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Heißes Eisen GF-Überlassung

Eine doppelte Belastung durch die Sozialversicherung bei Geschäftsführer-Überlassungen stand im Raum. Nun gibt es eine Lösung.

Verunsicherung bei den Abgaben an die Sozialversicherung etwa hätte eine Forderung des Verwaltungsgerichtshofes bedeutet, Geschäftsführer-Überlassungen genauer zu hinterfragen.

In Konzernen kommt es häufig vor, dass einzelnen Personen neben ihrer Tätigkeit beim eigentlichen Dienstgeber zusätzlich noch Geschäftsführerfunktionen in anderen Konzerngesellschaften ausüben. Diese "Überlassung" erfolgt oftmals ohne gesonderten Anstellungsvertrag und ohne Anspruch auf eine zusätzliche Vergütung.

Gemäß dem Erkenntnis des VwGH hätte damit nun Schluss sein sollen: Dienstnehmer, die als Geschäftsführer an ein anderes Konzernunternehmen (oder Tochterunternehmen) überlassen werden, begründen dort ein eigenes, zusätzliches Dienstverhältnis, so der VwGH. Dies hätte jedoch zur Folge gehabt, dass neben dem eigentlichen Dienstgeber künftig auch das Konzernunternehmen für diesen angestellten Geschäftsführer die vollen Sozialversicherungsbeiträge bis zur Höchstbeitragsgrundlage entrichten müsste.

Das VwGH-Erkenntnis hätte jedoch nicht nur finanzielle Auswirkungen mit sich gebracht, sondern auch einen hohen Verwaltungsaufwand, der in keinem Verhältnis zu den Mehreinnahmen der Sozialversicherung gestanden wäre. 

Bundesministerin Beate Hartinger-Klein, Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK), hat nun erfreulicherweise  mit einer gesetzlichen Klarstellung im ASVG reagiert: Im Nationalrat wurde letzte Woche beschlossen, dass bei einer Überlassung von Arbeitskräften – innerhalb eines Zusammenschlusses rechtlich selbständiger Unternehmen unter einheitlicher Leitung zur Übernahme einer Organfunktion – der Beschäftigte nicht als Dienstgeber gilt.

"Unsere Bemühungen, eine gesetzliche Sanierung des VwGH-Erkenntnisses zur Überlassung von Dienstnehmern als Geschäftsführer von Konzerngesellschaften herbeizuführen, waren erfolgreich. Das ist eine gute Nachricht sowohl für alle betroffenen Unternehmen, als auch für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Österreich", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

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geschrieben am

18.12.2018