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DI Peter Stallberger, Geschäftsführer GoodMills Österreich

GoodMills: Heimischer Rohstoff-globales Umfeld

Der Spatenstich für die große Bio-Mühle in Schwechat zeigt abermals die wirtschaftliche Bedeutung von GoodMills in Österreich. Geschäftsführer DI Peter Stallberger im Gespräch.

Die Branche kennt GoodMills-Geschäftsführer DI Peter Stallberger wie seine Westentasche und damit hat er auch alle Entwicklungen rund um Getreide und Mehle in Österreich von einem besonderen Blickwinkel aus beobachten können.

Ein Kernthema, das die Landwirtschaft und auch den Lebensmittelhandel zu recht beschäftigt, ist das Thema Herkunft. Hier ziehen alle an einem Strang, damit es nicht zu einer Verschiebung hin zu Produkten aus dem Osten Europa kommt. Weniger, weil die Produkte schlecht sind, viel mehr, um den landwirtschaftlichen Standort Österreich zu halten. „Österreich ist in der Landwirtschaft kleinstrukturiert und deshalb auch teurer als in Ländern mit landwirtschaftlicher Massenproduktion“, so Stallberger. Aus diesem Grund ist es wichtig immer wieder zu betonen: „Konsumenten, kauft österreichische Produkte“!

Nur der Kauf von heimischer Rohware und Ware stärkt und fördert die heimische Wertschöpfung. „Die Gründung der AMA Marketing rund um den EU Beitritt 1995 war ein sehr wichtiger Schritt, um als Österreichs Wirtschaft im internationalen Wettbewerb nicht unterzugehen. Vor diesem Hintergrund begrüße ich auch den Start des AMA Gütesiegels auf Brot, Gebäck und Mehlen. Damit ist die Herkunft gekennzeichnet, nun sind die Konsumenten am Zug“, so Stallberger. Als österreichischer Produzent steht GoodMills im globalen Wettbewerb und kann somit durch das AMA Gütesiegel ausgezeichnet die Herkunft deklarieren.

Allerdings ist das Siegel nur ein Mosaiksteinchen in der Stärkung der Akzeptanz österreichischer Produkte. „Das eigene Marketing ist ebenfalls ein wesentlicher Punkt, aber auch die Landwirtschaft an sich muss durch klare Botschaften zu dem Thema beitragen“, sagt der Geschäftsführer. Regionale Herkunft ist ein wirtschaftliches Asset für die Unternehmen, hat aber natürlich auch eine umweltechnische Bedeutung, wenn es um den Transport von Nahrungsmitteln geht – je weniger Kilometer hier zurückgelegt werden müssen, um so besser ist es. „Dies sollte dem Handel beziehungsweise Konsumenten etwas Wert sein. Die österreichische Herkunft in der gesamten Wertschöpfungskette sichert letztendlich auch die heimischen Arbeitsplätze ab“.

Gutes Zeugnis für Lebensmittelhandel

In Fall von Herkunft stellt Peter Stallberger dem Lebensmittelhandel in Österreich ein gutes Zeugnis aus. Auch wenn es oft um Preisthemen geht, bei der Herkunft sind sich alle einige: Vollsortimenter und Diskonter pushen rot-weiß-rot. „Der Handel hat eine weitreichende Möglichkeit hier Bewusstsein zu schaffen und er tut es auch. Auch im Bio-Bereich war der Handel ein großer Treiber, was ich sehr begrüßt habe“, sagt Stallberger. Die Schweiz und Österreich sind im Bereich Bio Vorreiter bei Backwaren

Trends der nahen Zukunft

Dass sich das Konsumentenverhalten bei Kochen und Backen verändert hat, ist keine Neuheit. „Diese Mengen, die man früher zum Kuchen- und Torten-Backen in den Haushalten verwendet hat, die fehlen uns naturgemäß im Haushalts-Mehlabsatz“, erklärt Peter Stallberger. Aber die Jugend orientiert sich immer öfter in Richtung Traditions-Werte und bäckt vermehrt gemeinsam. Es ist ein anderer – neuer – Weg, aber die Jungen von heute sind nicht fad, sie unternehmen gerne etwas gemeinsam und kochen und backen auch gerne gemeinsam.

Ein Trend, der immer wieder einen Dornröschenschlaf durchlebt, ist jener zu Weißen Mehlen. „Man glaubt immer, dass Vollkorn stark steigt, aber es ist leider nicht so. Wir sehen deutlich mehr Bewegungen hin zu Baguette oder Ciabatta“, so Stallberger.

Auch die plötzliche Liebe der Konsumenten zu glutenfrei ist ihm noch nicht untergekommen. Die Österreicher lieben ihr Brot und Gebäck. Glutenfrei pendelt sich immer wieder bei 1% des Gesamtumsatzes ein.

Allerdings ist der Trend zu vegetarischer und veganer Ernährung sehr wohl ein Booster für GoodMills: Brot, Gebäck, Nudeln – alle brauchen Mehl. Der Trend wird bleiben, ist sich Peter Stallberger sicher. Er spricht die Flexetarier an, die diese Entwicklung unterstützen. Im Falle von GoodMills in Österreich ist das eine gute Entwicklung, da das Unternehmen ja 85% der Absatzmenge mit weiterverarbeitenden Unternehmen (Großbäckereien, Snackhersteller,…) macht und 15% mit dem Lebensmittelhandel. Somit ist der Erfolg in seiner Gesamtheit in Österreich gesichert.

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geschrieben am

20.09.2024