (Zwettl) und Kiennast (Gars am Kamp) arbeiten seit Tagen an einer Lösung für ihre Kunden.
Nahversorgung bedeutet Verantwortung
Wie man zum Beispiel aus dem Spar-Management vernehmen konnte, wechselten Mitarbeiter zwischen "Sandsäcke Füllen" und Krisen-Videocalls. Bei anderen Unternehmen wird es kein Stück anders gewesen sein. Das Wichtigste ist für alle, dass die Mitarbeiter und auch die Bevölkerung körperlich gesund geblieben sind und dann die Belieferung der Märkte weitergeht.
Zwei von rund 230 Spar-Supermärkten in Niederösterreich waren Montagfrüh vorübergehend geschlossen – einige sind mit Einschränkungen geöffnet. Im Großhandelslager in St. Pölten konnten viele Mitarbeiter nicht zur Arbeit erscheinen. Der Betrieb kann jedoch weitgehend normal aufrechterhalten werden, sodass die Nachlieferung in die Spar-, Europar- und Interspar-Märkte jedenfalls gesichert ist.
In den Rewe Zentralen arbeitet man ebenfalls auf Hochtouren, in einigen Märkten scheint es zu technischen Defekten gekommen zu sein, manche andere Märkte sind vorläufig geschlossen. Die Situation wird brisanter, da einige Märkte eben durch Straßensperren nicht geöffnet werden können. An der Lösung der Situation wird gearbeitet. Rewe veröffentlicht laufend auf den Websites, wo es zu Problemen kommen kann – die Liste kann sich allerdings schnell ändern. (Gemeinsam füreinander | BILLA, Hochwasser - Informationen (penny.at)
Das neue Lager der Firma Kiennast ist aufgrund der Höhe der Lage weitgehend verschont geblieben, allerdings kämpft man auch hier mit der Versorgung mancher Nah&Frisch-Kaufleute, die von der Umwelt abgeschnitten sind. Für jene, die Schäden durch Hochwasser erlitten haben, wird man sich stark einsetzen, um vom Katastrophenfond schnell Unterstützung zu bekommen.
Logistik als heikles Glied der Kette
Logistik Profi Dachser macht seine Kunden benefalls auf die Situation aufmerksam. Per eMail kam folgende Nachricht: Nach den heftigen Regenfällen am Sonntag bleibt die Lage angespannt, besonders in Niederösterreich, das weiterhin als Katastrophengebiet gilt. Aktuell wird von weiteren Dammbrüchen in St. Pölten berichtet, und im Frühverkehr kommt es bereits zu erheblichen Behinderungen durch gesperrte Straßen. Es ist mit Laufzeitverzögerungen und Zustellausfällen in ganz Niederösterreich zu rechnen. Beeinträchtigungen werden auch in Teilen der Steiermark und Oberösterreich erwartet.
Logistisch gesehen aber auch all jene Unternehmen ein Problem, deren Mitarbeiter nicht zur Arbeit kommen können, weil die Straßen und Zufahrten gesperrt sind. Aus Sieghartskirchen, der Ort in NÖ in dem Berger Fleischwaren seine Waren herstellt, mussten Leute mit einer Zille gerettet werden. Demnach fehlten am Montag viele Mitarbeiter.
Wiesbauer Produktion schwer betroffen
Nach einem Dammbruch wurde der Betrieb von Wiesbauer Gourmet in Sitzenberg-Reidling (Niederösterreich) am Sonntag von massiven Wassermassen erfasst. Das Produktionsgebäude wurde rund zwei Meter hoch überflutet und auch der Fuhrpark ist dem Wasser zum Opfer gefallen. Das Bild ist schockierend und die Schäden sind verheerend und noch nicht absehbar. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Aus diesem Grund ist es derzeit unmöglich, die Produktion weiterzuführen. Erst wenn der Pegelstand zurückgeht, kann man die Situation evaluieren und mit Hochdruck daran arbeiten, die Schäden zu beheben und die Produktion so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.
Unterstützung
Daher unterstützen die Wirtschaftskammern und die Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) mit einer Hilfsaktion Mitgliedsunternehmen, die durch die Unwetter unverschuldet in Not geraten sind und deren Schäden nicht durch Versicherungen gedeckt sind. Die Hilfe beträgt pro Schadensfall bis zu 10 % des entstandenen Schadens, gedeckelt mit 20.000 Euro. Für mehr Informationen bezüglich der Abwicklung wenden Sie sich an: T +43 1 51450 1010; eMail: hochwasser@wkw.at