Handel: es bröckelt zunehmend

Handelsexperten haben es vorausgesagt: wenn nicht ein Wunder passiert, so werden Händler im zweiten Halbjahr 2023 für immer schließen müssen. So lange musste man gar nicht warten. In den letzten Tagen und Wochen hat es einige erwischt, darunter nicht nur kika/Leiner, sondern nun auch Adeg Wolfsberg und Schuhhändler Delka/Salamander.

300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Schließung der 40 Filialen des Schuhhändlers vor allem im Osten Österreichs betroffen. Die Ara-Gruppe hat Salamander 2009 übernommen, Delka (damals noch 35 Filialen) wurde 2011 von der Bawag gekauft. Erst im April rutschte die Österreich-Tochter von Reno (29 Filialen) in die Pleite.

Der Schuhmarkt in Österreich steht im wahrsten Sinne auf Kriegsfuß mit den Konsumenten, die nicht nur ihren Bedarf an Schuhen reduzierten, sondern auch Online-Shopping bei Schuhen immer mehr bevorzugten.

Adeg Wolfsberg

Offenbar kurz vor der Schließung stehen die Filialen von Adeg Wolfsberg, das berichtet die Gewerkschaft in einer Aussendung, wie die Bezirkszeitung informiert. Zahlreiche Handelsbeschäftigte in der Region haben offenbar bereits die Kündigung erhalten.
Insgesamt gehören 25 Märkte zur Adeg-Wolfsberg-Gruppe. „Wie viele dieser Standorte bestehen bleiben, wissen wir nicht. Was wir aber wissen ist, dass bereits zahlreiche Beschäftigte gekündigt wurden, und zwar in den vergangenen beiden Tagen“, berichtet Günther Granegger, Handelssekretär der Gewerkschaft GPA Kärnten. „Die Kündigungswelle ist voll im Gange.“

Adeg Wolfsberg,  genauso wie Adeg Zell am See, haben mit Rewe Lieferverträge, agieren aber zu 100% operativ eigenständig mit eigener Geschäftsführung und agieren im Filialsystem. 

Auch wenn der erste Schock bei den Mitarbeitern tief sitzt, so sind Österreichs Lebensmittelhändler im Gebiet rund um Wolfsberg gut vertreten und nehmen kompetente Mitarbeiter gerne auf. Rewe hat in St. Veit auch ein Lager, das immer wieder Mitarbeiter sucht.

Anlässlich der geplanten Schließung von Adeg Filialen in Wolfsberg spricht auch Hofer die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkret an und lädt diese ein, sich zu bewerben. Insgesamt warten beim Diskonter rund 1000 krisensichere Stellen mit Perspektiven auf motivierte Bewerberinnen und Bewerber.