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Österreichs Handel in Zahlen

Eine neue Studie des Handelsverbandes prognostiziert die ersten Ergebnisse 2023.

Auch wenn Weihnachten als Hauptumsatzgeschäft für den Handel noch vor uns liegt, so kann man eventuell eine Marschrichtung für die Ergebnisse 2023 voraussagen. Handelsverband und Kreutzer Fischer & Partner wagten die erste Prognose.

Wie die detaillierten Zahlen zeigen, ist dem Handel das erhoffte Comeback im Jahr 2022 nicht geglückt. Im Vergleich zu dem noch von den Corona-Lockdowns durchzogenen Jahr 2021 stiegen die einzelhandelsrelevanten Ausgaben der privaten Haushalte (ohne Kfz) im Vorjahr um insgesamt 7,3% (nominell) auf 75,1 Mrd. Euro (2021: 70,0 Mrd. Euro). Real blieb die Nachfrage damit aber um -0,3% unter dem Niveau des Vergleichszeitraums.

Generell ist eine deutliche Verschiebung der Konsumausgaben in Richtung Urlaub und Freizeit zu bemerken. Laut den aktuellen Daten sind die Ausgaben in diesem Bereich im Jahr 2022 um +45,5% gewachsen. Eine Entwicklung, die sich heuer fortsetzen wird: Für 2023 prognostiziert Kreutzer ein weiteres Wachstum um +23%. 

Prognose 2023: Einbruch bei den Handelsausgaben (-3,9%)

Der durch die multiplen Herausforderungen der letzten Jahre geschwächte Einzelhandel befindet sich auch im zweiten Jahr der Teuerungskrise weiter auf dem Rückzug. Für nahezu alle Warengruppen geht die Studie in ihrer Prognose für das Gesamtjahr 2023 von real rückläufigen Ausgaben aus:

  • Nahrungs- und Genussmittel: -2,6%
  • Gesundheit und Körperpflege: +0,9%
  • Modeartikel: +1,4%
  • Einrichtung/Hausrat: -11,7%
  • Elektrogeräte/IT: -7,8%
  • Sportartikel: -1,6%
  • Bücher/Zeitschriften: -11,2%
  • Haus & Garten: -11,5%

Minus 9,3 %: Onlinehandel verliert erneut massiv

"Insgesamt schrumpft die Nachfrage im Einzelhandel heuer signifikant um -3,9 Prozent. In manchen Handelssparten geht die Prognose sogar von einem inflationsbereinigten Rückgang von mehr als zehn Prozent aus. Auch der eCommerce wird 2023 erneut deutlich verlieren, wir erwarten ein Minus von 9,3 Prozent", so Handelssprecher Rainer Will.

"Selbst im Modehandel, der zwar ausgehend von einem katastrophalen Niveau immerhin etwas zulegen konnte, bleiben die Umsätze weiterhin klar unter jenen der Vor-Corona-Zeit. Das alles bei gleichzeitig stark gestiegenen Kosten für Energie, Personal und Logistik", sagt Harald Gutschi, UNITO/OTTO Group Geschäftsführer sowie Vizepräsident des Handelsverbandes und Leiter der Plattform "eCommerce, Marktplätze & Versandhandel".

Wohin fließt das Geld, wenn nicht in den Handel? Neben Urlaub und Freizeit streicht Studienautor Andreas Kreutzer einen weiteren Bereich hervor: "Die Wohnkosten, die bereits im Vorjahr um 16 % gestiegen sind, legen heuer noch einmal um mehr als neun Prozent zu. Allein in diesem Bereich sind die Ausgaben der Österreicherinnen und Österreicher somit innerhalb von zwei Jahren um 6 Mrd. Euro gestiegen."

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geschrieben am

20.09.2023