Gurkerl: Kurs in Richtung Profitabilität
Seit der Inbetriebnahme seines modernisierten Logistikzentrums im Oktober vergangenen Jahres hat Gurkerl seine Lagerkapazitäten verdoppelt, die Produktverfügbarkeit gesteigert und die Bearbeitung von Bestellungen deutlich beschleunigt. Aktuell liegt der Anteil „perfekter“ Lieferungen – also Zustellungen ohne Verspätung, Reklamation oder fehlende bzw. ersetzte Produkte – bei 93 Prozent. Das Wiener Logistikzentrum ist damit heute der produktivste Standort innerhalb der gesamten Rohlik Group, zu der Gurkerl gehört.
„Unser Ziel mit der Umstellung auf ein vollautomatisiertes Logistikzentrum war es, das Einkaufserlebnis für unsere Kunden weiter zu verbessern – und gleichzeitig unser E-Food-Modell in einem Hochlohnland wie Österreich möglichst schnell profitabel zu machen. Dabei ist der wichtigste Hebel die Automatisierung“, erklärt Olin Novák, Geschäftsführer von Gurkerl. „Sie ist Teil unserer Unternehmens-DNA – wir sind nicht nur ein Lebensmittelhändler, sondern vor allem ein Technologieunternehmen. Während andere Anbieter ihre Aktivitäten im E-Food-Bereich zurückfahren, nutzen wir diese technologische Basis gezielt als Wachstumstreiber.“
Wachstum bei Bestellungen und Kundenzahlen
Auch wirtschaftlich zeigt sich der Erfolg der neuen Logistik: Die Zahl der aktuellen monatlichen Bestellungen hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt und liegt inzwischen bei bis zu 100.000. Seit dem Neustart im Oktober konnte Gurkerl rund 50.000 Kunden in Wien und Umgebung beliefern – und erreicht aktuell einen branchenweit führenden Net Promoter Score von über 80. Besonders stark wächst die Nachfrage bei Familien. Der Gürkchen-Club – Gurkerls kostenloses Vorteilsprogramm für (werdende) Eltern – zählt mittlerweile rund 9.000 Mitglieder, die im Schnitt bis zu drei Mal pro Monat bestellen.
Sortimentsausbau nach Kundenwunsch
Seit dem Neustart hat Gurkerl sein Sortiment kontinuierlich ausgebaut. Mittlerweile umfasst das Angebot über 15.500 Produkte, darunter rund 3.500 Apothekenartikel. Zu den jüngsten Sortimentserweiterungen zählen unter anderem 90 frische, verzehrfertige Ready-to-Eat-Gerichte, eine breite Auswahl an alkoholfreien Alternativen mit 24 Schaumweinen und 20 Weinen sowie die Erweiterung des exklusiven Angebots der britischen Kultmarke Marks & Spencer auf inzwischen 500 Produkte. Auch das glutenfreie Sortiment wurde kürzlich verdoppelt und umfasst nun 600 Artikel. Neu eingeführt wurde zudem im März die Eigenmarke MODDIA PureCycle, die nachhaltige Hygieneprodukte aus recycelten Materialien anbietet.
Für den weiteren Jahresverlauf plant Gurkerl gezielte Investitionen im Bereich Convenience, mit besonderem Fokus auf frische Fertiggerichte von beliebten Wiener Restaurants. Auch das Eigenmarkensortiment soll von derzeit 300 auf 500 Produkte wachsen. Zudem arbeitet Gurkerl daran, die Lieferzeiten weiter zu verkürzen – langfristig auf unter zwei Stunden –, um Kunden auch bei besonders dringenden Einkäufen bestmöglich zu unterstützen. Die Produktqualität bleibt dabei ein zentraler Fokus. Der Anteil an frischen, vor allem regionalen Produkten in den Gurkerl-Warenkörben soll weiter steigen. Derzeit enthalten 87 % der Warenkörbe frisches Obst und Gemüse, 45 % frisches Fleisch oder frischen Fisch und 56 % frische Backwaren. Verstärkt wird auch die Zusammenarbeit mit kleinen Höfen und Manufakturen.